Nr. 419 Kreis Steinfurt, 02. Dezember 2024
Kreis Steinfurt. Schulsozialarbeit als Brücke - darin sieht der Arbeitskreis Schulsozialarbeit im Kreis Steinfurt Chancen, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern und hat zu einem Fachtag eingeladen. Im Steinfurter Kreishaus ging es um psychische Erkrankungen und Unterstützungsangebote sowie um Handlungsmöglichkeiten für die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter.
Von einer deutlich gestiegenen Nachfrage im Kreis Steinfurt nach medizinischen, therapeutischen und psychosozialen Dienstleistungen berichtete Frank Winter, Sachgebietsleiter Soziale Dienste im Amt für Soziales und Pflege. Seine Feststellung: „Man muss auch sagen, dass unsere Hilfestrukturen mittlerweile verstopft sind, dass die sehr belastet sind und dass nicht wenige Menschen die benötigte Hilfe gar nicht bekommen oder manchmal sehr spät.“ Und das könne bei Kindern und Jugendlichen zu schwerwiegenden negativen Folgen für die soziale und schulische Entwicklung führen und bis ins Erwachsenenalter nachwirken.
Über die Hälfte aller psychischen Erkrankungen entstehen bereits vor dem 19. Lebensjahr, 75 Prozent vor dem 24. Lebensjahr. Über ausgewählte psychische Erkrankungen berichtete Christiane Brück, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kreisgesundheitsamt. „Krankheiten, die am meisten bekannt sind, deren Relevanz und Ausprägung jedoch an Grundschulen und weiterführenden Schulen unterschiedlich sind, sind Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen, Depressionen, selbstverletzendes Verhalten, paranoide Schizophrenie, Ess- und Angststörungen sowie Substanzkonsum.“ Sie thematisierte Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und wie diese behandelt werden können. Je früher professionelle Hilfe und Unterstützung einsetze, desto größer sei die Chance auf Besserung, so Brück.
Diesbezüglich haben die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter eine wichtige Rolle – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen man sich auf Kürzungen im Sozialbereich und noch weniger Ressourcen einstellen kann, glaubt Sachgebietsleiter Frank Winter, dass es unbedingt notwendig ist, Brücken zu bauen: „In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir miteinander arbeiten und dass wir über die unterschiedlichen Systeme Bescheid wissen. Es geht darum, zu wissen, was in anderen Bereichen angeboten wird, damit wir gut vermitteln können.“
Der Arbeitskreis Schulsozialarbeit, der im Regionalen Bildungsnetzwerk beim Bildungsbüro des Kreises Steinfurt angesiedelt ist, hatte außerdem Workshops vorbereitet, in denen es um kollegiale Fallberatung, Selbstreflexion und Kommunikation sowie Nicht-Suizidales Selbstverletzendes Verhalten und der Umgang damit im Lebensraum Schule ging. Erfreut war der Arbeitskreis über die vielen positiven Rückmeldungen der rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Fachtag, was ihn darin bestärkt, Folgeveranstaltungen zum Thema zu organisieren.
"Schulsozialarbeit als Brücke" war das Thema des Fachtags, bei dem sich rund 70 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter über die Förderung psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen informiert und ausgetauscht haben.
Von einer deutlich gestiegenen Nachfrage im Kreis Steinfurt nach medizinischen, therapeutischen und psychosozialen Dienstleistungen berichtete Frank Winter, Sachgebietsleiter Soziale Dienste im Amt für Soziales und Pflege.
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