Münsters Hafenquartier bekommt ein neues Gesicht. Aus dem ehemaligen "Hinterhof" wird ein attraktives Viertel. "Kunst, Kultur, Wohnen, Arbeiten und Freizeit - alle wichtigen Bereiche des Lebens sollen im zukünftigen Hafengebiet Platz haben", erläutert Heike Weinreich vom städtischen Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung das Konzept.

930 Menschen wohnen hier. Weitere 5000 arbeiten in den rund 110 Betrieben. Hunderttausende locken die Veranstaltungen jedes Jahr in die Halle Münsterland. Künstler werden von alter Bausubstanz, die sie preisgünstig für Atelierräume mieten können, angezogen. Die alternative Musikszene machte den Hafen über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Musikfans aus dem ganzen Bundesgebiet besuchen Konzerte im "Fusion-Club" und "Triptychon".

Das Quartier um den Hafen, so Heike Weinreich vom Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung, war immer schon interessant. Jetzt soll es noch attraktiver werden. Die Stadt Münster hat das Sanierungsgebiet ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt. Seit Mitte der 80er Jahre laufen die Planungen für den 1995 vom Rat beschlossenen "Erneuerungsschwerpunkt Südost". Der Hafen wird danach sechs Bereiche mit unterschiedlicher Nutzung haben.

Das Wohngebiet liegt seit alters her zwischen Feuerwache und Fernmeldeamt, Hansaring, Hafenweg und Schillerstraße. Der neue "Kreativkai" mit Ateliers, Verlagen und Büros wird sich auf die gesamte Nordseite des Stadthafens I erstrecken. "Er bildet den ‘Pfuffer’ zwischen dem Wohnbereich und dem Industriebereich auf der anderen Seite des Hafenbeckens", erläutert Heike Weinreich. Zum Kreativ-Bereich gehört auch das künftige Multiplex-Kino am Albersloher Weg.

Im "Logistik-Bereich" zwischen dem südlichen Hafenkai und dem Albersloher Weg werden sich zu den vorhandenen noch weitere Logistikunternehmen ansiedeln. Der Albersloher Weg ist mit den Stadtwerken und dem geplanten Stadthaus III durch "Dienstleistungen" geprägt. Dazu gehört südlich des Albersloher Weges auch der "Kongreß- und Messebereich", der durch die Erweiterung der Halle Münsterland noch großräumiger ausgebaut wird. "Zukunftsgewerbe" soll sich schließlich großräumig um den Stadthafen II ansiedeln.