Meldungsdatum: 23.09.2024
Münster (SMS) Lebenswege und Schicksale einiger „vergessener Verfolgter” aus Münster stellt ein Themenabend im Stadtarchiv vor. Beginn ist am Donnerstag, 26. September, ab 18 Uhr im Archiv (An den Speichern 8). Interessierte können die Veranstaltung auch über einen Livestream verfolgen.
Mehrere hundert Münsteranerinnen und Münsteraner gehören zu den sogenannten „vergessenen“ Verfolgten des Nationalsozialismus. Ihr Schicksal ist bis heute weitgehend unbekannt. Sie wurden wegen ihrer sexuellen Orientierung, aus ethnischen oder sozialrassistischen Gründen verfolgt, galten als unangepasst oder als krank. Viele Betroffene litten weit über 1945 hinaus unter Diskriminierung. Homosexuelle Männer und Frauen etwa bestrafte die Bundesrepublik weiterhin auf Grundlage eines NS-Gesetzes. Erst ab 1969 setzte eine allmähliche Entschärfung ein.
Die Lebenswege dieser „vergessenen“ Verfolgten aus Münster hat das Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Amt für Gleichstellung und dem Geschichtsort Villa ten Hompel nach einem Ratsbeschluss von 2021 erforscht. Die Ergebnisse präsentiert Historiker Timo Nahler beim Themenabend: Er stellt Einzelschicksale vor und bietet Einblicke in systematische Ausgrenzung und Überlebensversuche in verschiedenen politischen Systemen. Dabei zeigt er auch, welche Quellen sich eignen, um sich weitergehend zum Thema zu informieren. Nach dem Vortrag besteht die Gelegenheit zum Gespräch.
Timo Nahler war von 2021 bis 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stadtarchiv Münster. Heute arbeitet der Historiker in den Arolsen Archives, einer internationalen Dokumentationsstelle zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.
Parallel zum Themenabend zeigt die Stadtbücherei mit Kooperationspartnern vom 23. September bis 8. Oktober 2024 die Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“, die die Geschichte eine dieser „vergessenen“ Verfolgtengruppen erzählt.
Eine Teilnahme am Themenabend im Stadtarchiv ist nach Anmeldung möglich - per E-Mail an themenabend-anmeldung@stadt-muenster.de oder unter Tel. 02 51/4 92-47 01. Das Stadtarchiv überträgt die Veranstaltung live im Internet. Weitere Hinweise zu Themenabend und Livestream stehen online unter www.stadt-muenster.de/archiv. Informationen zum Forschungsprojekt bietet die Webseite www.stadt-muenster.de/vergessene-verfolgte.
Abbildung: Ein Themenabend im Stadtarchiv stellt das Forschungsprojekt zu „vergessenen“ Verfolgten vor. Die Illustratorin Astrid Nippoldt hat Szenen aus deren Lebensläufen illustriert - hier Paul Foitzik (1901-1962), der als homosexueller Musiker verfolgt wurde. Abbildung: Stadtarchiv Münster / Studio Nippoldt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Foto: Viele „vergessene“ Verfolgte des Nationalsozialismus lebten auch nach 1945 am Rand der Stadtgesellschaft in ärmlichen Verhältnissen, etwa in Baracken wie dieser an der Gartenstraße. Foto: Stadtarchiv Münster, Fotosammlung 47. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Ein Themenabend im Stadtarchiv stellt das Forschungsprojekt zu „vergessenen“ Verfolgten vor. Die Illustratorin Astrid Nippoldt hat Szenen aus deren Lebensläufen illustriert - hier Paul Foitzik (1901-1962), der als homosexueller Musiker verfolgt wurde.
Viele „vergessene“ Verfolgte des Nationalsozialismus lebten auch nach 1945 am Rand der Stadtgesellschaft in ärmlichen Verhältnissen, etwa in Baracken wie dieser an der Gartenstraße.
Stadt Münster - Amt für Kommunikation
Tel.: 0251 / 492 1301
Fax: 0251 / 492 7712
www.muenster.de/stadt/medien
kommunikation@stadt-muenster.de
Sämtliche Texte können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Stadt Münster" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.