Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 08. November 1999

Mittelständische Unternehmen fördern - Infrastruktur vorhalten

Bürgermeister Klaus Ehling empfängt polnische Delegation

Bocholt (pd).

Seit heute weilt eine hochkarätige polnische Delegation auf Einladung der Europäischen Umweltakademie (Ansprechpartner ist Dr. Leibenguth-Nordmann) in Bocholt. Unter Leitung des ehemaligen Präsidenten der Stadt Warschau, Stanislaw Bielecki, der heute Präsident der Polnischen Friedensstädte (im 2. Weltkrieg besonders zerstörte Kommunen) besuchen 22 Polen Bocholt, um an dem Seminar "Alter, Behinderung und Pflege als gesellschaftliche Herausforderung - Europäische und deutsche Sozialpolitik im Hinblick auf den Beitritt der Republik Polen in die Europäische Union" teilzunehmen, das in Kooperation mit dem Verband der Städtepartnerschaften Warschau noch bis zum 13. November in Bocholt stattfindet. Bürgermeister Klaus Ehling empfing die Delegation heute nachdem die Polen bereits durch Jutta Ehlting vom Seniorenbüro im Sozialamt der Stadt Bocholt über den Seniorenbeirat, dessen Aktionen und die Problematik der Bocholter Senioren informiert wurden. Auch informierte Jutta Ehlting allgemein über ihre Arbeit als Seniorenbeauftragte.

Aufgrund der Vielzahl der Fragen an Bürgermeister Ehling konnte nicht einmal, wie sonst üblich, die Tonbildschau über die Stadt gezeigt werden, so rege wurde diskutiert. Die Polen interessierten sich nicht nur für die politische Situation in Bocholt sondern auch ganz detailliert über wirtschaftliche Dinge, Bekämpfung der Schwarzarbeit, der Arbeitslosigkeit usw. Auch informierten sie sich bei Ehling über die Entwicklung in Bocholt nach dem Rückgang in der Textilindustrie und wie man derartige wirtschaftliche Probleme in den Griff bekommt. Ehling führte dazu aus, das vor allem die Infrastruktur für mittelständische Unternehmen geschaffen werden müsse, damit diese sich vor Ort ansiedeln. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man nicht auf die großen Firmen warten solle, sondern der Mittelstand mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen das Herzstück der Bocholter Wirtschaft ausmache. "Es sind nicht nur die großen Unternehmen Flender und Siemens, die viele Arbeitsplätze bieten, das Rückgrat der über 29.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind die mittelständischen Unternehmen, die eine gesunde Struktur aufweisen und qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze bieten", so Ehling.

Das Krankenhauswesen in Deutschland am Beispiel des St. Agnes Hospitals, das System der sozialen Sicherung in Deutschland, der Kreis Borken als Träger der Sozialhilfe - Absicherung von Finanzrisiken bei der Hilfe und Pflege älterer Menschen - , die soziale Sicherung des Alters in Europa, Partner in der Europäischen Union - Polen, Deutschland und Europa - , Soziale Probleme einer euoräischen Metropole (Der Umgang mit dem Drogen- und Alkoholproblem in Amsterdam) und familienorientierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen alkoholabhängiger Eltern/-teile ("Kolibri") sind Themen von Vorträgen, die auf die polnische Delegation warten. Vortragende sind u.a. Hedwig Hessing, Vopsitzende des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM), der Sozialpädagoge Bernahrd Pacho, Martin Schmeltzle, Dozent aus Amsterdam, Jochen Grebe, Leitender Verwaltungsdirektor i.R., Kreisamtsrat Gerd Hilbing und Hubert Vennemann. Seminarleiter ist Dr. Peter Leibenguth-Nordmann, Leiter der Europäischen Umweltakademie.


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Empfang am 8.11.1999
Bürgermeister Klaus Ehling empfing am 8.11.1999 im Rathaus eine polnische Delegation, die sich eine Woche lang in Bocholt befindet und von der Deutschen Umweltakademie betreut wird.