Meldungsdatum: 19.11.2024

Gewalt an Frauen: Feuerwehr(t) sich, Polizei(gt) Gesicht

(pen) Seit genau 20 Jahren machen die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ Aktiven ihr Anliegen öffentlichkeitswirksam und kreisweit zum Thema. Anlass ist alljährlich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November). In diesem Jahr geschieht dies mit einer Plakataktion in Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Polizei. Mit ihren Botschaften positionieren sich die Einsatzkräfte eindeutig und unmissverständlich. Sie lauten „Die Feuerwehr(t) sich“ und „Die Polizei(gt) Gesicht".

 

Wie notwendig das Engagement aller Beteiligten ist und wie wichtig es ist, aufmerksam und zum Handeln entschlossen zu sein, zeigen Zahlen. 2023 wurden in Deutschland insgesamt 256.276 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, ein Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend spiegelt sich auch im Ennepe-Ruhr-Kreis wider: Lag die Zahl der Fälle 2022 noch bei 537 waren es im letzten Jahr 618.

 

„Die steigenden Zahlen häuslicher Gewalt sind alarmierend. Wir sehen täglich das Ausmaß des Leids, das durch Partnerschaftsgewalt verursacht wird und wie dringend der Ausbau von Schutz- und Beratungsangeboten ist“, macht Andrea Stolte als eine der Sprecherinnen des Runden Tisches EN deutlich.

 

So definieren auch die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ Engagierten ihre Rolle. Sie arbeiten kontinuierlich daran, den Schutz und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern zu verbessern. Um das zu erreichen, setzen sie beispielsweise auf regelmäßige Treffen und den Austausch zwischen Frauenberatung.EN und Frauenhaus, Gleichstellungsbeauftragten, Polizei, Jugendämtern und anderen relevanten Institutionen. So werden Hilfsangebote besser vernetzt und es wird versucht, Lücken im Hilfesystem zu schließen.

 

„Mit unserer Arbeit haben wir Zug um Zug Beiträge geleistet, um das Unterstützungsangebot flächendeckender und niedrigschwelliger werden zu lassen. Die größte Herausforderung war, ist und bleibt aber die gesicherte Finanzierung. Jeder Tag, an dem diese fehlt, ist ein Tag zu viel für die Betroffenen“, unterstreichen Katrin Brüninghold, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen, und Ekaterini Delikoura, Kreisgleichstellungsbeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises.

 

Um die Vorgaben der Istanbul-Konvention – sie verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, umfassende Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ergreifen – umsetzen zu können, sei zudem ein Gewalthilfegesetz dringend erforderlich.

 

Unabhängig von Geld und Gesetzen fordern die Mitglieder des Runden Tisches Hinschauen und Handeln von jederfrau und jedermann. Niemand, der von häuslicher Gewalt betroffen sei, dürfe allein gelassen werden. Niemals. Mit der Plakataktion solle auch dies in die Öffentlichkeit getragen werden. „Es ist Zeit zu handeln – entschlossen und gemeinsam“, so die drei Sprecherinnen.

 

Stichwort Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

 

Donnerstag, 21. November

 

17 Uhr, Weltladen Schwelm, Altmarkt 2

 

Informationsveranstaltung zu Häuslicher Gewalt und Femiziden mit Stephanie Kattenborn

 

Freitag, 22. November

 

9 bis 13 Uhr, Schwelm, Märkischer Platz

 

Infostand auf dem Wochenmarkt

 

Montag, 25. November

 

12 bis 14 Uhr, Hattingen Untermarkt

 

Infostand

 

14 bis 17 Uhr, Schwelm, Märkischer Platz

 

Aktion „Rote Schuhe“ – Femizide in Deutschland

 

18 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) Witten, Rathausforum

 

Gründungsveranstaltung „Wittener Bündnis für Frauenrechte“

 

Mittwoch, 27. November

 

16 Uhr, Schwelm, Märkischer Platz

 

Safety Walk – Angsträume in Schwelm

 

18 Uhr, Hattingen, LWL Museum Henrichshütte

 

Filmvorführung „Morgen ist auch noch ein Tag“

 

vorher Antipasti und Gespräch zum Thema mit Andrea Stolte, Anja Junghans und Katrin Brüninghold

 

Donnerstag, 28. November

 

10 bis 12 Uhr, Ennepetal, Bürgerbüro, Voerder Str. 39

 

Infostand

 

10 bis 11:30 Uhr, Herdecke, Wochenmarkt

 

Infostand

 

14 bis 15.30 Uhr, Witten,B63, Bahnhofstr. 63

 

Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Für ein Leben ohne Gewalt - Spuren und Emotionen auf Frauengesichtern"

 

18 Uhr, Schwelm, Kulturhaus, Römerstr. 10

 

Informationsveranstaltung zum Thema Weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung mit Dr. med. Chr. Zerm

 

Freitag, 29. November

 

16 Uhr, Schwelm, Kulturhaus, Römerstr. 10

 

Schnupperkurs WenDo – Selbstbehauptung I Selbstbehauptung für Frauen

 

Anmeldungen bis Montag, 25. November per Email an: e.delikoura@en-kreis.de

 

18 Uhr, Gevelsberg, Vorplatz der VHS Ennepe-Ruhr-Süd, Mittelstr. 86

 

Mondscheincafé

 

Stichwort „Runder Tisch EN gegen Häusliche Gewalt“

 

Der „Runde Tisch EN gegen Häusliche Gewalt“ besteht seit 1999. Um gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern im Ennepe-Ruhr-Kreis ein sichereres Leben zu ermöglichen, vernetzt er Institutionen und Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen, dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Weißen Ring, dem Gesundheitswesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der Kreisverwaltung. Schirmherr des Runden Tisches ist Landrat Olaf Schade.

 

 


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GB_Aktionstag_2024

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GB_Aktionstag_2024

Präsentierten die diesjährige Aktion: Katrin Brüninghold (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen), Ekaterini Delikoura (Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung), Kathleen Schmalfuß, Andrea Stolte und Marion Steffens (alle Gesine Intervention), Michael Zimmermann (Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde) sowie die Gleichstellungsbeauftragten Nora Nörenberg (Gevelsberg), Saskia Dauber (Herdecke), Doreen Reichold (Sprockhövel) und Cornelia Prill (Witten)./Foto: UvK/UaH Maren Frankreiter