Meldungsdatum: 13.09.2024
Münster (SMS) In Mecklenbeck planen die Stadtwerke Münster ihre erste kombinierte Solarthermie- und Photovoltaik-Freiflächenanlage für die Gewinnung von erneuerbarer Wärme und Strom. Auf einem insgesamt 20 Hektar großen Grundstück – das entspricht rund 28 Fußballfeldern – nördlich des Autobahnzubringers B 51 wird die Anlage zu den größten ihrer Art in Deutschland gehören. Dafür ist es notwendig, den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Das entsprechende Verfahren hat der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. September, eingeleitet. Das Areal zwischen den Bahngleisen an der Galgenheide und der B 51 ist zum überwiegenden Teil im Eigentum der Stadt Münster und wird im Wesentlichen landwirtschaftlich genutzt. Bei der Planung arbeiten das städtische Stadtplanungsamt und die Stadtwerke eng zusammen.
Auf der Freifläche im Süden Münsters planen die Stadtwerke, künftig mit Solarthermie- und Photovoltaikmodulen rund 30 Gigawattstunden Wärme und zwei Gigawattstunden Strom zu gewinnen. Vorgesehen ist außerdem ein Großwärmespeicher. Rechnerisch können die Stadtwerke dann rund 3.000 Haushalte mit erneuerbarer Wärme aus Mecklenbeck versorgen. Der erwartete Wärmeertrag entspricht etwa fünf Prozent des gesamten Fernwärmebedarfs in Münster. Die geplante Anlage würde die lokalen CO2-Emissionen damit um jährlich rund 14.500 Tonnen verringern.
Klima- und Naturschutz im Einklang
Sowohl die Nähe zum Fernwärmenetz und zum Heizwerk an der Echelmeyerstraße als auch die Lage zwischen Autobahn und Bahnschienen machen den Standort für die Stadtwerke zu einem geeigneten Platz für ein Freiflächen-Starterprojekt. Mit einer neu zu bauenden, rund zwei Kilometer langen Verbindungsleitung kann die gewonnene Wärme am bestehenden Heizwerk in das Fernwärmenetz gespeist und mehr Haushalten im Nahbereich ein Fernwärmeanschluss ermöglicht werden.
Bei dem Projekt wird Wert darauf gelegt, auf Münsters erster Freiflächenanlage Natur- und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Daher führen die Stadtwerke mit dem städtischen Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit Gespräche über geeignete ökologische Maßnahmen – etwa die Bepflanzung mit regionalem Saatgut unter und zwischen den Modulen. Besondere Rücksicht nehmen die Planer außerdem auf den Schutz der Hecken- und Baumbestände. Ein städtisches Regenrückhaltebecken ist auf der Fläche ebenfalls geplant.
Beteiligung der Öffentlichkeit startet im Herbst
Bestärkt durch den positiven Ratsbeschluss werden die Stadtwerke nun die technische Detailplanung vornehmen, das Stadtplanungsamt beginnt mit den Planverfahren. In diesem Herbst haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über die Planungen für das Areal in Mecklenbeck zu informieren – das Stadtplanungsamt organisiert die frühzeitige Bürgerbeteiligung zum Projekt.
2026 könnte – vorbehaltlich des Satzungsbeschlusses durch den Stadtrat – der Bau der Anlage beginnen und nach rund einjähriger Bauzeit erneuerbare Wärme und Strom aus Mecklenbeck für Münsters Netz zur Verfügung stehen.
Karte: Lage der geplanten Solarthermie- und Photovoltaik-Freiflächenanlage in Mecklenbeck. Grafik: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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