Bocholt, 25. August 1999
THW'ler vom Einsatz zurück und von Bürgermeisterin Christel Feldhaar empfangen
"Wir sind stolz auf Sie"
Bocholt (pd).
"Wir sind alle, und ich denke, dass ich im Namen der ganzen Bocholter Bevölkerung spreche, sehr stolz auf Sie," begrüßte Bürgermeisterin Christel Feldhaar die 20 THW'ler, die mit ihren Hunden zum städtischen Empfang am gestrigen Nachmittag ins Rathaus gekommen waren. "Leider ist es bei Ihnen so," so Feldhaar weiter, "daß Ihre Arbeit in der Öffentlichkeit erst dann Aufmerksamkeit erlangt, wenn derartige Katastrophen wie jetzt in der Türkei passieren, und jetzt in den Mittelpunkt des Medieninteresses rückt." Nach fünftägigem Einsatz ist die SEEBA-Einheit (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland) der THW Ortsgruppe Bocholt jetzt müde und kaputt, aber auch stolz nach Bocholt zurückgekehrt. Innerhalb von einigen Stunden nach der Alarmierung waren die Bocholter reisefertig und über Frankfurt auch schnell an Ort und Stelle in der Türkei. Bei teilweise 42 °C im Schatten gelangen ihnen mit ihrem Spezialgerät fünf Lebendbergungen. Beim ersten Einsatz waren die THW'ler fast 50 Stunden im Einsatz bevor überhaupt mal an Schlaf zu denken war. Thomas Loskamp, Ortsbeauftragter des THW Ortsverbandes Bocholt: "Wir haben mit unserem Einsatz einen weiteren "Meilenstein" in der Arbeit der THW Ortsgruppe Bocholt gesetzt und gezeigt, dass auch und vor allem ehrenamtliche Hilfe sehr effektiv sein kann. Wir haben den Vorteil, dass wir komplett autark und selbständig arbeiten können und nicht von anderen Versorgungseinheiten abhängig sind." Vor Ort war die türkische Bevölkerung sehr hilfsbereit und unterstützen die Bocholter, so wie sie dazu in der Lage waren. "Beim Bergen von verschütteten Personen ist es wichtig," so ein weiterer THW'ler, "dass man die ganze Zeit beobachtet wie sich die Umgebung des Verschütteten statisch verändert, deshalb dauert es auch teilweise bis zu 8 Stunden bis eine Person geborgen werden kann." Den Verschütteten wurde über Dolmetscher, sowie denn Kontakt da war, immer erklärt, was im weiteren passiert und welche Geräte eingesetzt werden, damit keine Panik bei dem Verschütteten aufkommen kann. Derartige Schadenslagen hatten die Bocholter, die schon öfter Auslandseinsätze bestritten haben, noch nicht erlebt. Die ganzen Schreckenserlebnisse werden in der Gruppe vor allem durch die gute Zusammenarbeit und den guten Zusammenhalt verarbeitet. Psychologische Betreuung ist aber auch im Nachhinein auf jeden Fall erforderlich.
"Ich hoffe," so Feldhaar abschließend, "dass Ihr Einsatz Beispiel macht und Sie keine Probleme mit dem Nachwuchs haben. Es wäre schön, wenn sich gerade junge Menschen für Ihre Arbeit, wo ja auch technisches Wissen gefragt ist, interessieren und nach und nach in Ihre Organisation hineinwachsen können. Ich kann Ihnen nur noch einmal für Ihren tollen Einsatz danken, den Sie geleistet haben."
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
THW'ler von Bürgermeisterin Feldhaar empfangen
Die THW'ler, die jetzt im Schadensgebiet in der Türkei im Einsatz waren und fünf Personen lebend retten und bergen konnten, wurden am 24.8.1999 von Bürgermeisterin Christel Feldhaar im Rathaus empfangen