So ähnlich lautet die Frage, die über der Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Lippstadt (WFL) am 12.11.2024 im CARTEC stand.
Die Hintergründe und Notwendigkeit dazu erläuterte der Geschäftsführer der WFL, Kurt Weigelt, zunächst in einem kurzen Einstiegstatement, bevor der die Frage, wie die Unternehmenslandschaft in der Region das Thema betrachtet, an René Szepanski von der UNITY AG weitergab. Dieser berichtete aus der Praxis, dass Nachhaltigkeitsberichterstattung heute besonders präsent sei, weil sich das Umfeld, in dem Unternehmen agieren, stark verändert habe. Hier gäbe es drei Hauptfaktoren: Erstens wachse der regulatorische Druck, zweitens steige die Nachfrage von Kunden, Investoren und Konsumenten nach mehr Transparenz und verantwortungsvollem Handeln und drittens forderten auch Mitarbeitende zunehmend, dass ihr Arbeitgeber Nachhaltigkeit ernst nehme.
Als ersten Gast konnte anschließend Gerrit Peters, Geschäftsführer von CarboHeroes aus Berlin begrüßt werden. Er schlug in seinem Beitrag den großen Bogen von Herausforderungen zu Chancen und gesetzlichen Vorgaben für kleine und mittlere Unternehmen. Gesetzliche Vorgaben sind in der Abkürzung CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) also der zentralen Berichtspflicht für Unternehmen zusammengefasst. Die CSRD ist in drei Kapitel eingeteilt. ESG steht für Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G). Diese Säulen umfassen Nachhaltigkeits- und Ethikaspekte, die in der modernen Unternehmensführung berücksichtigt werden. Gerrit Peters erläuterte die unterschiedlichen Inhalte, die in diesen drei Themenbereichen dargestellt würden und stellte dabei auch gleichzeitig die verschiedenen Vorteile, die für Unternehmen aus dieser „Pflichtübung“ entstünden, dar. Hier seien Wettbewerbsvorteile und eine verbesserte Reputation ebenso zu nennen wie langfristige finanzielle Aspekte und ein verbessertes Risiko- und Krisenmanagement im Unternehmen. Die vermeintlichen Standards der Berichterstattung böten flexible Ansätze, um auch kleineren Unternehmen eine praxisnahe und machbare ESG-Berichterstattung zu ermöglichen. Diese könnten mit zentralen Aspekten beginnen und nach und nach detailliertere Berichte erstellen, so sein Rat.
Ein Beispiel aus der Praxis der Nachhaltigkeitsberichterstattung stellte Stefan Andermahr von der Knepper Gruppe dar. Auch er bestätigte die Dringlichkeit des Themas aus verschiedenen Gründen: Kunden und Banken verlangten zunehmend Nachhaltigkeitsberichte, ohne diese Berichte gäbe es in Zukunft keine Aufträge und keine Kredite. Die Wettbewerbsfähigkeit und Finanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens würden durch die ESG-Berichterstattung unmittelbar beeinflusst. Der Prozess zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts erfordere zunächst eine umfassende Datenbeschaffung aus den unterschiedlichsten Bereichen. Kunden und Mitarbeitende müssten ebenso befragt werden, wie Unternehmens- und Produktionsdaten eingeholt werden. Kleine erfolgreiche Teilprojekte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit des Unternehmens seien zur internen Motivation und Kommunikation nach außen sehr hilfreich. Sehr wichtig war es Stefan Andermahr, die Bedeutung eines (noch aufzubauenden) regionalen Nachhaltigkeitsnetzwerks hervorzuheben, da man so von den Erfahrungen anderer profitieren können und sich auch wertvolle Tipps geben könne.
Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Anna Shalimava, seit dem 1. August 2024 Transformationsmanagerin bei der Wirtschaftsförderung, die Leistungen der WFL im Kompetenzfeld nachhaltiges Wirtschaften vor. So können Lippstädter Unternehmen in Zukunft Beratungs- und Begleitleitstungen ebenso wie die Unterstützung bei Zertifizierungsprozessen und der Erfüllung rechtlicher Vorgaben erfragen. Auch die Unterstützung durch Fördermittel oder fördermittelgestützte Projekte soll Teil der nachhaltigen Standortentwicklung sein. Schon jetzt kündigte Anna Shalimava eine Reihe von Informationsveranstaltungen an. So bietet beispielsweise die Wirtschaftsförderung am 20. Januar kommenden Jahres für 20 Lippstädter Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Akademie der Hochschule Hamm-Lippstadt einen 3-stündigen Einstieg in das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung an.
Pressekontakt: WFL Lippstadt GmbH, info@wfl-lippstadt.de, Tel. 02941/270101
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