Meldungsdatum: 29.11.2024
Gegründet wurde das Städte-Netzwerk in dem gemeinsamen Willen, sich in Europa und weltweit für die endgültige Beseitigung der Todesstrafe aus den Rechtsvorschriften und dem Strafrecht der Staaten einzusetzen.
Gemeinsam mit rund 300 weiteren Städten in Deutschland beteiligt sich Hanau am Aktionstag und wird unterstützt von der Hanau Netz GmbH - am 30. November das Brüder Grimm-Denkmal blau anstrahlen, um daran zu erinnern, dass es noch immer zahlreiche Länder gibt, in denen Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. „Wir sind Mitglied im Netzwerk „Cities for Life“, weil wir als Stadt Hanau ganz klar Stellung gegen die barbarische und mittelalterliche Praxis der Todesstrafe beziehen wollen", betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Gruppe Hanau von Amnesty International hat für diesen Tag um 18.30 Uhr eine halbstündige Mahnwache vor dem Deutschen Goldschmiedehaus in der Hanauer Altstadt angekündigt.
Wie Sant’Egidio in seiner Pressemitteilung mitteilt, wurden im vergangenen Jahr weitere Erfolge auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe erzielt: „Im Dezember 2024 wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschieden. (2022 haben 125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium gestimmt, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).
Nach der Zentralafrikanischen Republik und Sambia hat 2023 das Parlament von Ghana für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juli trat in Pakistan die Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte in Kraft und die obligatorische Abschaffung der Todesstrafe in Malaysia. In Japan ist der 88jährige Iwao Hakamada in diesem Oktober nach 45 Jahren im Todestrakt entlassen worden, was die Debatte um eine Abschaffung fördern könnte.
Leider bleiben besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind in Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, auch die Zahl der Todesurteile hat zugenommen. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie dies in Myanmar geschehen ist. In Alabama/USA wurde in diesem Jahr Kenneth Smith mit einer Methode hingerichtet (Stickstoff-Erstickung), die nicht einmal für Tiere erlaubt ist. In der Demokratischen Republik Kongo wurde die Todesstrafe leider wiedereingeführt. Im Iran hat die deutsche Staatsangehörigkeit Djamshid Sharmahd nicht vor der Hinrichtung bewahrt, auch wenn er kurz zuvor verstorben ist. Diese Tatsache weist darauf hin, dass es keine Skrupel gibt und man Proteste weniger fürchtet. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.“
Hintergrund:
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in rund 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Im September 2024 wurde in Paris ein großes internationales Friedenstreffen der Weltreligionen zum Thema „Imagine Peace“ organisiert, an dem auch der französische Präsident Macron teilgenommen hat (meetingforpeace.santegidio.org). Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat mit anderen Organisationen 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.santegidio.org
bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en
Pressekontakt: Ute Wolf, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
Gemeinsam mit rund 300 weiteren Städten in Deutschland beteiligt sich Hanau am Aktionstag "Cities for Life" und wird dabei unterstützt von der Hanau Netz GmbH - am 30. November das Brüder Grimm-Denkmal blau anstrahlen, um daran zu erinnern, dass es noch immer zahlreiche Länder gibt, in denen Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden.
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