Meldungsdatum: 29.10.2024
Gemeinsam mit den NRW-Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel (SPD) und Rainer Schmeltzer (SPD/Vizepräsident des NRW-Landtags) haben Vertreter des Flüchtlingsrats über die im NRW-Haushaltsentwurf durch die schwarz-grüne Landesregierung angekündigten Kürzungen im sozialen Bereich diskutiert.
Betroffen von den Kürzungen ist auch das Förderprogramm KOMM-AN NRW, ein Programm zur Förderung der Integration und Teilhabe von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen.
„Durch dieses Förderprogramm wird das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe gefördert“, erklärt Tobias Vorderwülbecke, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats im Kreis Unna und im Integrationszentrum Kreis Unna für das Programm KOMM-AN NRW zuständig. Seit 2016 wurden die derzeit zwölf ehrenamtlichen Initiativen in den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna mit jährlich etwa 153.000 Euro gefördert.
„Mit den Fördergeldern werden die Ehrenamtlichen professionalisiert, vielfältige Beratungs- und Begleitungsformate durchgeführt und Maßnahmen der Orientierung und Integration für Geflüchtete realisiert“, erklärt Vorderwülbecke den Verwendungszweck der Gelder. „Im Kreis Unna engagieren sich weit mehr als 1000 Menschen ehrenamtlich für Geflüchtete.“
Da der ersatzlose Wegfall dieser Fördermittel ab 1. Januar 2025 zu einer massiven Schwächung des Ehrenamts führen und somit die Aufnahme und Integration von Geflüchteten erschweren wird, sah der Flüchtlingsrat die Notwendigkeit, dies mit Entscheidungsträgern aus der Politik zu diskutieren.
Silvia Gosewinkel und Rainer Schmeltzer äußerten ihr Unverständnis über die Kürzungen und sicherten zu, die herausragende Rolle des Ehrenamts im Landtag hervorzuheben. Des Weiteren ermutigten sie die Ehrenamtlichen, sich durch Protest und Öffentlichkeitsarbeit Gehör zu verschaffen. „Der Flüchtlingsrat wird nun eine Petition erarbeiten, welche die drastischen Folgen der Kürzungen beschreibt und die Landesregierung auffordert, die Haushaltsplanungen noch einmal zu überdenken“, resümiert Tobias Vorderwülbecke.
An dem Gespräch nahmen auch Vertreter der Wohlfahrt und der Kreisverwaltung Unna teil. „Eine Schwächung der ehrenamtlichen Arbeit und die Kürzungen in der hauptamtlichen Sozialarbeit führen unweigerlich zu einer Verschärfung bestehender Problematiken im Bereich Flucht und Zuwanderung“, prognostiziert Vorderwülbecke. PK | PKU
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