Meldungsdatum: 20.01.2025
In der 5. und 6. Kalenderwoche werden die erforderlichen Fällarbeiten im Krefters Busch vom Baubetriebshof der Stadt Ahaus fortgesetzt. Leider sind bereits auch für Laien sichtbar einige Bäume von Kronenschäden betroffen, und in einem Bereich ist eine gesamte Baumgruppe vollständig abgestorben. Die Verkehrssicherheit ist daher nicht mehr gewährleistet. Eine dort in der vergangenen Woche durch den Sturm gefallene Rotbuche hatte eine Höhe von 30 Metern und einen Stammdurchmesser von 65 Zentimetern. Leider hat sie auch zwei gesunde Lärchen mit umgerissen.
Am Wurzelteller ist erkennbar, dass das Feinwurzelsystem der Buche stark geschädigt war und nicht mehr viele Wurzeln den Baum gehalten haben. Die vergangenen Hitze- und Trockenjahre haben diese und auch andere Buchen massiv geschädigt, sodass sie absterben. An vielen Zweigen zeigt sich auch der Sonnenbrand, ein Schaden, den die Buche nicht mehr regenerieren kann.
Die Entnahme der Bäume soll möglichst schonend erfolgen, um diesem verbliebenen Stück Natur im Stadtgebiet eine nachhaltige Perspektive zu bieten. Die Maßnahmen wurden in Abstimmung mit dem NABU und der AG Grünes Ahaus vom Runden Tisch Nachhaltigkeit geplant.
Als erster Schritt wurde eine Artenschutzgutachterin beauftragt, um Winterquartiere von Fledermäusen und anderen Tieren in den betroffenen Bereichen auszuschließen. In einem der zu fällenden Bäume wurde eine Spechthöhle entdeckt. Dieser sowie weitere Bäume wurden als sogenannte Habitatbäume gekennzeichnet und bleiben somit zumindest teilweise erhalten. Stehendes Totholz ist besonders wertvoll für Arten wie Kleiber, Spechte, Fledermäuse, Käuze, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Käfer, Insekten, Pilze und Flechten. Das Vorhandensein von Habitatbäumen ist ein entscheidender Faktor für die Biodiversität im Wald.
Um den empfindlichen Waldboden bestmöglich vor Verdichtung zu schützen, wird ein Baumfällkran eingesetzt. Dieser hat eine große Ausladung und kann auch in engen Gehölzstrukturen präzise arbeiten. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass der vorhandene Gehölz-Jungaufwuchs geschont wird und somit weitgehend auf eine natürliche Wiederbewaldung gesetzt werden kann. Es ist zu erwarten, dass dieser selbst gewachsene Wald ökologisch stabiler und klimaresilienter ist.
Bereits zu Beginn des vergangenen Jahres wurden im Krefters Busch einige Totholz bzw. Benjeshecken angelegt, die nun weiter ergänzt werden. Diese „natürlichen Bauwerke“ schaffen sofort wertvollen Schutz- und Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Um das Nahrungsangebot der Tiere noch zu erweitern, werden die Flächen zwischen den Totholzstrukturen mit Vogelnährgehölzen bepflanzt. Zudem wird der Ahauser NABU weitere Nisthilfen für Fledermäuse und Vögel anbringen.
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