Meldungsdatum: 18.02.2025
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) besitzt mit über 600 Hektar Mischwald seinen größten Anteil der Forstflächen im Kreis Borken. Im Naturschutzgebiet „Lüntener Wald“ wird nun in Kürze ein 30 Meter hoher Turm errichtet, um mit modernster Technik oberhalb der Baumkronen sogenannte „Kohlenstoff-Flussmessungen“ durchführen zu können. Mit diesen Messungen soll der CO2-Austausch zwischen Wald und Atmosphäre bei der geplanten Wiedervernässung des Lüntener Waldes überprüft und dokumentiert werden.
„Ziel der Wiedervernässung, mit der in diesem Jahr begonnen werden soll, ist es, die künstlich entwässerten Wälder in standortgerechte Moorwälder umzuwandeln“, erläutert Urs Frigger, Dezernent des LWL-Bau-und Liegenschaftsbetriebes (LWL-BLB). Durch eine Aufstauung der Entwässerungsgräben soll möglichst die maximal umzuwandelnde Fläche vernässt werden, ohne aber dabei Flächen Dritter oder öffentlicher Wege zu beeinträchtigen. Im Augenblick werden hierzu unterschiedliche Aufstau-Modelle zusammen mit dem LWL-Naturkundemuseum und Fachleuten untersucht sowie mit der Bewilligungsbehörde des Kreises Borken abgestimmt, um nach Möglichkeit die Auswirkungen auf die Umwelt und den angrenzenden Bereichen möglichst genau vorhersagen und Nachteile ausschließen zu können.
„Mit diesem Leuchtturmprojekt beabsichtigt der LWL einen Beitrag zu den gesteckten Klimaschutzzielen und zur Fixierung von Kohlendioxid in organischen und dauernassen Moorwaldböden zu erreichen und zu einer deutlichen Verringerung des CO2-Ausstoßes zu kommen“, führt Matthias Gundler, Betriebsleiter des LWL-BLB, aus und ergänzt: „Diese Forschungsarbeit ist umso wichtiger, da bisher für derartige Projekte so gut wie keine Grundlagen vorliegen und somit über den tatsächlich CO2-Austausch wenig bekannt ist“.
Die Messungen werden durch Forschende des Instituts für Landschaftsökologie der Universität Münster durchgeführt. Zusammen mit dem LWL wird die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mana Gharun die Ergebnisse später im Rahmen internationaler Fachpublikationen bekannt machen und Aussagen zu den tatsächlichen Einspar- bzw. CO2-Bindungen im Moorbruchwald geben können.
„Der Gerüstturm, der nun die nächsten Jahre diese Messungen ermöglicht, besteht aus Elementen, wie sie auch im konventionellen Gerüstbau verwendet werden. Der Standort im Wald, die Konstruktion und der Betrieb des Turmes sind so gewählt“, betont Matthias Gundler, „dass Störungen im Sinne des Naturschutzes weitestgehend minimiert werden können.“ So befinde sich der Turm z. B. außerhalb von Zugschneisen von Enten und Gänsen, die im dortigen Bereich rasten bzw. den Bereich in diesen Höhen überfliegen. „Auch die Belange des Vogel- und Fledermausschutzes sind berücksichtigt worden“, so Gundler. Die Aufstellung des Turmes ist je nach Witterung noch im Februar vorgesehen.
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