Meldungsdatum: 20.02.2025

Trickfilme zur Gebietsreform im Münsterland: Nikola Dicke zeigt ihre „Mapping Stories“

Künstlerin präsentiert erste Ergebnisse im Kreis Coesfeld

Vor einem halben Jahrhundert verschob die Gebietsreform die Grenzen von Städten und Gemeinden. Zum Jubiläum blickt das Kulturbüro Münsterland mit Sitz beim Münsterland e.V. unter dem Titel „Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland“ intensiv darauf zurück: Fünf Kunstprojekte beleuchten die umstrittene Grenzverschiebung und ihre Folgen für die Region. Eines davon ist „Mapping Stories – Karten, Gebiete, Geschichten“ von der Künstlerin Nikola Dicke im Kreis Coesfeld. Sie hat aus Gesprächen und Kreiskarten Trickfilme erschaffen und zeigt diese unter freiem Himmel in Dülmen, Ascheberg, Osterwick, Nottuln, Senden, Coesfeld, Havixbeck und Lüdinghausen.

„Die Gebietsreform hat das Leben vieler Menschen im Münsterland tiefgreifend verändert, auch das meiner Familie. Heute, Jahrzehnte später, sind die damaligen Entscheidungen zwar Geschichte, doch ihre Auswirkungen noch spürbar. Mein Anliegen ist, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu befragen und diese exemplarisch durch im öffentlichen Raum projizierte Trickfilme leicht zugänglich zu machen. So gebe ich ihnen eine Stimme und bewahre ihre persönlichen Geschichten“, sagt Künstlerin Nikola Dicke über ihr Projekt. Die Auswirkungen der Gebietsreform zeigten sich beispielsweise bei den Verbreitungsgebieten der Lokalzeitungen bis heute. So lesen etwa Menschen aus Gescher ihre Nachrichten in der Coesfelder Allgemeinen Zeitung, obwohl sie zum Kreis Borken gehören.

Für „Mapping Stories“ hat die gebürtige Lüdinghausenerin zahlreiche Zeitzeuginnen und -zeugen aus fünf Orten im Kreis Coesfeld nach ihren Erfahrungen mit der Gebietsreform befragt. Aus diesen erstellt sie Trickfilme in Mixed-Media-Technik, die sie anschließend mit handgezeichneten Kreiskarten ihres Vaters kombiniert. Er war Vermessungsingenieur beim Altkreis Lüdinghausen und später beim Kreis Coesfeld. Anschließend gehen die Filme in den befragten Orten als Open-Air-Kino auf Tour. Am jeweiligen Projektionsort findet ein öffentliches Erzählcafé mit Zeitzeuginnen und -zeugen statt. Die Geschichten, die sich aus den Filmscreenings vor Ort ergeben, werden in die Filme eingefügt, sodass zum Abschluss eine mehrteilige Filmprojektion entsteht. Die Endfassung ist vom 3. bis 8. Mai in der Burg Vischering zu sehen – die Finissage des Projekts am 8. Mai, 18 Uhr, ist Teil der Präsentationswoche aller „Schilderwechsel“-Projekte.

Laura Säumenicht, Projektleiterin „Schilderwechsel“ beim Kulturbüro des Münsterland e.V., sagt: „Bei den ‚Schilderwechsel‘-Projekten war es uns äußerst wichtig, die Leute vor Ort mitzunehmen. Das schafft Nikola Dicke auf ganz besondere und zugängliche Art und Weise.“

Termine des Open-Air-Screenings & Talks

„Mapping Stories“ ist Teil des Projekts „Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland“. Als Veranstalter bildet das Kulturbüro Münsterland das konzeptionelle und kommunikative Dach. Partnerinstitutionen des Projekts und potenzielle Anknüpfungspunkte sind Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, FARB – Forum Altes Rathaus Borken, Filmwerkstatt Münster, Kulturgut Haus Nottbeck und Theater im Pumpenhaus.

„Schilderwechsel“ wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Förderprogramm RKP – Regionales Kultur Programm NRW), die Volksbank Westmünsterland eG und die Werte-Stiftung-Münsterland. Weiter wird das Projekt von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Alle Infos zu „Schilderwechsel“ gibt es auf www.muensterland.com/schilderwechsel

Pressekontakt: Tobias Denne, denne@muensterland.com, 02571 94 93 56


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PM Mapping Stories

©  Münsterland e.V./Philipp Fölting
PM Mapping Stories

Künstlerin Nikola Dicke erschafft für ihr Projekt „Mapping Stories – Karten, Gebiete, Geschichten“ anhand Trickfilme ihrer geführten Gespräche. Mit dieser Technik entstehen beeindruckende Kunstwerke.