Landschaftspark Emscherbruch

17.05.2001 | Herten

Europas größte Haldenlandschaft soll von einem Himmelssee gekrönt werden

In einem transparenten Planungsprozess, innerhalb dessen alle Beteiligten ihre Ideen einbringen konnten, haben vier Planungsbüros Entwürfe für eine Gestaltung des "Landschaftsparks Emscherbruch" entwickelt.

Ziel des Gestaltungskonzeptes ist es, einen Raum von ca. 750 ha Größe mit der größten Haldenlandschaft Europas wieder an Herten heranzuführen und die Verbindungen zu Recklinghausen herzustellen. Die Jury hat sich mit großer Mehrheit für den Entwurf von Prof. Bava und seinem Büro Agence Ter ausgesprochen. Der nachfolgend dargestellte Entwurf sieht die Halde Hoheward als neuen zentralen Bestandteil des Emscher-Landschaftsparkes und regionalen Grünzugs D.

Die landschaftskünstlerische Gestaltung des Entwurfs greift bewusst die technische Geschichte des Bergbaus auf und entwickelt die landschaftsästhetische Gestaltung aus einem Konzept sich schichtender Horizonte. In der höchsten Ebene, dem Plateau der Halde, treffen sich Himmel und Erde. In einer künstlerischen Inszenierung soll diese Elementar-Erfahrung mit Wasser, Himmel und Wind durch einen Weg mit wechselnden Horizonten dargestellt werden. Der Weg ist begleitet durch Gärten, die in den Haldenkörper eingeschnitten sind und einen Kontrast gegen die weite Ebene des technischen Baukörpers der Halde bilden. Sein Endpunkt ist der "Himmelssee", in dem sich die Wolken spiegeln. Mit dem Himmelssee verbunden ist eine Wasserkaskade, die überschüssiges Regenwasser aus dem Himmelssee in die Emscher leitet oder in Zeiten der Trockenheit aufsteigendes Wasser dem Himmelssee zuführt.

Ein künstlerisch gestalteter Windpark soll die Erfahrung von Höhe und Wind sinnlich vermitteln. In dem darunter liegenden Horizont, der Balkonpromenade, sind Ausblicke in die Stadtlandschaft von Herne, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Herten möglich. Über eine Brücke werden die Halde Hoheward und Hoppenbruch miteinander verbunden. Zwischen beiden Halden hindurch, vom DEUMU-Gelände in Recklinghausen bis zur Zeche Ewald in Herten, zieht sich die künstliche Achse von Wohnen, Arbeiten und Freizeit, an der sich die Halden-Arena als Veranstaltungsort anschließt. Hier sieht der Planer den vorrangigen Ort zur Realisierung der aktiven Freizeitbedürfnisse der unmittelbar anliegenden Bewohner, wie z.B. Inline-Skating, Moutainbiking etc. vor.

An die Geschichte der Vergangenheit erinnert die neue ökologische Entwickungszone des Bruchwaldes, der vom Ewaldsee über die ökologisch aufgewerteten Zuläufe zur Emscher, wie Resserbach und Schellenbruchgraben, bis zum Industriegebiet Herten-Süd mit einer neuen Öffnung zur Emscher führt. Im Bereich Hochlarmark sollen ergänzende Grünbereiche, wie z.B. Kleingärten den Anschluss an den Katzenbusch im Nordosten des Planungsgebietes herstellen. Ein neues Wegenetz erschließt den Landschaftspark Emscherbruch und schafft sowohl Verbindungen in das Stadtgebiet von Herten als auch nach Herne zum Schloss Strünkede und erschließt den Nahbereich für Hochlarmark sowie Gelsenkirchen-Bismarck. Nachts soll entlang der Höhenkanten durch eine Lichtinszenierung der gewaltige Baukörper der Halde als Landmarke des Emscherlandschaftsparkes weithin sichtbar werden.

Das favorisierte Konzept lässt eine schrittweise Realisierung parallel zur weiteren Schüttung der Halde zu. So können der ökologische Umbau der Emscherzuflüsse, die Realisierung des neuen Grünzuges im Bereich Hochlarmark und die Grundzüge des neuen Wegesystems schon in den nächsten Jahren im Rahmen der Förderung der Europäischen Gemeinschaft und mit Hilfe des Landes realisiert werden. Auch insofern erscheint der Jury dieser Entwurf als ein geeignetes Leitbild für die weiteren gemeinsamen Planungsschritte der Städte Recklinghausen und Herten, zu denen aus Sicht der Jury auch die Städte Herne und Gelsenkirchen zur weiteren Mitarbeit eingeladen sind.

Eine Bescheibung des kompletten Planungsverfahrens finden Sie unter www.landschaftspark-emscherbruch.de

Pressekontakt: Stadtentwicklung / Stadtplanung, Wolfgang Seidel, Telefon 02366/303420



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Landschaftspark Emscherbruch - Entwurf (05.01)