Meldungsdatum: 01.10.2024

Neuer Klimabericht zeigt: Münster intensiviert Klimaschutz, doch die Herausforderungen bleiben

Stadtgesellschaft und Verwaltung setzen umfassend Maßnahmen um / CO2-Emissionen sinken nicht stark genug

Münster (SMS) Neue Windkraftanlagen, zusätzliche Ladepunkte für E-Mobilität, eine bessere Wärme- und Wasserversorgung: Die Stadt Münster hat ihre Maßnahmen zum Klimaschutz in den vergangenen Jahren ausgebaut. Das zeigt der am Dienstag, 1. Oktober, veröffentlichte Klimabericht, den die Stadt nun in die politischen Beratungen eingebracht hat. Gleichzeitig wird deutlich, dass Münster bei den CO2-Emissionen weiterhin vor großen Herausforderungen steht. 

Bei der Klimaarbeit setzt die Verwaltung konsequent auf ihr umfassendes Monitoring und hat dafür zuletzt die Instrumente Klimabericht und Klimahaushalt etabliert. „Damit können wir Fortschritte beim Klimaschutz künftig präziser erfassen und Maßnahmen gezielter und schneller vorantreiben“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. „Wir sehen: Die Maßnahmen, die in Münster von der Verwaltung und vor allem den Menschen in der Stadt umgesetzt werden, sind gut. Jetzt liegt es an uns allen, diese Anstrengungen weiter zu intensivieren. Jeder Beitrag zum Klimaschutz heute wird das Münster von morgen ein Stück weit besser machen.“ 

Der Klimabericht zeigt jährliche Entwicklungen, Erfolge und Herausforderungen in der städtischen Klimaarbeit. Erstmals werden dabei die Maßnahmen mit den entsprechenden Positionen im städtischen Haushalt verbunden. In einer begleitenden Vorlage erfasst und bewertet die Verwaltung entsprechend die Auswirkungen der größeren städtischen Maßnahmen auf den kommunalen Haushalt und auf das Klima. Dabei wird deutlich: Der Stadtkonzern hat seine Klimaschutzmaßnahmen breit aufgestellt und intensiviert. 

So arbeitet die Wohn + Stadtbau GmbH Münster an der schrittweisen Senkung der CO2-Emissionen in der Wärme- und Warmwasserversorgung ihres Gebäudebestandes, aktuell beispielsweise in der Aaseestadt. Die Stadtwerke Münster treiben den Ausbau der erneuerbaren Energien in Westfalen voran: Zurzeit entstehen vier neue Windenergie-Anlagen, 15 befinden sich im immissionsschutz-rechtlichen Genehmigungsverfahren und weitere in der Projektentwicklung. Der kommunale Versorger plant zudem hohe Investitionen in den Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Das Amt für Mobilität und Tiefbau koordiniert seit 2021 zusammen mit den Stadtwerken Münster und weiteren privaten Unternehmen den Bau von über 170 neuen Ladepunkten für E-Mobilität im öffentlichen Raum. Noch in diesem Jahr soll ein Großteil dieser Ladepunkte in Betrieb genommen werden. 

Dies sind Beispiele aus mehr als 50 Maßnahmen unterschiedlicher Fachbereiche der Verwaltung. „Dabei ist zu erwarten, dass sich die CO2-Einsparungen durch große, infrastrukturelle Maßnahmen erst zeitverzögert auf die städtische CO2-Bilanz auswirken“, erklärt Thomas Möller, Leiter der Stabsstelle Klima der Stadt Münster. 

Ein weiterer Baustein des umfassenden Klimaschutz-Controllings ist die jährliche Treibhausgasbilanz. Diese zeigt seit mehreren Jahren die Veränderungen der CO2-Emissionen im Stadtgebiet. Demnach sind die Treibhausgasemissionen in Münster zwischen 1990 und dem aktuellen Bilanzjahr 2022 um 32 Prozent gesunken, pro Kopf um 45 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Gesamtemissionen im Jahr 2022 nur um einen Prozentpunkt, pro Kopf um zwei Prozentpunkte – das ist zu langsam für das Ziel der Klimaneutralität. 

Negativ auf die Bilanz wirkt sich vor allem der bundesweite Strommix aus, der im Jahr 2022 einen höheren Emissionswert hatte als im Vorjahr. Zudem ist die Stadtbevölkerung Münsters - und mit ihr die Zahl der Arbeitsplätze und Autos – weiter gewachsen. Beides führt zu einem höheren Verbrauch fossiler Energie. 

Positive Auswirkungen haben dagegen verschiedene Entwicklungen vor Ort. So hat die Stadtgesellschaft aufgrund der Energiekrise beispielsweise ihren Erdgasverbrauch reduziert. Zeitgleich entstanden in Münster etwa 1.000 neue Photovoltaikanlagen. „Um die CO2-Emissionen noch stärker sinken zu lassen, braucht es deutlich stärkere Rahmenbedingungen von EU, Bund und Land sowie die gesamte Stadtgesellschaft, die ihren Handlungsspielraum für mehr Klimaschutz noch stärker ausnutzen muss“, so Thomas Möller. 

Weitere städtische Maßnahmen sowie der gesamte Klimabericht unter www.klima.muenster.de

Bild: Der Ausbau von Photovoltaik ist ein zentraler Bestandteil, um die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Foto: Wohn + Stadtbau Wohnungsunternehmen der Stadt Münster GmbH. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung 

 


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Photovoltaik

Der Ausbau von Photovoltaik ist ein zentraler Bestandteil, um die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen.