Meldungsdatum: 16.12.2024

Pflegebedarfsplan einstimmig beschlossen

Altersgruppe „80+“ nimmt bis 2050 zu

Der Pflegebedarfsplan nimmt die Leistungsfähigkeit der Pflegeinfrastruktur im Kreis Unna in den Blick. Seit Jahren warnen die Sozialplaner vor Missständen in der Pflege – so auch in diesem Jahr.

Es besteht für den Kreis Unna bis 2027 insgesamt ein Bedarf an 39 zusätzlichen Pflegeheimplätzen verteilt auf fünf kreisangehörige Kommunen (Bönen: 9 Plätze, Holzwickede: 7 Plätze, Selm: 3 Plätze, Unna: 20 Plätze). Der Bedarf an weiteren 349 Tagespflegeplätzen verteilt auf alle Gemeinden und Kommunen soll ebenfalls ausgeschrieben werden. Der große Bedarf an solitären Kurzzeitpflegeplätzen wird grundsätzlich festgestellt. Empfohlen wird außerdem die Errichtung von 69 Pflege-WG-Plätzen und 1.870 Service-Wohnungen.“ 

So hat es der Kreistag in seiner Sitzung zum Pflegebedarfsplan 2024 am 10. Dezember einstimmig beschlossen. 

Bevölkerungszahl in der Gruppe „80+“ steigt
„Es sind besonders Menschen im Alter von 80 Jahren und älter, die von Erkrankungen, Demenz und Pflegebedürftigkeit bedroht sind“, so Hans Zakel, Sozialplaner. „Sie benötigen Unterstützung im Alltag, wenn sie zu Hause wohnen bleiben möchten, oder einen Pflegeplatz.“ Und die Zahl der Pflegebedürftigen in der Altersgruppe „80+“ wird ansteigen. In konkreten Zahlen wird die Bevölkerungszahl in dieser Altersgruppe bis 2040 auf 36.000 Personen steigen und bis 2050 auf 46.000 Personen. Mittel- und langfristig rechnen die Sozialplaner mit einem erhöhten Pflegebedarf in dieser Gruppe. Der Bedarf steigt also an, während es gleichzeitig in den letzten Jahren immer weniger Pflegepersonal gibt. 

Was also tun angesichts der enormen Herausforderungen? Landrat Mario Löhr soll, so der Plan, die bedürfnisorientierte, sozialräumliche Strategie des Kreises Unna mit Sozialplanung und Vernetzung verantwortlicher Personen aus den relevanten Bereichen von Wohnen bis Pflege fortführen. Nur so können die soziale, gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur gleichermaßen von präventiv und ambulant zu teilstationär und vollstationär gestärkt werden. 

Weitere detaillierte Informationen zur Situation im Pflegebereich finden sich im Pflegebedarfsplan Kreis Unna 2024 unter www.kreis-unna.de (Suchwort „Pflege und Wohnberatung“ oder „Pflegebedarfsplan“). PK | PKU

 

Pressekontakt: Leonie Joost | Fon 02303 27-1213 | E-Mail leonie.joost@kreis-unna.de