Meldungsdatum: 28.02.2025

Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis: Preisverleihung und Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle Osnabrück und der skulptur-galerie Osnabrück

Im Januar 2023 verstarb mit Hiltrud Schäfer eine prägende Persönlichkeit der Osnabrücker Kunstszene. Ihr Engagement galt stets der Unterstützung junger Künstlerinnen und Künstler. In Erinnerung an sie und zur Förderung zeitgenössischer Kunst entstand der Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis. 

Am Samstag, 1. März 2025, um 17 Uhr, vergibt der Verein Dreidimensional e.V. in Kooperation mit den Freunden der Kunsthalle e.V., der Familie Hiltrud Schäfer und der Kunsthalle Osnabrück einmalig den Hiltrud-Schäfer-Preis. Der Preis ist dotiert mit 10.000 Euro und wird paritätisch verteilt. Die Preisverleihung findet in der Kunsthalle Osnabrück statt. 

Aus 178 Bewerbungen wählte eine fünfköpfige Jury vier Preisträgerinnen und Preisträger aus: Nikola Dicke (Osnabrück), Janina Fritz (Bremen), Olga Grigorjewa (Oldenburg) und Gruppe Stumpf (Hannover). Sie überzeugten die Jury nicht nur aufgrund ihrer hervorragenden künstlerischen Qualität, sondern auch aufgrund ihrer Sensibilität für die spezifischen Ausstellungsorte, für die sinnliche, humorvolle und auch zeitkritische Werke — von Rauminstallation bis Performance — entstanden sind. 

Die Ausstellung der Preisträgerinnen und Preisträger wird vom 1. bis zum 30. März in der Kunsthalle Osnabrück und vom 1. März bis zum 15. April in der skulptur-galerie gezeigt. Parallel zur Ausstellung des Hiltrud-Schäfer-Kunstpreises wird vom 1. bis zum 23. März ein Fotorundgang zum Werk von Hiltrud Schäfer und zu ihren Installationen im Kreuzgang der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein. Während der Ausstellungszeit bietet das Vermittlungsteam der Kunsthalle Osnabrück jeden Sonntag um 16:00 eine öffentliche Führung in beiden Ausstellungsorten an. Die Führung ist im Eintrittspreis enthalten und startet in der Kunsthalle Osnabrück. 

Der Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis wird gefördert durch die Familie Hiltrud Schäfer, die Freunde der Kunsthalle e.V., die Stadt Osnabrück und den Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.  

Nikola Dicke
„Kindheitstraum“
01.03.2025–15.04.2025
skulptur-galerie Osnabrück
 

Nikola Dicke arbeitet mit Licht und Video als künstlerisches Medium und verwandelt Räume zu traumhaften Installationen, in die man als Besucher eintaucht. Für den Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis realisiert Nikola Dicke die Arbeit „Kindheitstraum“ in der skulptur-galerie Osnabrück. Die Installation ist eine Welt aus Licht und Schatten, aus Funkeln, Glitzern und Spiegelungen. Hinter den großen Schaufenstern der Galerie bahnen sich zwei Eisenbahnen, beladen mit kleinen Spiegelstücken, ihren Weg durch reflektierende Alltagsgegenstände wie Badezimmerarmaturen, silbernen Vasen, Kannen, Spiegel oder Küchengeräte. Die Szenerie, beleuchtet von analogen Overhead- und Diaprojektoren, erinnert zugleich an Schaufenstersituationen insbesondere von Spielzeugläden, an denen sich Kinder einst ihre Nasen plattdrückten. 

Die Arbeit von Nikola Dicke wird unterstützt von J. B. Modellbahn-Service GmbH.

Janina Fritz
„Ablaufkelch“
01.03.2025–30.03.2025
Kunsthalle Osnabrück, Kirche
 

Janina Fritz beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit intensiv mit der Beziehung zwischen Körper und Raum. Besonders Badezimmer und öffentliche sanitäre Anlagen interessieren sie, da sie eine direkte Verbindung zur Fleischlichkeit des menschlichen Körpers darstellen. Für den Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis entsteht für die Kirche der Kunsthalle Osnabrück eine großformatige Bodenskulptur aus niedrig gebrannter Keramik. Die Skulptur hat die Form eines Abflusses in einem Spülbecken. Die roten Fliesen der Kirche sind ebenfalls aus niedrig gebrannter Keramik gefertigt, sodass der „Ablaufkelch“ von Janina Fritz wie ein überdimensionierter Abfluss der Kirche wirkt. Durch die Integration des Abflusses in den Raum möchte Janina Fritz die Betrachterinnen und Betrachter zu einer neuen Wahrnehmung der Architektur anregen. 

