Meldungsdatum: 14.11.2024
Mit großer Sorge betrachtet auch der Landkreis Leer die zunehmende Anzahl von Wolfsrissen im Kreisgebiet. Allein in der Gemeinde Jemgum hat es seit Mai 20 Angriffe auf Nutztiere gegeben, bei denen der Wolf als Verursacher nachgewiesen ist. Er attackiert nicht nur Schafe, sondern auch Rinder.
Der Landkreis Leer hat nach der Bestätigung des letzten Risses bei einem Rind bereits am vergangenen Freitag eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Wolfs im Rheiderland erteilt. Die untere Naturschutzbehörde hatte sich schon seit Längerem mit der Frage beschäftigt, ob ein Abschuss angesichts der veränderten Gefahrenlage als letztes Mittel gerechtfertigt wäre. Die Wolfsrisse seien nicht nur schlimm für die Tierhalter, sagt Landrat Matthias Groote. „Es ist auch eine Gefahr für die Deichsicherheit und die für die Region so wichtige Weidetierhaltung.“ Die Beweidung mit Schafen sorgt dafür, dass auf den Deichen das Gras kurz und der Boden fest bleibt. Man habe es hier nun aber mit einer Besonderheit zu tun, dass der Wolf inzwischen auch Rinder angreife.
„Die Leute machen sich zunehmend Sorgen, dass der Wolf nicht bei Nutztieren Halt macht, sondern auch Menschen bedrohen könnte“, so der Landrat weiter. In der Bevölkerung wachse der Unmut. „Die vor Ort zuständigen Behörden können den Menschen nicht mehr vermitteln, warum bei einer solchen Gefahrenlage kein Abschuss erfolgt.“
Ein hinreichender Schutz von Nutztieren durch Herdenschutzzäune ist nach Auffassung des Landkreises entlang der weitläufigen Deiche im Kreisgebiet weder machbar noch bezahlbar. Gleiches gilt auch für die weitläufigen offenen Grünlandflächen. Das Aufstellen und auch die Pflege derartiger Zäune ist sehr aufwendig.
In diesem Zusammenhang bittet der Landkreis Leer auch die Bevölkerung um Mithilfe und ruft dazu auf, Sichtungen von Wölfen und Begegnungen mit Wölfen im Kreisgebiet zu melden. Dies kann jeder über die App „Wolfsmeldungen Niedersachsen“ per Smartphone tun. In dieser App können Risse, Sichtungen und Spuren mit einem Foto und einem Standort hochgeladen werden. Durch die Verwendung der App wird das Wolfsmonitoring in Niedersachsen unterstützt, das Verhalten und Vorkommen des Wolfes dokumentiert. Alternativ können unter https://www.wolfsmonitoring.com/meldung Wolfsbegegnungen gemeldet werden.
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