Meldungsdatum: 10.10.2024
(pen) An jedem einzelnen Arbeitstag im Dienste des Ennepe-Ruhr-Kreises hat Astrid Hinterthür gezeigt, wieviel Energie und Tatendrang in ihr stecken. Und auch bei ihrer Verabschiedung im Kreishaus strahlte die Fachbereichsleiterin für Soziales, Gesundheit, Bildung und Integration so viel Power aus, dass man eher den Eindruck hatte, sie wechsle den Job – statt vom Berufsleben in den Ruhestand.
„Viele Feuer mussten in Ihrer Zeit beim Kreis gelöscht und viele neue Wege mussten gegangen werden. Wir haben so einiges zusammen durchgemacht“, stellte die stellvertretende Landrätin Sabine Kelm-Schmidt bei der Feier fest. So war die Diplom-Verwaltungswirtin Hinterthür nach ihrem Wechsel von der Stadt Mettmann 2015 gerade dabei, sich mit ihren neuen Aufgaben und rund 300 Mitarbeitenden in Schwelm, Gevelsberg und Witten vertraut zu machen, als die stetig steigende Zahl an einreisenden Flüchtlingen deutschlandweit Krisenmanagement erforderte - auch im Ennepe-Ruhr-Kreis. Hinterthür wurde – zusammen mit Michael Schäfer – Leiterin des Krisenstabs, widmete sich jeden Tag neuen Fragestellungen, suchte und fand Lösungen.
Eine weitere besondere Herausforderung: 2019 wurden in Ennepetal mit PCB belastete Flocken gefunden. Hinterthür wurde gemeinsam mit Landrat Olaf Schade, der Umweltabteilung, dem Bereich Recht und der Amtsärztin Teil einer Arbeitsgruppe, die in den folgenden Monaten intensiv mit dem Landesamt für Naturschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz zusammenarbeitete. Das gemeinsame Ziel: herausfinden, woher die Emissionen stammen, Menschen und Umwelt schützen – und die Anwohner umfassend informieren.
Parallel dazu kam Corona. Ende Februar 2020 wurde unter Leitung von Hinterthür und Schäfer erneut ein Krisenstab eingerichtet. Bis März 2023 wurde er zur Dauereinrichtung und traf unzählige Entscheidungen. An Schulen und in Pflegeheimen wurden große Testaktionen organisiert, ein Impfzentrum wurde errichtet. Der zusätzlichen mobilen Impfstation, einer Erfindung „made by Ennepe-Ruhr-Kreis“, stattete sogar der damalige Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet einen Besuch ab.
„Mit klarem Blick und stets sehr direkten Worten, großem Tatendrang und viel Herz haben Sie all diese besonderen und auch alle alltäglichen Herausforderungen gemeistert“, sagte Kelm-Schmidt und bedankte sich bei Hinterthür für ihren stetigen Einsatz. Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein hob den „unfassbaren Erfahrungsschatz aus allen Verwaltungsbereichen“ und das „beeindruckende Fachwissen“ hervor, ebenso wie Hinterthürs Fähigkeit, komplexe Sachverhalte sehr klar zu erkennen. „Manche vermeintlich aufkommenden Probleme sind von deinen Lösungen direkt überholt worden“, schmunzelte sie.
Astrid Hinterthür selbst sagte, es sei für sie die richtige Entscheidung gewesen, vor neuneinhalb Jahren die Fachbereichsleitung in der Kreisverwaltung zu übernehmen. „In dieser Zeit ist so viel passiert. Gemeinsam haben wir sehr viel erreicht“, bedankte sie sich bei ihrem großen Team, aus dem zahlreiche Mitarbeitende gekommen waren, um sich persönlich bei ihr zu verabschieden: „Eine Führungskraft ist immer nur so gut wie die Leute, die sie hat. Da hatte ich mit Ihnen und euch viel Glück, wir hatten immer ein vertrauensvolles Verhältnis.“
Stichwort Verwaltungserfahrung
Bevor Astrid Hinterthür 2015 nach Schwelm kam, sammelte sie in Mettmann reichlich Verwaltungserfahrung. Ihre Stationen dort lauteten Stadtkasse, Rechnungsprüfung, Gleichstellungsbeauftragte und Ratsbüro. Leitungsfunktionen übernahm sie anschließend im Fachbereich Zentrale Bürgerangelegenheiten mit Stadtkasse, Steueramt, Ordnungsamt, Bürgerbüro, Standesamt und Wahlen sowie - seit 2005 - im Fachbereich Bildung, Jugend und Soziales mit den Bereichen Schule, Kultur und Sport, Jugendamt und Sozialamt.
Stichwort Nachfolgerin
Als Nachfolgerin Hinterthürs wird Natalia Keller am 2. Dezember im Schwelmer Kreishaus erwartet. Die 49-jährige wechselt von der Hagener Stadtverwaltung zur Kreisverwaltung. Dort war sie seit 2001 beschäftigt. Führungsverantwortung hatte sie 2014 zunächst als Abteilungsleiterin des Fachbereiches Jugend und Soziales übernommen. In den letzten zwei Jahren lag die Leitung des Fachbereiches Integration, Zuwanderung und Wohnraumsicherung in ihren Händen.
Pressekontakt: Franziska Horsch
Mit herzlichen Worten verabschiedet die stellvertretende Landrätin Sabine Kelm-Schmidt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür in den Ruhestand. // UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis
"Alles Gute zum Ruhestand" wünschten Astrid Hinterthür (re.) neben ihren Mitarbeitenden auch Fachbereichsleiterin Andrea Stöhr und die stellvertretende Landrätin Sabine Kelm-Schmidt (v.l.). // UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis
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