Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 31. August 2001

Bizarre Moostierchen und zarte Süßwasserpolypen

Dr. Laukötter trug zum Thema "Gartenteich" vor

Bocholt (pd).

Wasserspinnen, die sich unter Wasser sauerstoffgefüllte "Taucherglocken" bauen. Das alles und noch viel mehr lebt in deutschen Gartenteichen. Posthorn- und Tellerschnecken verhindern dort ein Übermaß an Algenaufwuchs. Teichmuscheln reinigen, wo vorhanden, mit riesiger Filterleistung das Wasser.

Herr Dr. Laukötter, Leiter der Natur- und Umweltschutzakademie des Landes NRW, verstand es am Donnerstag Abend, seine rund 30 Zuschauer mit beeindruckenden Dias und vielen Neuigkeiten zu faszinieren. Im Rahmen der Aktionswochen rund ums Wasser hatten die Volkshochschule Bocholt und das Umweltreferat der Stadt Bocholt gemeinsam zu diesem interessanten Vortrag geladen. Im Publikum reihten sich viele Teichbesitzer und solche, die es noch werden wollen.

Und das ist gut so: Denn jeder neue Teich, gleich welcher Größe, wird schnell ein Teil der "Vernetzung" von Feuchtgebieten. Im Klartext: Die 2 bis 3 Millionen Teiche in deutschen Gärten ersetzen oft die durch Ausräumung der Natur verloren gegangenen Strukturen. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Schnell finden sich an Teichen von selbst unter Artenschutz stehende Libellen und Frösche, Kröten und Molche ein. Vorausgesetzt, die Teichbesitzer verzichten auf Raubfische in ihrem Gewässer. Ein Raubfisch ist allerdings auch schon der kleine Goldfisch. Er frisst die für den Teich so wichtigen Schnecken und Insektenlarven und trägt schnell zur unerwünschten Überdüngung der Wasserlandschaft bei. Wer nicht auf Fische verzichten möchte, sollte Bitterling und Stichling wählen. Bei den Pflanzen sollten Seerose, Laichkraut, Tannwedel und Krebsschere nicht fehlen. Sie sorgen durch Sauerstoffeintrag für klares Wasser. Aufgrund ihres stark wuchernden Wuchsverhaltens gemieden werden sollten dagegen Pfeilkraut, Schilf, Rohrkolben, Igelkolben, Binsen und Seggen.

Eine Faustregel gilt für alle Teiche: Je größer und tiefer, desto weniger Pflegeaufwand ist nötig. Hat man auf Fischbesatz verzichtet, benötigt man keine keinerlei Pumpsysteme. Wer weitere Fragen zum Thema Wasserqualität des eigenen Gartenteiches hat oder sein Teichwasser untersuchen lassen möchte, der hat am Samstag, 01. September, auf dem 10. Bocholter Umweltmarkt auf dem St.-Georg-Platz die Gelegenheit dazu. Dieser von städtischen Umweltreferat initiierte Service ist kostenlos und wird vom ACB-Labor Münster durchgeführt.


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Lebensraum mit Artenvielfalt: Der Gartenteich