Nr. 394 Kreis Steinfurt, 11. November 2024

Ausstellung „Das Leben in Gewalt – Frauenhaus als Ausweg“ bis 25. November im Steinfurter Kreishaus zu sehen

Kreispolizei verzeichnete 787 Fälle häuslicher Gewalt in 2023

Kreis Steinfurt. Die Kunstausstellung „Das Leben in Gewalt – Frauenhaus als Ausweg“ ist bis einschließlich Montag, 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen), im Foyer des Steinfurter Kreishauses zu sehen.

Präsentiert werden Bilder von ehemaligen Bewohnerinnen des Frauenhauses in Rheine. Durch die Anordnung der Ausstellung werden verschiedene Stationen erkennbar: Von der Zeit in einer gewaltbelasteten Beziehung bis hin zu der Hoffnung, nach dem Auszug aus dem Frauenhaus ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben führen zu können. Begleittexte sowie Infomaterial runden die Ausstellung ab. Entstanden ist sie im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Frauenhauses im Jahre 2017.

Landrat Dr. Martin Sommer hat sich als Schirmherr des Runden Tisches Häusliche Gewalt Kreis Steinfurt gemeinsam mit Claudia Schmidtfrerick vom Frauenhaus in Rheine, Karlheinz Wessel vom Opferschutz der Kreispolizeibehörde und Sabrina Veer, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt, die Ausstellung bereits angesehen. „Häusliche Gewalt geschieht auch bei uns im Kreis Steinfurt täglich. Im Jahr 2023 hat die Kreispolizeibehörde 787 Fälle verzeichnet – und die Taten im Dunkelfeld kommen noch dazu“, sagt Sommer. Karlheinz Wessel von der Kreispolizeibehörde ruft daher die Bürgerinnen und Bürger auf: „Jede geschädigte Person und auch jeder Zeuge, zum Beispiel ein Nachbar oder eine Nachbarin, hilft, das Dunkelfeld aufzuhellen, indem sie oder er die Tat anzeigt.“ Die Opferschützer Jutta Giffhorn (Telefon 0 59 71 / 938 – 59 22) und Berthold Roß (0 59 71 / 938 – 59 17) stehen für alle Fragen rund um den Opferschutz und der Opferhilfe zur Verfügung, so Wessel.

Sabrina Veer, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt, hat die Ausstellung ins Kreishaus geholt und möchte mit ihr für das Thema häusliche Gewalt sensibilisieren. Der Großteil der Opfer häuslicher Gewalt, rund 70 Prozent, seien weiblich. Mögliche erste Unterstützungsangebote seien auch das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (116 016) und das Hilfetelefon Gewalt an Männern (0800 / 123 99 00).

Die Arbeit des Frauenhauses, berichtet Claudia Schmidtfrerick, beginne dort, wo die Gewalt stoppt: „Es ist unsere Aufgabe, den Frauen vor allem Sicherheit und Schutz zu geben und den Kindern einen Ort, an dem sie unbeschwert und ohne Angst spielen und lachen können. Wir unterstützen die Frauen auf ihrem Weg in ein gewaltfreies Leben und schauen mit ihnen gemeinsam, was ihre Ziele sind und wie sie ihr Leben weiterhin gestalten möchten.“

Dieser Moment des Neuanfangs ist für die Frauen eine anstrengende Zeit, die sich aber lohnt. Denn, so schreibt eine Malerin zu ihrem Bild: „Schwierige Zeit. Große Traurigkeit, viele Tränen. Keine Sicherheit. Viel kämpfen für die Zukunft. Aber: Das BESTE kommt noch.“

Die Frauenberatungsstelle in Rheine ist telefonisch erreichbar unter der Nummer 0 59 71/ 800 73 70 und das Frauenhaus unter der Nummer 0 59 71 / 127 93. Die Beratungsstelle in Ibbenbüren hat die Telefonnummer 0 54 51 / 96 86 35.

Die Ausstellung ist während der üblichen Öffnungszeiten des Kreishauses zu sehen.


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Ausstellung „Das Leben in Gewalt – Frauenhaus als Ausweg“ bis 25. November im Steinfurter Kreishaus zu sehen

©  Kreis Steinfurt Lea Wesseler
Ausstellung „Das Leben in Gewalt – Frauenhaus als Ausweg“ bis 25. November im Steinfurter Kreishaus zu sehen

Freuen sich, dass die Ausstellung mit Bildern von ehemaligen Bewohnerinnen des Frauenhauses in Rheine aktuell im Steinfurter Kreishaus-Foyer zu sehen ist (v.l.): Claudia Schmidtfrerick vom Frauenhaus, Landrat Dr. Martin Sommer, Sabrina Veer (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt) sowie Karlheinz Wessel vom Opferschutz der Kreispolizeibehörde.