Bocholt, 09. März 2000
Dreck weg Aktion stößt in Bocholt auf gute Resonanz
Petra Somborn neue Abfallberaterin
Bocholt (pd).
Am 1.3.2000 wurde die kreisweite Aktion "Dreck weg" in einer Auftaktveranstaltung beim Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Bocholt (ESB) vorgestellt. Mit dieser Aktion soll kreisweit mit Hilfe von Plakaten, Radio- und Kinospots auf die zunehmende Verschmutzung in Stadt und Land aufmerksam gemacht werden.
Die Plakate, die seit dem 28.2.2000 im gesamten Stadtgebiet zu sehen sind, haben mir ihrem provokanten Ton ("Nur ein kleines Würstchen - genau wie Herrchen") schon nach kurzer Zeit zahlreiche aber auch sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen.
Beim ESB gingen Anrufe mit positiver und negativer Kritik ein. Einige Anrufer begrüßten die Aktion, wobei insbesondere das Plakat, dass den Hundekot auf Straßen, in Anlagen und auf Plätzen thematisiert, die meiste Resonanz hervorrief. Gerade Bürger, die sich besonders von den Hundehäufchen belästigt fühlen, fragten nach, ob und wo die Plakate zu erwerben seien. Sie wollten damit vor Ort auf die Missstände hinweisen. Aber nicht nur positive Kritik lief beim ESB auf. Hundehalter kritisierten - auch wenn sie es sich damit vielleicht ein wenig zu einfach machen - dass es zu wenig Lösungsvorschläge (z.B. wo die sog. Dog-Sets zu bekommen seien) gemacht würden. Wer z.b. einen Hund in der Stadt hält, wo eigentlich keine Freiflächen vorhanden sind, wie z.B. im Außenbereich in den Ortsteilen, wo die Hunde sich auf Wiesen und Feldern lösen können, muss sich natürlich Gedanken machen, wie er die Hinterlassenschaften seines Lieblinges beseitigt. Ob mit Plastiktüte und Schaufel oder mit den im Fachhandel erhätlichen Dog-Sets, ein Problem dürfte es für einen verantwortungsbewußten Hundehalter nicht sein.
Lehrer bemängelten den Ton der Plakate, der ihrer Meinung nach die Schüler zu einer Nachahmung veranlassen könne. Schließlich wolle man nicht, dass sich die Schüler als "kleines Würstchen" oder als "Flasche" beschimpften. "Wir wollten aber gerade", so Werkleiter Gisbert Jacobs, "mit provokanten Sprüchen Aufmerksamkeit erregen und ich denke, dass uns das auch gelungen ist. Jugendliche und Schüler werden sich sicherlich nicht aufgrund der Plakate entsprechend anders beschimpfen als sie es schon ohnehin tun. Die vielen unterschiedlichen Reaktionen zeigen uns aber, dass ein Ziel der Aktion, Aufmerksamkeit zu erregen und eine öffentliche Diskussion in Gang zu bringen, erreicht wurde".
Interessenten können sich einzelne Din A 1 Plakate in der Abfallberatung des ESB bei der Abfallberaterin Petra Somborn abholen - solange der Vorrat reicht. Frau Somborn betreut die Aktion "Dreck weg" in Bocholt. Unter der Telefonnummer 24 63 24 für Anregungen und Fragen zur Verfügung, dort können auch Ausgabestellen für Dogsets erfragt werden.
Petra Somborn ist seit dem 16. Februar im Rahmen einer Erziehungsurlaubsvertretung als Abfallberaterin beim ESB beschäftigt. die 28jährige Dipl. Geographin hat in Münster studiert und war zuletzt im Vertrieb ökologisch ausgerichteter Produkte tätig.
"Wichtig ist für mich", so Petra Somborn, "Präsenz vor Ort bei den Bocholterinnen und Bocholtern zu zeigen und pauschale Negativscenarien, die immer wieder aufkommen (Warum soll ich trennen, es wird doch alles zusammengeschmissen?) vor Ort und mit Vorträgen und Beispielen zu entkräften".
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Petra Somborn
Petra Somborn ist seit dem 16.2.2000 im Rahmen einer Erziehungsurlaubsvertretung für zwei Jahre Abfallberaterin beim Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Bocholt (ESB) und kümmert sich vorwiegend um Projekte (u.a. Dreck weg)