Meldungsdatum: 09.10.2024
Münster (SMS) Neue Windkraftanlagen, zusätzliche Ladepunkte für E-Mobilität, eine bessere Wärme- und Wasserversorgung: Die Stadt Münster hat ihre Maßnahmen zum Klimaschutz in den vergangenen Jahren ausgebaut. Gleichzeitig bleiben die Herausforderungen bei den CO2-Emissionen weiterhin groß. Das zeigt ein Bericht zum kommunalen Klimaschutzcontrolling, den die Verwaltung am Mittwoch, 9. Oktober, zur politischen Beratung in den Rat eingebracht hat.
Bei der Klimaarbeit setzt die Verwaltung konsequent auf ihr umfassendes Monitoring und hat dafür zuletzt die Instrumente Klimabericht und Klimahaushalt etabliert. Damit kann die Stadt Fortschritte beim Klimaschutz künftig präziser erfassen und Maßnahmen gezielter und schneller vorantreiben.
Der Klimabericht zeigt jährliche Entwicklungen, Erfolge und Herausforderungen in der städtischen Klimaarbeit. Erstmals werden dabei die Maßnahmen mit den entsprechenden Positionen im städtischen Haushalt verbunden. In einer begleitenden Vorlage erfasst und bewertet die Verwaltung entsprechend die Auswirkungen der größeren städtischen Maßnahmen auf den kommunalen Haushalt und auf das Klima.
Dabei wird deutlich: Der Stadtkonzern hat seine Klimaschutzmaßnahmen breit aufgestellt und intensiviert. Die Stadt geht allerdings davon aus, dass sich die CO2-Einsparungen durch große, infrastrukturelle Maßnahmen erst zeitverzögert auf die städtische CO2-Bilanz auswirken.
Ein weiterer Baustein des umfassenden Klimaschutz-Controllings ist die jährliche Treibhausgasbilanz. Diese zeigt seit mehreren Jahren die Veränderungen der CO2-Emissionen im Stadtgebiet. Demnach sind die Treibhausgasemissionen in Münster zwischen 1990 und dem aktuellen Bilanzjahr 2022 um 32 Prozent gesunken, pro Kopf um 45 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Gesamtemissionen im Jahr 2022 nur um einen Prozentpunkt, pro Kopf um zwei Prozentpunkte – das ist zu langsam für das Ziel der Klimaneutralität.
Negativ auf die Bilanz wirkt sich vor allem der bundesweite Strommix aus, der im Jahr 2022 einen höheren Emissionswert hatte als im Vorjahr. Zudem ist die Stadtbevölkerung Münsters – und mit ihr die Zahl der Arbeitsplätze und Autos – weiter gewachsen. Beides führt zu einem höheren Verbrauch fossiler Energie.
Positive Auswirkungen haben dagegen verschiedene Entwicklungen vor Ort. So hat die Stadtgesellschaft aufgrund der Energiekrise beispielsweise ihren Erdgasverbrauch reduziert. Zeitgleich entstanden in Münster etwa 1.000 neue Photovoltaikanlagen.
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