Meldungsdatum: 04.11.2024
Es gibt einen neuen Zwischenstand bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Atommüll-Endlager. Mehr als vier Jahre nach ihrem ersten Zwischenbericht hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die potenziell geeigneten Flächen in Deutschland weiter eingegrenzt. Waren bislang 54 Prozent der Fläche bundesweit im Rennen, sind es im heute veröffentlichten Zwischenbericht noch 44 Prozent. Die BGE hat dazu eine interaktive Karte veröffentlicht, die den aktuellen Arbeitsstand zeigt. Für Ahaus und das Münsterland ergeben sich daraus keine Änderungen zum Status quo.
"Aufgrund der Zeitschiene und des langen Entscheidungsprozesses für einen Endlagerstandort sind aktuelle Auswirkungen für unsere Stadt derzeit noch überhaupt nicht bewertbar", erklärt Ahaus' Bürgermeisterin Karola Voß. "Dies ist von weiteren Untersuchungen in der Zukunft abhängig. Aktuell beschäftigen uns die möglichen Transporte aus Jülich."
Der neue Zwischenstand liefert noch keine verbindlichen Ergebnisse: Die Einschränkung der Teilgebiete auf Standortregionen, die im weiteren Verlauf des Verfahrens oberirdisch erkundet werden, soll erst Ende 2027 erfolgen, teilt die BGE mit. Eine finale Entscheidung über die zu erkundenden Standortregionen trifft dann der Bundestag.
In diesem Jahr, so die BGE, werden Gebiete veröffentlicht, die nach derzeitigem Arbeitsstand bereits in Kategorie C oder D eingestuft werden konnten, weil sie eine Hürde oder zwei Hürden nicht übersprungen haben. Alle anderen Gebiete wurden noch nicht bewertet und befinden sich entsprechend weiterhin im Prüfprozess.
Hintergrund: 2017 begann in Deutschland die Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle aus der Nutzung der Atomenergie. Das mit der Suche beauftragte Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung, hat 2020 einen ersten Zwischenstand ihrer Arbeit veröffentlicht. In ihrem Zwischenbericht hatte das Unternehmen 90 zum Teil sehr großflächige Gebiete (sogenannte Teilgebiete) benannt, die auf Basis der bereits vorhandenen geologischen Daten in der Bundesrepublik grundsätzlich günstige geologische Voraussetzungen für ein Endlager erwarten lassen, zusammen 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik.
Die BGE engt ihr Suchfeld derzeit weiter ein, indem sie aus den Teilgebieten wenige Regionen herausfiltert, sogenannte Standortregionen, die vor Ort näher untersucht werden sollen. Der Vorschlag für diese Regionen ist Grundlage für eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung in den Regionen und eine Prüfung durch das BASE.
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