Meldungsdatum: 18.12.2024

Schwelmer Kreishaus: Kreistag genehmigt Ausgaben für Reparaturen und Brandschutz

(pen) Die abmontierte Photovoltaik Anlage, das abtransportierte Modell der Isenburg und aus Gerüstteilen aufzubauende Treppentürme – das Schwelmer Kreishaus stellte und stellt die Verantwortlichen sowie Handwerker aktuell vor einige Herausforderungen.

 

Ein Autokran der größeren Sorte machte es in den vergangenen Tagen für viele erkennbar: Das Dach des Verwaltungsgebäudes an der Hauptstraße muss geräumt werden. Palette für Palette schwebten fast 100 Solarmodule und ihre gesamte Unterbaukonstruktion zu Boden. Seit 2009 hat die Anlage mehr als eine Viertel Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Jetzt macht ein Dachschaden den vorübergehenden Abbau erforderlich. Nur so wird es möglich, Undichtigkeiten zu reparieren sowie damit verbundenen Wassereintritt in die Räume der Leitstelle und weitergehende Gebäudeschäden zu verhindern. Für den Abbau sowie die anschließende Sanierung der Dachfläche hatte der Kreistag bereits im Sommer 640.000 Euro zur Verfügung gestellt.

 

Ohne Kran, dafür mit viel Muskelkraft hat das imposante Modell der Hattinger Isenburg das Kreishaus verlassen. Als Dauerleihgabe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stand der sechs mal zwei Meter große Nachbau des Stammhauses des Grafen Friedrich von Isenberg seit 2011 im Foyer des Kreistagssitzungssaales.

 

Das Problem: Im Brandfall wären damit Gefahren verbunden, Rettungswege wären nicht im ausreichenden Umfang frei gewesen. Als so genannte Brandlast musste das Modell daher entfernt werden. Laut Leihvertrag geht es zurück an den LWL. Die Kosten für Abbau, Transport und Wiederaufbau in einem LWL Museum liegen bei 16.000 Euro und sind laut Vertrag vom Kreis zu übernehmen.

 

Mit rund 235.000 Euro deutlich teurer werden weitere Veränderungen, die mit Blick auf den Brandschutz notwendig sind und Anfang 2025 umgesetzt werden sollen: Um für Beschäftigte und Besucher den gesetzlich geforderten zweiten Rettungsweg bereitzuhalten, erhält das Kreishaus zum einen zwei weitere Treppentürme. Diese werden in Gerüstbauweise in der Nähe des Haupteingangs sowie an der Kreishausseite zur Lessingstraße entstehen. Zum anderen wird es ein Steg Gästen auf der Zuschauerempore des Sitzungstraktes möglich machen, auch bei einem verrauchten Treppenhaus über das Flachdach sicher in einen anderen Gebäudeteil zu gelangen.

 

Für das rechtlich vorgegebene und von der Bauaufsicht der Stadt Schwelm in einer Ordnungsverfügung eingeforderte Plus beim Brandschutz hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung insgesamt 654.000 Euro bewilligt. Darin enthalten sind neben den Ausgaben für weitere Rettungswege sowie den Abtransport der Burg und Planungskosten auch rund 238.000 Euro, die die Kreisverwaltung für den derzeit werktäglichen vorsorglichen Einsatz von Evakuierungshelfern in mehreren Bereichen ihres Verwaltungsgebäudes zahlt.

 

Hintergrund: Die Präsenz der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gleicht die noch fehlenden Rettungswege und die festgestellten technischen Brandschutzmängel aus. Bis zum Abschluss der nun gestarteten Arbeiten - voraussichtlich Ende des erstens Quartals 2025 - sollen sie helfen, Beschäftigte und Besucher im Falle des Falles unversehrt nach draußen zu geleiten.


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Dachschaden_Abbau_Solaranlage

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Dachschaden_Abbau_Solaranlage

Um die notwendigen Reparaturen durchführen zu können, musste die Solaranlage abgebaut werden. Ein am Westfalendamm aufgebauter Autokran übernahm den Transport zur Erde./Foto: Uvk/Ennepe-Ruhr-Kreis


Dachschaden_Abbau_Kran_unten

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Dachschaden_Abbau_Kran_unten

Von seinem Standort am Westfalendamm hob der Kran die Teile der Solaranlage aus der luftigen Höhe über der siebten Etage des Kreishauses auf den Erdboden./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis


Abtransport_Burg_Treppe

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Abtransport_Burg_Treppe

Abtransport durch das Treppenhaus./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis


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Abtransport_Burg

Um das Modell der Isenburg - Maßstab 1:50 - abtransportieren zu können, musste es in drei Teile zerlegt werden./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis