Nr. Kreis Steinfurt, 26. November 2024
Kreis Steinfurt. Zehn Kommunen im Kreis Steinfurt haben ihre Aufgabe als Untere Denkmalbehörde der Kreisverwaltung übertragen. Erstmals fördert das Land Nordrhein-Westfalen ein solches Projekt der interkommunalen Zusammenarbeit im Denkmalschutz. Den Förderbescheid in Höhe von 299.700 Euro hat NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, im Steinfurter Kreishaus an Landrat Dr. Martin Sommer übergeben.
Die Förderung kommt in erster Linie den zehn Kommunen zugute, erklärte Sommer: „Dadurch lassen sich deren Kosten der Aufgabenübertragung in den ersten drei Jahren auf 33.300 Euro und somit erheblich reduzieren. In diesen finanziell schwierigen Zeiten eine enorme Unterstützung des Landes, die Haushalte mit dem Förderprogramm ‚Interkommunale Zusammenarbeit‘ zu entlasten.“ Auch die Aufgabenübertragung an die neue Untere Denkmalbehörde im Kreishaus an sich nimmt den Druck in den Rathäusern: „Die jeweiligen Fachkräfte haben bei insgesamt wachsenden Aufgaben somit mehr Zeit für andere Pflichten.“ Aufgrund fehlenden Personals und häufig geringer Stellenanteile in der Denkmalpflege sei es schwierig, den Kenntnisstand im Denkmalrecht aktuell zu halten. „Mit Rene Stegemann haben wir in der Unteren Denkmalbehörde einen Experten, der sich ausschließlich der Denkmalpflege widmen und sich tiefer in die Materie einarbeiten kann“, stellte Sommer den Ansprechpartner für Kommunen und (angehende) Denkmalbesitzer vor.
Die Aufgabenübertragung der Unteren Denkmalbehörden ist seit der letzten Änderung des NRW-Denkmalschutzgesetzes im Juni 2022 möglich. Diesbezüglich hatte die Stadt Ochtrup eine erste Anfrage beim Kreis Steinfurt gestellt, woraufhin eine Interessensabfrage bei allen 24 Unteren Denkmalbehörden folgte. Letztlich waren es zehn, die einen Antrag zur Aufgabenübertragung stellten: Altenberge, Hopsten, Ladbergen, Laer, Lienen, Lotte, Neuenkirchen, Nordwalde, Ochtrup und Westerkappeln.
Durch die Konzentration der Denkmalpflege auf Kreisebene ergeben sich Synergien, die erforderliche Abstimmungsprozesse beschleunigen können. Ziel der Unteren Denkmalbehörde ist es, den Stellenwert und die Wertschätzung von Denkmälern in der Gesellschaft zu fördern und deren Eigentümer durch die Expertise fachkundig zu unterstützen.
Freuen sich über die Förderung des Modellprojekts mit Vorbildcharakter (v. l.): Rene Stegemann (neue Untere Denkmalbehörde), Rabea Everwand (Obere Denkmalbehörde und Leiterin des interkommunalen Pilotprojekts), Jürgen Blömker (Kreisbauamtsleiter), Landrat Dr. Martin Sommer, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, Carsten Rehers (Kreisbaudezernent) und Nicole Hedrich (Sachbearbeiterin Förderung interkommunale Zusammenarbeit bei der Bezirksregierung Münster).
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