Olga Grigorjewa
„Highleid“
01.03.2025–30.03.2025
Kunsthalle Osnabrück, Kirche
 

In ihrer Arbeitsweise erforscht Olga Grigorjewa die Beziehungen zwischen Formen und Materialien und arbeitet dabei mit erzählerischer Abstraktion. Ihre Grafiken, Installationen, Performances und Videos verbinden sich oft mit Gegenständen des Alltags. Für den Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis konzipierte die Künstlerin ihre neue Arbeit „Highleid“. Darin beleuchtet sie die Höhepunkte und das tiefe Fallen menschlicher Lebensphasen sowie deren Wechselwirkung. In unserer Gesellschaft werden Höhe- und Tiefpunkte häufig durch Prognosen und Statistiken abgebildet. Demografien und Diagramme messen das Leben in Zahlen, vergleichen unterschiedliche Stadien unseres Daseins und fragen sich, was oder wer ganz oben oder unten auf der Skala steht. Diese verschiedenen Höhen und Tiefen hat die Künstlerin in verschiedenen Materialien und Formen dargestellt und neu interpretiert.  

Gruppe Stumpf
„stagerunner“
01.03.2025–30.03.2025
Kunsthalle Osnabrück, Kirche
 

Gruppe Stumpf sind Jan Neukirchen und Christian Lohre. Seit 2014 beschäftigen sie sich mit dem Spannungsfeld zwischen Technologie, Klangkunst und Skulptur. Im Rahmen des Hiltrud-Schäfer-Kunstpreises zeigen sie ihre performative Installation „stagerunner“ in der Kirche der Kunsthalle Osnabrück. Ihr Kunstwerk ist ein Putzroboter, der durch einfache Veränderungen zu einem Raumvermesser und Zeichengerät wird. Rhythmisch fährt der Roboter den Boden der Kirche ab und hinterlässt ephemere Linien auf den Fliesen. Der Rhythmus beruht auf den immer gleichen Algorithmus der Maschine, der durch die gezeichneten Muster sichtbar und verständlich wird. Wände, Säulen und Hindernisse beeinflussen zusätzlich die Fahrtrichtung des Roboters. Auch Besucherinnen und Besucher können sich dem Roboter in den Weg stellen. Damit werden sie aktiv Teil der Performance des Roboters. Und auch Teil der Zeichnung, die über die Wochen von Anwesenheit und Abwesenheit der Besucherinnen und Besucher erzählt. 

CVs

Nikola Dicke (DE) ist promovierte Kunstpädagogin und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin in der akademischen Bildung, derzeit an der Universität Bremen. Für ihre Zeichnungen und Installationen erhielt sie zahlreiche Kunstpreise. Sie zeigte ihre Arbeiten national und international in Ausstellungen und auf Festivals u.a. in Norwich (2022), Detroit (2017), Amsterdam (2013) oder Jerusalem (2012). 

Janina Fritz (DE) lebt und arbeitet in Bremen und Brüssel. Zuletzt realisierte sie eine Einzelausstellung in der INBOX des M HKA, Museum für zeitgenössische Kunst Antwerpen (2025). Gruppenausstellungen waren u.a. in der Kunsthal Mechelen (2024), dem artist-run space Spare Wheel in Brüssel (2024), Kunstverein Fischerhude (2024), dem Kunstraum W139 in Amsterdam, De Apotheek Amsterdam (beide 2023) und dem Laurel Project Space Amsterdam zu sehen (2021). 

Olga Grigorjewa (UA/DE) ist Bildhauerin. Sie lebt und arbeitet in Oldenburg. Zuletzt hatte sie eine Duo-Ausstellung in der Galerie intershop, Spinnerei Leipzig (2023). Sie war in Gruppenausstellungen im Aura Kunstraum, Düsseldorf (2024), der Kunsthalle Wilhelmshaven (2023), Galerie intershop, Spinnerei Leipzig (2022), dem Projektraum Neue Barmbeker Apotheke Hamburg, beim Chai OF – Jüdisches Kulturfestival Offenbach (beide 2021), dem Ignatz Bubis Gemeindezentrum Frankfurt, der Galerie EIGENHEIM, Berlin (2020) und Freiraum in der Box, Berlin (2019) vertreten. 

