Meldungsdatum: 25.11.2024

Osnabrücker Theater wird illuminiert

Cities for Life – Städte für das Leben/ Städte gegen die Todesstrafe 2024

Seit 2002 wird der Aktionstag der „Cities for Life“ mit Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur zu stärken, die das menschliche Leben auch in schwierigen Umständen achtet. Auch die Stadt Osnabrück wird wieder dabei sein, wenn in den Abendstunden des 30. November Städte in aller Welt ihren symbolischen Protest gegen die Todesstrafe zum Ausdruck bringen, indem ein öffentliches Gebäude in besonderer Weise beleuchtet wird. Die Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen den 23. Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe.” 

Wie seit mehreren Jahren werden auch diesmal die Verantwortlichen des
Osnabrücker Theaters dafür sorgen, dass ihr Gebäude illuminiert wird. Stellvertretend für die gesamte Friedensstadt Osnabrück wird durch diese Aktion die besondere Verbundenheit der Theater-Belegschaft mit weltweiten Aktionen für Humanismus, Menschenrechte und einen toleranten Umgang miteinander dokumentiert. Die Friedensstadt ist mit ihrem Beitrag zur Aktion in guter Gesellschaft: In Berlin erstrahlte unter anderem bereits der Rathausturm, in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Würzburg die Festung oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte. 

Im letzten Jahr wurden wieder Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt. Im Dezember 2024 wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschieden (2022 haben 125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium gestimmt, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).

Nach der Zentralafrikanischen Republik und Sambia hat 2023 das Parlament von Ghana für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juli trat in Pakistan die Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte in Kraft und die obligatorische Abschaffung der Todesstrafe in Malaysia. In Japan ist der 88jährige Iwao Hakamada in diesem Oktober nach 45 Jahren im Todestrakt entlassen worden, was die Debatte um eine Abschaffung fördern könnte.

Leider bleiben besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind in Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, auch die Zahl der Todesurteile hat zugenommen. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie dies in Myanmar geschehen ist. In Alabama/USA wurde in diesem Jahr Kenneth Smith mit einer Methode hingerichtet (Stickstoff-Erstickung), die nicht einmal für Tiere erlaubt ist. In der Demokratischen Republik Kongo wurde die Todesstrafe leider wiedereingeführt. Im Iran hätte die deutsche Staatsangehörigkeit Djamshid Sharmahd nicht vor der Hinrichtung bewahrt. Diese Tatsache weist darauf hin, dass es keine Skrupel gibt und man Proteste weniger fürchtet. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich. 

Weitere Informationen über die internationale Initiative finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en

Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de


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Città-per-la-vita-2 Foto Sant’Egidio

©  Sant’Egidio
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