Lippstadt. Großes Interesse: Über 50 Mitglieder und Interessierte kamen zur jüngsten Mitgliederversammlung des Klimabündnisses Lippstadt im Cartec zusammen, um über Fortschritte und Pläne für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu diskutieren.

Ein besonderes Highlight des Abends war die Vorstellung von Forvia Hella als neues Mitglied des Bündnisses, die über die umfassenden Klimazielen des weltweit tätigen Unternehmens informierte. Anke Sommermeyer, Leiterin des Corporate Sustainability Offices, stellte den Klimaschutzfahrplan des Unternehmens vor und erklärte, wie das Unternehmen die Anforderungen aus dem EU „Green Deal“ sowie die Erwartungen des Kapitalmarkts umsetzt, um Emissionen zu reduzieren. „Forvia und Forvia Hella haben sich zu ambitionierten Klimazielen verpflichtet“, berichtete Sommermeyer. „Forvia ist das erste Automobilunternehmen mit wissenschaftlich überprüften Netto-Null-Klimazielen. Bis 2030 sollen 45 Prozent der Emissionen gegenüber dem Basisjahr 2019 gesenkt und bis 2045 um 90 Prozent reduziert werden.“ Die Produktion in den Kategorien direkter und indirekter Emissionen soll bis 2025 bereits CO₂-neutral sein, so Sommermeyer.

Die Wirtschaftsförderung stellte ebenfalls ihre Strategie für eine regenerative Wirtschaft vor, die zur Erreichung der Klimaneutralität Lippstadts bis 2040 beitragen soll. Transformationsmanagerin Anna Shalimava und Wirtschaftsförderer Kurt Weigelt erläuterten, wie Unternehmen zukünftig durch Beratungen, Zertifizierungshilfe und Fördermittelakquise unterstützt werden. Der bevorstehende Workshop zur Nachhaltigkeitsberichterstattung am 20. Januar 2025 im Cartec soll Unternehmen praktische Hilfe bieten.

Auch die LippeStrom eG nutzte die Gelegenheit, um ihre Pläne zur Gründung einer Energiegenossenschaft für regenerativen Strom zu präsentieren. Geschäftsführer Jan Wollesen erklärte, dass die Genossenschaft es allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen soll, von lokal erzeugtem grünem Strom zu profitieren – unter anderem über das „Mieterstrommodell“, bei dem Mieter Strom von PV-Anlagen auf ihren Wohngebäuden beziehen können. Eine Auftaktveranstaltung zur detaillierten Vorstellung des Konzepts findet am 20. November 2024 im Rathaus statt.

Zum Abschluss gab es von Sarah Marx, Mitarbeiterin der Stadt Lippstadt, ein Update zum Projekt „Ideenstadt“, der Innovations- und Arbeitsplattform für den Klimaschutz. Die Laufzeit des von der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ geförderten Projektes endet am 31.12.2024. Bis dahin wird die Plattform endgültig fertig gestellt sein. Im Laufe des Jahres wurde auf der Plattform noch ein sogenannter „Klimacheck“ installiert. Hiermit können Maßnahmen vor ihrer Umsetzung hinsichtlich ihrer Klimaschutzwirkung und ihres CO2- Einsparpotenzials eingeschätzt werden. Zum Ende der Förderphase organisiert das Team der „Ideenstadt“ eine Klimawoche vom 25.11. bis 01.12.2024 mit Vorträgen zum Klimaschutz, Angeboten an den Schulen, einem Fahrradkino, einem Climate Escape Game und kostenlosem Wintercheck an der Radstation. „Auch über die Förderphase hinaus wird die „Ideenstadt“ als Innovations- und Arbeitsplattform für den Klimaschutz weiterhin an der nachhaltigen Gestaltung der Stadt mitwirken und Menschen vor Ort in Klimaschutzprojekte zusammenbringe“, betont Sarah Marx.

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