Christian Lohre und Jan Neukirchen (DE) bilden gemeinsam Gruppe Stumpf. Sie leben und arbeiten in Hannover und Paderborn. Zuletzt realisierten sie Einzelausstellungen bei der NEWCOMER KWS Art Louge in Einbeck (2024), in der Eisfabrik Hannover (2022), im Feinkunst e. V. Hannover (2021) und dem Junge Kunst e.V. in Wolfsburg (2017). Gruppenausstellungen waren zuletzt im KUBUS Hannover (2025/2024/2023), in der Sammlung Giesela Sperling: kunstraum friesenstrasse Hannover (2025/2023), der 90. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover (2023), der Kunsthalle Wilhelmshaven (2021) und dem in situ Festival des Kunstverein H_lle, Braunschweig (2018) zu sehen.

Weitere Pressebilder zu den Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler stehen Ihnen im Pressebereich der Website der Kunsthalle Osnabrück zum Download zur Verfügung. 

Der Hiltrud-Schäfer-Kunstpreis auf einen Blick 

Kunsthalle Osnabrück

Hasemauer 1, 49074 Osnabrück

Di–So 11 bis 18 Uhr

 

Fotorundgang zum Werk von Hiltrud Schäfer

01.03.2025–23.03.2025

Kreuzgang

 

Janina Fritz

„Ablaufkelch“

01.03.2025–30.03.2025

Kirche

 

Olga Grigorjewa

„Highleid“

01.03.2025–30.03.2025

Kirche

 

Gruppe Stumpf

„stagerunner“

01.03.2025–30.03.2025

Kirche 

 

skulptur-galerie Osnabrück

Bierstraße 22, 49074 Osnabrück

Di–So 11 bis 18 Uhr

 

Nikola Dicke

01.03.2025–15.04.2025

„Kindheitstraum“

Pressekontakt: Jasmin Osmanović | Kunsthalle Osnabrück | Telefon 0171 7448687 | E-Mail: osmanovic@osnabrueck.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Dicke_2_(c)_Nikola Dicke

©  Nikola Dicke
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Dicke_2_(c)_Nikola Dicke

Installationsansicht von Nikola Dickes „Kindheitstraum“ in der Galerie Freitag 18.30 in Aachen, 2021.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Dicke_1_(c)_Nikola Dicke

©  Nikola Dicke
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Dicke_1_(c)_Nikola Dicke

Installationsansicht von Nikola Dickes „Kindheitstraum“ in der Galerie Freitag 18.30 in Aachen, 2021.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Fritz_2_(c)_MHKA/clinckx

©  MHKA/clinckx
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Fritz_2_(c)_MHKA/clinckx

Installationsansicht von Janina Fritzs Arbeit „Invitée désirée (Vent)“ in der Ausstellung „Can I be in your house“ im M HKA Museum für zeitgenössische Kunst Antwerpen, 2025.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Fritz_1_(c)_MHKA/clinckx

©  MHKA/clinckx
 Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Fritz_1_(c)_MHKA/clinckx

Installationsansicht von Janina Fritzs Arbeiten „Lamp, dreaming of being a fire“ (2015) und „Lustbürger (citizen of lust)“ (2024) in der Ausstellung „Can I be in your house“ im M HKA Museum für zeitgenössische Kunst Antwerpen, 2025.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Gruppe Stumpf_2_(c)_Marc Rodenberg

©  Marc Rodenberg
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Gruppe Stumpf_2_(c)_Marc Rodenberg

Installationsansicht von Gruppe Stumpfs „stagerunner“ im kunstraum friesenstraße in Hannover, 2022.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Gruppe Stumpf_1_(c)_Marc Rodenberg

©  Marc Rodenberg
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Gruppe Stumpf_1_(c)_Marc Rodenberg

Installationsansicht von Gruppe Stumpfs „stagerunner“ im kunstraum friesenstraße in Hannover, 2022.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Grigorjewa_2_(c)_Olga Grigorjewas

©  Olga Grigorjewa
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Grigorjewa_2_(c)_Olga Grigorjewas

Installationsansicht von Olga Grigorjewas „Spartanisch frivol“ aus dem Jahr 2015.


Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Grigorjewa_1_(c)_Olga Grigorjewas

©  Olga Grigorjewa
Hiltrud_Schäfer_Kunstpreis_Grigorjewa_1_(c)_Olga Grigorjewas

Installationsansicht von Olga Grigorjewas „Zügellos“ aus dem Jahr 2018.