Nr. 356 Kreis Steinfurt, 29. Oktober 2024
Kreis Steinfurt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wird das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer durch Gewalt, Krieg und die anhaltenden Kämpfe und Auseinandersetzungen geprägt. Neben zerstörten Gebäuden und maroder Infrastruktur leiden die Menschen insbesondere unter der eingeschränkten medizinischen Versorgung. Die Behandlung verwundeter Menschen erfordert neben der richtigen Ausstattung mit Geräten und Material auch umfangreiches medizinisches Fachwissen des ärztlichen Personals. An dieser Stelle erreicht die Ukraine tatkräftige Unterstützung aus dem Kreis Steinfurt: Im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Tscherkassy hospitieren seit Anfang September ukrainische Ärzte im Klinikum Ibbenbüren. In Zusammenarbeit mit dem Klinikum erhalten jeweils zwei Hospitanten einen zweiwöchigen Einblick in die Abläufe, Behandlungen und medizinischen Möglichkeiten. Auch am Mathias-Spital in Rheine wird es in naher Zukunft eine Hospitation und Fortbildung ukrainischer Ärztinnen und Ärzte auf dem Fachgebiet der Kinderheilkunde geben.
Ausgangspunkt des Hospitations-Projektes war der Kyjiw-Besuch von Landrat Dr. Martin Sommer und Bevölkerungsschutz-Dezernent Dr. Karlheinz Fuchs im Mai 2024. Der Austausch mit dem Bürgermeister und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Tscherkassy machte deutlich, dass insbesondere im medizinischen Bereich Unterstützung gefragt und notwendig ist. „Den Menschen dort fehlt es am Nötigsten. Aber gerade die unzureichende Versorgung von Kranken und Kriegsverletzten erforderte kurzfristige Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen“, betont Dr. Sommer. Der Kreis Steinfurt suchte daraufhin Kontakt zum Klinikum Ibbenbüren und stieß bei den Verantwortlichen rund um den Ärztlichen Direktor Dr. Reekers, den unfallchirurgischen Chefarzt Professor Dr. Müller und den kaufmännischen Direktor Herrn Gutendorf auf großes Engagement bei der Umsetzung der Hospitation. Der Kreis stellt den ukrainischen Ärzten während ihres Aufenthalts in Ibbenbüren eine Wohnung zur Verfügung, die ein engagierter Bürger für diesen Zeitraum zum Selbstkostenpreis überlässt. „Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung war und ist beeindruckend. Sie hat dazu beigetragen, dass wir das Projekt kurzfristig umsetzen konnten“, betont der Landrat.
Die Vermittlung des medizinischen Fachwissens rund um akute Wundversorgung, Operationstechniken und Nachsorge übernimmt das Klinikum Ibbenbüren. Das Projekt war zunächst für eine Dauer von zwölf Wochen vorgesehen, in denen sechs Ärzte-Duos die Möglichkeit zur Hospitation gegeben werden sollte. Aufgrund des offenen Austauschs, von denen auch die deutschen Ärztinnen und Ärzte profitieren, ist eine Ausweitung des Projektes denkbar. „Die Rückmeldungen von ukrainischer und deutscher Seite sind sehr positiv“, bestätigt Dr. Fuchs. „Es ist schön, dass wir als Kreis Steinfurt über dieses Projekt einen zwar kleinen, aber sehr wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine leisten können.“
Landrat Dr. Martin Sommer (r.) und Chefarzt Dr. Ludger Reekers (3.v.r.) freuen sich mit dem Ärzte- und Pflegeteam des Klinikums Ibbenbüren sowie den beiden ukrainischen Ärzten über den erfolgreichen Verlauf des Hospitations-Projekts.
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