Nr. 128 Kreis Steinfurt, 08. April 2025
Kreis Steinfurt. Seit rund zwei Wochen schreiten die Bauarbeiten zur grundlegenden Erneuerung und funktionalen Erweiterung der Kreisstraße 57 im Streckenabschnitt zwischen den Wettringer Bauerschaften Bilk und Haddorf voran. Am vergangenen Freitag fand nun der symbolische Spatenstich mit beteiligten Vertretungen der Bezirksregierung Münster, Kreis- und Gemeindeverwaltung, Politik und Fachplanung statt.
Ziel der Maßnahme ist es, die Verkehrssicherheit im Kreisgebiet nachhaltig zu erhöhen und zugleich die Attraktivität des Alltagsradverkehrs deutlich zu steigern. Im Zuge des Gesamtvorhabens erfolgt nicht nur eine grundlegende Erneuerung der vorhandenen Fahrbahn, sondern auch die bauliche Umsetzung einer zeitgemäßen, voneinander getrennten Führung des Fußgänger- und Radverkehrs entlang der Strecke.
Landrat Dr. Martin Sommer würdigte im Rahmen des offiziellen Baubeginns ausdrücklich die planerische Leistung und hob die besonders kurze Dauer des Verfahrens hervor: „Dass ein Infrastrukturvorhaben dieser Größenordnung innerhalb eines Zeitraums von lediglich zwei Jahren zur baulichen Umsetzung geführt werden konnte, ist im Kontext der regulativen Rahmenbedingungen des deutschen Planungsrechts schon beachtlich. Der Kreis Steinfurt setzt damit ein deutliches Signal für eine effiziente, bürgerorientierte Infrastrukturentwicklung.“ Die Maßnahme stelle zugleich einen weiteren bedeutsamen Schritt im Rahmen der Zielsetzung des Kreises Steinfurt dar, nachhaltige und alltagstaugliche Mobilitätsangebote im ländlichen Raum zu fördern, so Sommer weiter.
Die bauliche Umsetzung der Maßnahme erfolgt abschnittsweise auf einer Gesamtlänge von rund drei Kilometern. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich vom Sportgelände in Bilk bis zum bestehenden Kreisverkehr, während der zweite Bauabschnitt die anschließende Strecke bis zur Kreuzung in Haddorf umfasst. Im Zuge der Maßnahme wird die Fahrbahn auf eine Regelbreite von 6,50 Metern reduziert. Die bislang vorhandenen sogenannten Mehrzweckstreifen entfallen zugunsten eines baulich getrennten, qualitativ hochwertigen Geh- und Radweges auf der Nordseite. Dieser wird mit einer Breite von 2,50 Metern ausgeführt und durch einen 1,75 Meter breiten Grünstreifen räumlich von der Fahrbahn separiert.
Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt unter maßgeblicher Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen. Über das Förderprogramm für kommunale Straßeninfrastruktur werden rund 70 Prozent der Baukosten seitens der Bezirksregierung Münster übernommen, was rund 2,1 Millionen Euro Landesmittel ausmacht. Ein verbleibender Eigenanteil in Höhe von insgesamt 900.000 Euro wird im Rahmen einer Kostenbeteiligung vom Kreis Steinfurt mit rund 765.000 Euro sowie von der Gemeinde Wettringen mit rund 135.000 Euro getragen. Unter Berücksichtigung der Planungskosten sowie weiterer projektbezogener Maßnahmen belaufen sich die Gesamtkosten der Infrastrukturmaßnahme auf etwa 3,7 Millionen Euro.
Peter Beidenhauser, Verkehrsdezernent der Bezirksregierung Münster, würdigte das Vorhaben als eine „intelligent konzipierte Maßnahme“, die den Anforderungen einer zeitgemäßen und integrierten Mobilitätsplanung in besonderem Maße entspreche. Die Neuordnung des Verkehrsraumes trage wesentlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für sämtliche Nutzergruppen bei. Insbesondere die Verschmälerung der Fahrbahn sowie der Wegfall der Seitenstreifen führten zu einer verbesserten subjektiven Wahrnehmung der gefahrenen Geschwindigkeit und unterstützten damit ein insgesamt sicherheitsorientierteres Fahrverhalten.
Bürgermeister Berthold Bültgerds begrüßte den offiziellen Projektstart ausdrücklich und hob die Bedeutung der Maßnahme für die Gemeinde Wettringen hervor: „Die Kreisstraße 57 wurde im Jahr 1970 dem Verkehr übergeben. Seither stand insbesondere die verkehrliche Situation an den Knotenpunkten Bilk und Haddorf immer wieder im Fokus kommunaler Erörterungen. Mit dem nun eingeleiteten Ausbauvorhaben wird ein seit Jahrzehnten bestehendes verkehrspolitisches Anliegen der Gemeinde in die Umsetzung gebracht. Damit wird auch die letzte überörtliche Straße in Wettringen mit einem sicheren Geh- und Radweg ausgestattet sein.“
Im Hinblick auf die als Unfallhäufungspunkt bekannte Kreuzung in Haddorf erhoffen sich sowohl die kommunale Verwaltung als auch die politischen Gremien eine signifikante Verbesserung der Verkehrssicherheit. Der erste Bauabschnitt mit einer Länge von rund 1.100 Metern soll planmäßig bis spätestens Ende Mai 2025 abgeschlossen werden. Im Anschluss erfolgt die bauliche Umsetzung des zweiten Abschnitts mit weiteren 1.820 Metern, dessen Fertigstellung bis Ende September 2025 vorgesehen ist.
Mit dem Ausbau der K57 ist die infrastrukturelle Weiterentwicklung im Bereich der Gemeinde Wettringen jedoch nicht abgeschlossen. Für das Jahr 2026 ist ein vergleichbares Ausbauvorhaben an der Kreisstraße 60 vorgesehen. Auf einer Länge von rund 1,6 Kilometern soll auch dort eine grundhafte Fahrbahnsanierung erfolgen, einschließlich der Anlage eines Geh- und Radweges auf der Südseite. Als abschließender Umsetzungsschritt ist für Anfang 2027 der Umbau der derzeit unfallauffälligen Kreuzung Haddorf in einen leistungsfähigen Kreisverkehr vorgesehen.
Feiern den Spatenstich zur Sanierung und Erweiterung der Kreisstraße 57: (v.l.n.r.) Benjamin Busiah und Bauleiter Dennis Wilms (ausführende Fachfirma Porr), Martin Wissing (Bauausschussvorsitzender Gemeinde Wettringen), Klaus Remki (Bauverwaltungsamt Wettringen), Bürgermeister Berthold Bültgerds, Landrat Dr. Martin Sommer, Peter Beidenhauser (Verkehrsdezernent Bezirksregierung Münster), Carsten Rehers (Baudezernent Kreis Steinfurt), Waldemar Reich (Straßenbauamt Kreis Steinfurt) und Rik Fehr (Leiter Straßenbauamt Kreis Steinfurt).
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