Meldungsdatum: 20.12.2024

Über 34 Millionen Euro flossen in die Region

Servicezentrum Regionalentwicklung stellt Bilanz 2024 vor

Landkreis Kassel. Die Bilanz des Servicezentrums Regionalentwicklung kann sich sehen lassen: Über 34 Millionen Euro sind im Jahr 2024 in den ländlichen Raum im Landkreis Kassel geflossen. Geld, mit dem die Lebensqualität für die Bevölkerung nachhaltig verbessert wird. „Ich freue mich sehr, dass es uns wieder gelungen ist, millionenschwere Investitionen anzuschieben und unseren wunderbaren Landkreis Kassel noch ein bisschen lebenswerter zu gestalten“, sagt Landrat Andreas Siebert.

Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten für Kommunen und Privatleute – eingeteilt in unterschiedliche Fachgebiete wie etwa Dorf‐ und Regionalentwicklung, Radverkehr, Wohnungsbauförderung und Tourismus. Allein in den Bereich Breitband und Digitalisierung flossen rund 17,5 Millionen Euro. „Davon haben auch unsere Schulstandorte profitiert“, sagt Siebert und dankt den Mitarbeitenden im Servicezentrum Regionalentwicklung, die mit ihrer Expertise einen großen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum beitragen.

Ein Meilenstein der Regionalentwicklung ist die Eröffnung des Berufsorientierungszentrums in Immenhausen. Mittlerweile konnten 15 Unternehmen als Kooperationspartner gewonnen werden, die sich den potenziellen Nachwuchsfachkräften von morgen präsentieren. Mit Beginn des Schuljahrs 2024/2025 konnten 20 Formate angeboten und über 700 Besucher erreicht werden. „Unser BOZ bietet den passenden Rahmen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, in dem wir jungen Menschen Orientierung geben und sie mit regionalen Arbeitgebern zusammenzubringen“, erläutert Siebert. In den Aufbau des BOZ sind knapp 860.000 Euro geflossen.

„Durch die Aufnahme von Fuldatal als neuen Förderschwerpunkt ist der Landkreis Kassel aktuell mit 42 Orten im Dorfentwicklungsprogramm“, sagt Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung. Neben kommunalen Investitionen, insbesondere in die örtliche Infrastruktur, werden auch private Projekte in Fuldatal bis 2030 unterstützt – Eigentümer von Gebäuden im Fördergebiet können einen Förderantrag für die Sanierung Ihres Gebäudes stellen. Diese Möglichkeiten gibt es bereits in allen Ortsteilen von Wesertal (bis 2025), Hofgeismar ohne Kernstadt (bis 2026), Wolfhagen ohne Kernstadt (bis 2027), Immenhausen (bis 2027), Naumburg (bis 2028), Nieste (bis 2029), Niederkaufungen (bis 2030) und ab 2025 Fuldatal. 

Wie erfolgreich die Umsetzung der einzelnen Förderprogramme der Dorf- und Regionalentwicklung sind, zeigt sich bei einem Blick auf das vergangene Jahr: Insgesamt wurden 23 private und 28 kommunale Projekte im Rahmen der Dorfentwicklung sowie 8 Projekte in der Regionalentwicklung bewilligt. „Mit den privaten Maßnahmen der Dorfentwicklung konnten in den anerkannten Förderschwerpunkten der Dorfentwicklung viele umfangreiche energetischen Sanierungen an wertvollen Gebäuden vorgenommen werden“, erklärt Nissen.

Für den Landkreis Kassel ist es wichtig, die Infrastruktur nachhaltig zu gestalten. So konnte die Digitalisierung weiter voranschreiten.  Mit Ausnahme von Wolfhagen (Kernstadt), Heiligenrode, Teilen von Sandershausen, Wahnhausen und Teilen der Stadt Liebenau wurden bzw. werden alle Orte mit Glasfaser versorgt. „Damit gehört der Landkreis Kassel zu den fast vollständig mit Glasfaser ausgebauten Gebieten“, sagt Landrat Siebert. Auch die Verkehrswende ist und bleibt ein wichtiges Thema. Der Landkreis hat erneut in den Radwegeausbau investiert und konnte 21 Förderbescheide in 12 Kommunen übergeben.

