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Meldungsdatum: 14.03.2025

Vor 80 Jahren: Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Borken

Illustrierte historisch-musikalische Lesung am 22. März 2025 im Stadtarchiv Borken

Am Abend des 28. März 1945 drangen die ersten britischen Soldaten vorsichtig in das Stadtgebiet Borken vor und setzten dem Krieg und der nationalsozialistischen Herrschaft auf lokaler Ebene ein Ende. Vorausgegangen waren schwere alliierte Bombenangriffe, die den Stadtkern zu 90 Prozent zerstört hatten. Insbesondere die Bombardements vom 21. bis 23. März waren massiv, sie hinterließen rund um die St. Remigius-Kirche eine Trümmerwüste. Aus alliierter Sicht war ein verheerender Krieg nun in das Land seiner Verursacher eingezogen. Für die Borkener Zivilbevölkerung prägten die existenziellen Erfahrungen dieser Märzwochen indes für lange Zeit die Erinnerungen an den Krieg und seine Opfer.

Anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs in Borken, das sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt, richten Stadtarchiv, Volkshochschule und Heimatverein Borken im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschichte ist mehr“ am Samstag, 22. März 2025, im Veranstaltungsraum zwölf26 im Borkener Stadtarchiv, Im Piepershagen 17, eine bebilderte, musikalisch akzentuierte Lesung aus.

In einer Collage aus Tagebüchern, Briefen, Erinnerungen und Dokumenten lassen die Rezitatoren Marion und Markus von Hagen aus Münster bei der Veranstaltung ein breites Spektrum von Menschen lebendig werden, die in unterschiedlichen Rollen in den Krieg und die nationalsozialistische Herrschaft eingebunden waren. Die Münsteraner Schauspielerin, Sängerin und Violinistin Christiane Hagedorn und Gitarrist Gregor Hengesbach aus Dortmund setzen dabei musikalische Akzente mit zeitgenössischen Liedern gegen den Krieg.

Illustriert werden die Texte unter anderem durch Fotos aus einer Serie vom kriegszerstörten Borken, die der Fotograf Heinrich Schmitz im Sommer 1945 aufgenommen hatte. Eine verbindende Erzählung liefert Dr. Norbert Fasse vom Borkener Stadtarchiv, der auch das Skript erstellt hat. Zusammen mit dem Sänger Günter Gall war das Programm bereits im Jahr 2020 vorbereitet, wegen der Corona-Pandemie aber nur als YouTube-Audio-Feature aufgezeichnet worden.

Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr und dauert etwa 90 Minuten. Tickets sind für sechs Euro erhältlich unter Tel. 02861/939-217, per E-Mail an stadtarchiv@borken.de und online unter www.vhs.borken.de. Zum Preis von fünf Euro ist das Skript nach der Veranstaltung als Heft einer neuen kleinen Schriftenreihe des Stadtarchivs erhältlich.

Weitere Veranstaltungen zum Kriegsende 1945 in der Reihe „Geschichte ist mehr“:

Dienstag, 29. April 2025, um 19.30 Uhr im VHS-Forum Borken: Vortrag „Freiheit ist Verantwortung für uns alle“ zur Erinnerungskultur und den Erhalt von Demokratie und Frieden von Prof. Dr. Pim Huijnen (Universität Utrecht/NL) und Katharina Garvert-Huijnen M. A. (Borken). Vom niederländischen Gedenken und Erinnern an die deutsche Besatzung 1940 bis 1945.

Donnerstag, 8. Mai 2025, um 19.30 Uhr im Stadtarchiv Borken, Raum zwölf26: Städtische Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945 mit Priv.-Doz. Dr. Claudia Kemper (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte) zum Thema: Wann endet die Gewalt? Das lange Kriegsende im Alltag und Gedächtnis der Region.

Dienstag, 13. Mai 2025, um 20 Uhr im Kino-Center Borken: Kurzeinführung und Publikumsgespräch mit Filmautor Daniel Huhn M.A. (Münster): „Eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken“. Filmproduktion des LWL-Medienzentrums für Westfalen und der Stadt Borken.

Samstag, 24. Mai 2025, von 9 bis 15.30 Uhr; Treffpunkt am Busbahnhof Borken, Bussteig für Fernbusse: Exkursion zum Nationaal Onderduikmuseum und zur Synagoge in Aalten. „Freiheit ist Verantwortung für uns alle – vom Leben und Überleben einer niederländischen Dorfgemeinschaft unter deutscher Besatzung“. Gebühr: 49,00 Euro; Anmeldung bei der VHS Borken erforderlich bis spätestens Mittwoch, 7. Mai 2025.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Die kriegszerstörte Brinkstraße im Juni 1945.

Heinrich Schmitz (Foto Schmitz-Dahm, © Stadtarchiv Borken)
Die kriegszerstörte Brinkstraße im Juni 1945.


Kriegszerstört: Marienstraße und Turm von St. Remigius im Juni 1945.

Heinrich Schmitz (Foto Schmitz-Dahm, © Stadtarchiv Borken)
Kriegszerstört: Marienstraße und Turm von St. Remigius im Juni 1945.


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