Meldungsdatum: 20.12.2024

Borkener Kreistag stimmte „Leitbild und Waldkonzept für einen naturnah klimastabilen Wald“ zu

Wälder im Besitz des Kreises Borken sollen bestmöglich erhalten werden

„Unser Kreis Borken ist eine vergleichsweise waldarme Region. Nur 14 Prozent der gesammten Kreisfläche, das sind knapp 20.000 Hektar, zählen im Westmünsterland als Wald. Der Erhalt und die Pflege dieser Gebiete sind für unsere Verwaltung zentrale Aufgaben, weil ihnen in puncto Klimaschutz und Biodiversität eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Sie verbessern den Feuchtigkeitshaushalt und speichern CO2“, erklärt Landrat Dr. Kai Zwicker. Aus diesem Grund stimmten alle Mitglieder des Borkener Kreistages in ihrer jüngsten Sitzung dem „Leitbild für einen naturnah klimastabilen Wald“ und dem daraus resultierenden „Waldkonzept“ als verwaltungsinterner Leitfaden für den Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken zu. „Dieser Leitfaden dient uns als Werkzeug für den Erhalt der Wälder und knüpft an bisherige Aktivitäten, Planungen und Konzeptionen an. Er leitet uns bei allen fachlichen Entscheidungen zum Erreichen der Ziele“, erklärt Bernd Garvert, Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt.

Das „Leitbild für einen naturnah klimastabilen Wald“ soll in den Wäldern, die im Besitz des Kreises Borken sind (276 Hektar), eine umfassende und zuverlässige Daseinsversorgung für Pflanzen, Tiere und Menschen bewirken und sie gleichzeitig vor den Folgen des Klimawandels (Trockenheit, Sturm und Käferbefall) schützen. Daher erfolgt die Bewirtschaftung der Flächen unter folgenden Intentionen: Erhalt des Waldes und Erhalt der Waldfunktion, insbesondere der Naturschutz- sowie Erholungsfunktion.

Um einen mittelfristigen „Fahrplan“ zu erstellen, werden zeitnah Waldinventuren (Baumarten, Altersstrukturen etc.) durchgeführt und mit den Zielen kombiniert. So entstehen für jeden einzelnen Waldbestand des Kreises Borken konkrete Maßnahmen.

Mit diesen sollen folgende Absichten einer naturnahen Waldentwicklung erreicht werden:

Stärkung der biologischen Vielfalt,
Erhöhung der Stabilität der Wälder,
die Anreicherung von atmosphärischem Kohlenstoff im Ökosystem Wald,
die Abpufferung von starken Niederschlägen durch die Förderung des Schwammeffektes der Wälder und den Verschluss von Entwässerungssystemen,
die Stärkung der Filterfunktion des Waldes für Luft und Wasser,
die Förderung der Grundwasseranreicherung,
der Schutz vor Erosion,
die Kühlung der Landschaft,
ein ausgeglichenes Waldinnenklima,
die Verminderung von Emissionen wie Staub und Lärm,
die Wirkung als blickdichte Begrenzung und strukturbildendes Element.

„Mit dem Leitbild wollen wir als Kreisverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen und uns verpflichten, die kreiseigenen Wälder mit all ihren Funktionen auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Es gibt uns als Waldbesitzer die Richtung vor, die wir in den nächsten Jahrzehnten verfolgen wollen und müssen“, betonen Landrat Dr. Kai Zwicker und Bernd Garvert.

Weiterführende Informationen zum Leitbild und zum dazugehörigen Waldkonzept können unter www.kreis-borken.de/wald nachgelesen werden.

Zum Hintergrund:
Das „Leitbild für einen naturnah klimastabilen Wald“ resultiert aus der Verabschiedung des „Kompass 2035“ des Kreitstages im März 2023 als Entwicklungsstrategie für den Kreis Borken. Dort wurden unter anderem als Ziele die Erhaltung einer intakten Umwelt und die Durchführung eines effektiven Klimaschutzes beschlossen. Mit der Fortschreibung des „Klimaschutzkonzeptes 3.0“ beaufrtagte der Kreistag die Verwaltung, die Zielsetzung des „Kompass 2035“ zu verfolgen, indem sie unter anderem Strategien zum Erhalt der Ökosysteme in kreiseigenen Wäldern entwickelt.

Der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken erstellte das Leitbild mit Unterstützung der Fachabteilung Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in der Stabsstelle und des Fachbereiches Geoinformation und Liegenschaftskataster.

Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Landrat Dr. Kai Zwicker (2. v. li.) präsentiert mit Bernd Garvert, Leiter des Fachbereiches Natur und Umwelt des Kreises Borken (re.), sowie Jennifer Arns (2. v. re.) und Jan Sicking (li.), zuständige Mitarbeitende in der Fachabteilung Planung, Natur-, Arten- und Hochwasserschutz, Wasserbau des Kreises Borken, das neue "Leitbild und Waldkonzept für einen naturnah klimastabilen Wald" der Borkener Kreisverwaltung.