Die Digitalisierung, der demografische Wandel und die Dekarbonisierung wirken sich auch auf die Arbeitswelt aus und verändern Flächenansprüche. Hier setzt das Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) an. Der Landkreis Kassel ist bundesweit eine von sieben Modellregionen, in denen innovative Ansätze zur regionalen Steuerung der Siedlungs‐ und Freiraumentwicklung erprobt werden. Mit dem Modellvorhaben ergibt sich die Chance, durch eine gezielte Steuerung die Verteilung der wenigen zur Verfügung stehenden Flächenpotenziale zu optimieren. Ziel des Projekts ist es, Flächenverfügbarkeiten und Flächenbedarfe der gewerblichen Entwicklung im Landkreis Kassel in interkommunaler Kooperation gezielter als bisher aufeinander abzustimmen. „Die systematische Erhebung soll dazu beitragen, Informationen über bestehende Gewerbeflächen und deren mögliche Erweiterung sowie Daten über unbebaute Flächen bzw. Baulücken in der jeweiligen Kommune zu erfassen“, erklärt Nissen.

Mit dem Haus der Demokratie am Mühlenplatz 7 in Gieselwerder ist es dem Landkreis Kassel gelungen, einen Treffpunkt für die Menschen im Wesertal aufzubauen. Der Mühlenplatz 7 hat sich mittlerweile als ein Gegengewicht zum rechtsextremen Szene‐Treffpunkt in der unmittelbaren Nachbarschaft etabliert und bietet verschiedene Veranstaltungen und Bildungsformate an. Das Projekt wird mit rund 100.000 Euro gefördert.

Mit der DemografieAgentur werden Menschen dabei unterstützt, Aktivitäten zu vernetzen und zu bündeln und angepasste Lösungen zu entwickeln. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Lebensqualität in den Städten und Dörfern für alle Generationen zu erhalten bzw. zu verbessern. Davon haben in diesem Jahr das Quartier am Markt in Hofgeismar, die Integrationsfachstelle Stadtteilzentrum Baunsberg in Baunatal und das Projekt „Demokratie stärken – Wesertal ist bunt“ profitiert. Über die DemografieAgentur flossen rund 250.000 Euro in die Orte.

Mit den Naturparken Reinhardswald, Habichtswald und dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land, den vielen Eco-Pfaden und zertifizierten Wanderwegen ist der Landkreis Kassel auch als touristische Region im Herzen von Deutschland sehr beliebt. Als Anschub für viele wichtige Gemeinschaftsprojekte und in der Zusammenarbeit mit den drei Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) flossen knapp 155.000 Euro in das Touristikmanagement.

Die Zahlen auf einen Blick:

 

Hintergrund: Das Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises in Hofgeismar ist die zentrale Förderstelle des Landkreises, prüft die Förderfähigkeit der Projekte und verwaltet Fördermittel aus EU‐, Bundes‐ und Landesprogrammen. Unter dem Servicezentrum Regionalentwicklung sind zwei Fachdienste und eine Stabsstelle angesiedelt. Der Fachdienst Regionalförderung kümmert sich um die Dorf- und Regionalentwicklung sowie um die Wohnungsbauförderung. Der Fachdienst Kreisentwicklung ist für den Breitbandausbau und die Digitalisierung, die Kreisentwicklung, das Touristikmanagement, die Kreisstraßen und den Radverkehr zuständig. Die Stabsstelle Demografie, Ehrenamt und Kultur besteht aus der Demografie-Agentur, dem Koordinierungszentrum Ehrenamt und dem Haus der Demokratie.

Pressekontakt: L. Hollmig


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Das BOZ zählt zu den Meilensteinen der Regionalentwicklung: (von links) Peter Nissen, Leiter Servicezentrum Regionalentwicklung, Sandra Gritzo, BOZ-Geschäftsleiterin, und Landrat Andreas Siebert.