Meldungsdatum: 06.03.2025
2025 jährt sich am 8. Mai zum achtzigsten Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Nicht nur das runde Datum, auch die gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Deutschland sind Anlass für ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zum Thema „Befreiung und Demokratie“.
Das durch das städtische Büro für Friedenskultur koordinierte Programm mit 32 Einzelveranstaltungen ruft das lokale und regionale historische Geschehen in Erinnerung, enthält aber auch Angebote, die sich kritisch mit rechtspopulistischen und antidemokratischen Entwicklungen in der bundesdeutschen Gesellschaft auseinandersetzen.
In Osnabrück endete der Krieg bereits am 4. April 1945 mit der Befreiung der Stadt durch britische und kanadische Truppen. Bei Kriegsende war unsere Stadt zu zwei Dritteln und die Innenstadt zu 85 Prozent zerstört. Hieran erinnert zum Beispiel die Ausstellung „80 Jahre Befreiung“, die am 4. April im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum eröffnet wird. Mit zahlreichen Fotos und Dokumenten werden das Ausmaß der umfassenden Zerstörungen, die schwierigen Jahre des Wiederaufbaus und die Anfänge eines demokratischen Neubeginns in Osnabrück aufgezeigt.
Auf ein besonderes historisches Kapitel macht das Theater Osnabrück im Rahmen des Spieltriebe-Festivals am 30. und 31. Mai sowie 7. und 8. Juni in der „Baracke 35“ im Landwehrviertel aufmerksam. In einem dokumentarischen Rechercheprojekt wird die Geschichte des dort von 1941-1945 bestehenden Kriegsgefangenenlagers für Offiziere beleuchtet.
„Ein Ende und ein Anfang. Wie der Sommer 45 die Welt veränderte“ ist der Titel des Buches, das der Autor Oliver Hilmes am 19. Juni um 19 Uhr im Museumsquartier vorstellt. In vielen Geschichten fängt er diese Zeit der Extreme ein: Glück und Hoffnung der Befreiten, Ängste der Besiegten, Elend und Trauer und die neue Freiheit.
Dass der 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung“ gesehen wurde, war bis in die späte Zeit der Bonner Republik keine Selbstverständlichkeit. Den Wandel brachte auch eine Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 8. Mai 1985, die in einem Generationengespräch im Forum am Dom am 8. Mai 2025 um 19.30 Uhr beleuchtet wird.
Mit der Befreiung vom Nationalsozialismus bekam die Demokratie eine zweite Chance. Heute ist sie durch das Erstarken rechtpopulistischer Kräfte sowie Einflussnahme von außen unter Druck geraten. „Wie wir unsere Demokratie verteidigen – eine Anleitung“ ist der Titel eines Vortrags am 6. Mai um 19 Uhr der Volkshochschule Osnabrück mit dem „Politikinfluencer“ Ruprecht Polenz.
Dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Social Media und dem Einfluss rechter Ideologien gerade unter jungen Menschen gibt, thematisiert die Uraufführung „Influencer“ des Jungen Theaters Oskar. Hamid und Emma fliehen in eine Online-Parallelwelt, in der sie sich immer weiter radikalisieren. Die bis zum 13. Juni stattfindenden Aufführungen sind insbesondere für Schulen geeignet.
Nähere Informationen zu dem ganzen Programm unter der Telefonnummer 0541 3232287.
Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de
Bei Kriegsende war Osnabrück zu zwei Dritteln und die Innenstadt zu 85 Prozent zerstört. Hieran erinnert zum Beispiel die Ausstellung „80 Jahre Befreiung“, die am 4. April im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum eröffnet wird. Auch das historische Rathaus war betroffen.
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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