Ewald-Nachfolgenutzung:

17.06.1999 | Herten

Flächentausch soll mehr Arbeitsplätze bringen

Bürgermeister Peter Borggraefe (Recklinghausen) stellte heute gemeinsam mit Stadtdirektor Klaus Bechtel (Herten) und Oberkreisdirektor Ulrich Noetzlin einen regionalen Flächentausch im Gebietsentwicklungsplan (GEP) vor. Durch eine Änderung der Nutzungsbestimmung der nationalen Kohlereserven an der Emscher – sie sollen im nächsten GEP als Grünfläche ausgewiesen werden – soll auf dem auslaufenden Bergwerk Ewald mehr Platz für Gewerbeansiedlung ermöglicht werden.

Hintergrund der Aktion ist die Forderung der Bezirksregierung und des Ministeriums für Umweltschutz, Raumordnung und Landschaftsplanung (MURL), von den etwa sechzig Hektar Betriebsgelände des Bergwerks Ewald nach Auslaufen der Kohleförderung fast die Hälfte zur Grünfläche zu machen. Dagegen wehrte sich die Stadt Herten in den vergangenen Monaten heftig. Stadtdirektor Bechtel: "Wir sind eine flächenkleine Stadt und brauchen jeden Quadratmeter für Gewerbeansiedlungen. Wo sollen die Menschen denn Arbeit finden, die den neuen Grünzug in ihrer Freizeit nutzen sollen?" Bechtel machte deutlich, dass die im Bergbau verlorengehenden 5.000 Arbeitsplätze ohnehin nicht vollständig kompensiert werden könnten. Um so wichtiger sei es, wenigstens die bisher über Tage beanspruchte Fläche wieder für Arbeitsplatzansiedlungen nutzen zu können.

Staatssekretärin Christiane Friedrich vom MURL verlangte daraufhin, die von Herten geforderten Flächen, die über 33 Hektar hinausgehen, durch Umwidmung anderer Flächen in der Region auszugleichen. Dieser Ausgleich ist durch die Mitwirkung der Stadt Recklinghausen nun möglich.

Stadtdirektor Bechtel und Oberkreisdirektor Noetzlin bedankten sich für die von Recklinghausen gezeigte regionale Solidarität. Besonders Noetzlin betonte, dass diese Solidarität für die weitere Entwicklung der Emscher-Lippe-Region unverzichtbar sei und zukünftig noch größere Bedeutung erlangen werde.

Durch die Ausweisung von bisher industriell genutzten Flächen im Recklinghäuser Süden als zukünftige Grünflächen wird der Saldo der regionalen Grünflächen erhalten. Gleichzeitig wird der Stadtteil Hochlarmark vor weiteren Belastungen geschützt und in seiner Wohnqualität aufgewertet.

Schon im September 1999 soll der Bezirksplanungsrat in seiner letzten Sitzung dieser Wahlperiode den Flächentausch beschließen und damit den Weg freimachen für eine Nutzung von insgesamt 50 Hektar Gewerbefläche auf dem Ewald-Gelände. Stadtdirektor Bechtel kündigte an, dass man bei der weiteren Planung und Entwicklung eine enge regionale Abstimmung herbeiführen werde.

Pressekontakt: Peter Brautmeier, 02366 - 303 262, mailto:p.brautmeier@herten.de



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Klaus Bechtel, Bürgermeister