Bocholt, 13. März 2001
Bocholter Lehrer bereiten Europaprojekt in Rossendale vor
Bericht des Projektleiters Klaus Heldt von der Hohe-Giethorst-Schule
Bocholt (pd).
"Zu einem Projekttreffen im Rahmen ihres Europaprojektes trafen sich Lehrer der Hohe-Giethorst-Schule aus Bocholt mit ihren Partnern aus Litauen, den Niederlanden und aus Großbritannien in der englischen Partnerstadt Rossendale.
Während in Bocholt die Narren die Straßen unsicher machten, gingen sie lieber in die Luft und flogen von Amsterdam nach Manchester, wo sie von ihren Partnern aus Rossendale am frühen Nachmittag bereits erwartet wurden. Den weitesten Weg allerdings hatte die Kollegin aus Naujoji Akmene, die nach Autopanne und zwei Zwischenlandungen in Helsinki und Stockholm erst am Abend Bocholts Partnerstadt Rossendale erreichte. Im gemütlichen Pub war aber dann die Müdigkeit schnell vergessen. Das englische Bier, ein leckeres Essen und die britische Gastfreundschaft ließen den Abend zu einem ersten Höhepunkt des viertägigen Englandtrips werden. Auch wenn das Europaprojekt und die Planung des Schüler- und Jugendcamps am Werbellinsee im Vordergrund standen, kam die Gemütlichkeit jedoch nicht zu kurz. Vieles gab es zu fragen und vieles war auch neu und vielleicht sogar auch gewöhnungsbedürftig. Doch von britischer Seite wurde alles getan, um kein Heimweh aufkommen zu lassen. Am Samstag ließ es sich Dennis Farron von der All Saints High School dann auch nicht nehmen, seinen Gästen die Industriestadt Manchester, die Bridgewater Hall, das Industriemuseum und nicht zu vergessen das Stadion seines über alles geliebten Fußballvereins zu zeigen. Der Abend wurde dann mehr oder weniger zu Hause verbracht, weil ein-setzender Schneefall die Bewegungsfreiheit doch enorm einschränkte.
Nach der Sonntagsmesse und der Einladung zum Kaffee im Gemeindesaal wurde es ernst. Schließlich war man ja nicht zum Vergnügen auf die Insel geflogen. So standen die Finanzierung des Camps am Werbellinsee, das Programm der Schülerbegegnung und nicht zuletzt das Thema des folgenden Projektjahres zur Diskussion an. Unterbrochen von einem kurzen Pressetermin mit der Free Press aus Rawtenstall und einem gemeinsamen Mittagessen arbeitete man bis in den frühen Abend, bevor man dann auf die eigenen "Zimmer" ging die Möglichkeit hatte, den triumphalen 6 : 1-Sieg von Manchester United gegen den FC Arsenal London in aller Ruhe am Fernsehen zu verfolgen.
Am Montagmorgen traf man sich in der All Saints High School. Denn schließlich nahm man ja auch noch gemeinsam am Comenius-Projekt teil und hier hatte man die Möglichkeit, im Computerraum der Schule an der gemeinsamen Auswertung des Fragebogens zu arbeiten.
Doch zunächst trieb die Neugier sie in den Unterricht der englischen Kollegen. Zu gerne wollte man wissen, wie denn in England unterrichtet wird. Beeindruckend war dabei schon das Morgengebet von ca. 500 Schülern in der Aula. Ansonsten konnte man sich trösten. So viel anders geht es im Vereinigten Königreich schulisch auch nicht zu, wenn man einmal von der Schuluniform und den anderen Unterrichtszeiten absieht. Auch britische Schüler sind kei-ne Musterknaben und vergessen auch schon mal ihre Hausaufgaben und ihre gute Erziehung.
Am Nachmittag lud dann die Bürgermeisterin ins Rathaus ein und nach der Begrüßung, einer Einführung in die Geschichte der Region Rossendale Valley und der Partnerschaft mit Bocholt hatten einige Kollegen dann die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee und Tee sich zu-mindest für einige Augenblicke selbst als Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin zu fühlen. Richtig, schließlich war ja auch Rosenmontag und Grund genug, sich zu verkleiden.
Der Besuch in der Brauerei Moorhouse in Burnley am Abend bildete den Abschluss von drei wunderschönen Tagen in Bocholts Partnerstadt Rossendale.
Als es am Dienstagmorgen hieß Abschied zu nehmen, fiel es einigen wohl schwer, Goodbye zu sagen. Man hatte schließlich Menschen kennen und schätzen gelernt, mit ihnen drei Tage verbracht und war sich dabei menschlich auch näher gekommen.
Um diese wunderbare Erfahrung reicher und mit der Hoffnung, sich beim nächsten Stadtfest in Bocholt wieder zu sehen, traten die Bocholter Lehrer zusammen mit ihren Partnern aus den Niederlanden und Litauen die Rückreise an."
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Europaprojekt Rossendale Bocholt
Auf dem Bild von links nach rechts: Dennis Farren (England), Bärbel Stricker (Hohe Giethorst Schule), Andreas Böing (Hohe Giethorst Schule), Judita Bernotaite (Litauen), Paul Rozijn (Niederlande), Klemens Telaar (ESTA) und Rob Saulus (Niederlande)