Meldungsdatum: 15.11.2024
(pen) Wie können vorhandene Wege genutzt werden, um die Städte Wuppertal, Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg und Hagen radverkehrsfreundlich zu verbinden? Welche Verbesserungen wären nötig, um dies zweiradfreundlich zu realisieren? Diesen Fragen gehen der Ennepe-Ruhr-Kreis – gemeinsam mit Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg - sowie die Städte Wuppertal und Hagen seit Frühjahr 2024 nach. Jetzt wurde im Ausschuss für Kreisentwicklung, Wirtschaft, Verkehr, Demografie und digitale Infrastruktur eine Vorzugsvariante vorgestellt.
Diese Route ist gut 24 Kilometer lang – 7,2 Kilometer verlaufen auf einer Fahrradstraße, 7 Kilometer auf einem selbstständig geführten Geh- und Radweg im Zweirichtungsverkehr in entsprechender Breite und 10 Kilometer auf ebenfalls sicheren Wegen wie beispielsweise Radfahrstreifen. Streckenelemente sind dabei unter anderen die Wuppertaler Nordbahntrasse, das Haus Martfeld und das Entlangfahren an der dortigen Bahnstrecke sowie bereits vorhandene oder geplante Radwege ab Gevelsberg Nirgena.
Um die Streckenführung, wie von den Initiatoren angestrebt, für das landesweite Radvorrangnetz zu qualifizieren, müsste in deren Verlauf Einiges für Radfahrer verbessert werden. Dazu zählen das Neuverteilen des Straßenraums sowie das Verbreitern, Sanieren oder Bauen von Rad- und Gehwegen. Letzteres beispielsweise parallel zur Bahntrasse in Ennepetal. Weiter sind auch neue Fahrradbrücken notwendig. Eine von ihnen würde nördlich der Anschlussstelle Wuppertal-Langerfeld die direkte Anbindung an die Wuppertaler Nordbahntrasse liefern, die andere die Kölner Straße in Ennepetal überbrücken. Starke Steigungen oder gefährliche Gefällestrecken könnten so vermieden werden.
„Die Vorzugsvariante ist gefunden, die Kosten für jede einzelne notwendige Verbesserung sind geschätzt und das Potential der Strecke ist mittels Verkehrsmodell bereits analysiert worden. Aktuell ermittelt der Gutachter noch den endgültigen Wert des Nutzen-Kosten-Verhältnisses“, so David Hüsken, Radverkehrsbeauftragter und Projektleiter für den Ennepe-Ruhr-Kreis.
Für die Vorzugsvariante erwarten die Initiatoren je nach Streckenabschnitt rund 1.000 bis 2.000 Radfahrende pro Tag. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis sehen sie auf Grundlage der aktuell vorliegenden Berechnungen deutlich im Positiven. Konkret: Der Nutzen liegt laut Gutachter im Bereich des Vierfachen über den zu erwartenden Kosten.
„Bis Ende Dezember wird ein Endbericht die Umsetzbarkeit der Bergisch-Märkischen Veloroute als Radvorrangroute dokumentieren. Den Bericht werden wir dem NRW Ministerium für Umwelt, Natur und Verkehr im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zur Definition eines landesweiten Radvorrangnetzes zur Verfügung stellen“, kündigt Hüsken an. Er ist zuversichtlich aus Düsseldorf Rückenwind für den weiteren Planungsprozess zu bekommen und so die für die Region wichtige Radwegeverbindung in den nächsten Jahren umsetzen zu können.
Stichwort Radvorrangnetz
Das landesweite Radvorrangnetz ist die höchste von drei Ebenen in der Netzhierarchie des Radverkehrs in Nordrhein-Westfalen und soll die beiden darunterliegenden Ebenen der überörtlichen Radverkehrsnetze und lokalen Radverkehrsnetze miteinander verbinden und das Fahrradfahren auf lückenlosen Verbindungen für alle attraktiver machen.
Die Qualifizierung der vorgeschlagenen Veloroute für das landesweite Radvorrangnetz NRW gilt als wesentliche Zugangsvoraussetzung zu Fördermitteln für die folgenden Planungs- und Bauleistungen in den beteiligten Kommunen.
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