Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 28. März 2000

"Paris ist nicht meine Heimat, aber mein Zuhause" - Bocholt ist eine Musterstadt

Heiko Engelkes trägt sich im Goldenen Buch der Stadt ein

Bocholt (pd).

"Paris ist nicht meine Heimat, aber mein Zuhause", das sagt Heiko Engelkes, der bekannte Fernsehjournalist und Buchautor. Auf Einladung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bocholt, die in diesem Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feiert, sowie der Stadtsparkasse Bocholt, der Buchhandlung Temming und Heilborn und der Volkshochschule war er gestern zu Gast im Historischen Rathaus, um aus seinem neuen Buch "Bonjour Paris. Mein Leben mit Frankreich" vorzutragen. "Fast 40 Jahre Geschichte in eins dreißig und zwar nicht Minuten sondern Stunden", war Heike Schoo die Präsidentin der DFG von Engelkes begeistert, "und dann so vorgetragen, als ob man selbst dabeigewesen ist, das können nur wenige". (Erl.: Eins dreißig ist die Vorgabe in Minuten für die Fernsehredakteure für Beiträge für die Tagesschau, an die sich alle zu halten haben. Nur selten gibt es mal eine kleine Verlängerung von einigen Sekunden.)

Bürgermeisterin Christel Feldhaar begrüßte Engelkes in kleinem Kreis und sagte mit Blick auf den Titel seines Buches: "Auch die Bocholter können sagen, mein Leben mit Frankreich, ich würde sogar sagen, mein Leben mit Europa. Europa muss nicht nur auf dem Papier zusammenwachsen, es muss Wunsch aller Menschen in Europa sein. Ich bin sehr froh, dass Sie, Herr Engelkes, den Weg nach Bocholt gefunden haben". Anschließend trug sich Engelkes ins Goldene Buch der Stadt ein.

Auf die Frage der Rundfunkjournalistin Mariele Hemling von der Westmünsterlandwelle, was denn der Unterschied zwischen Paris und Bocholt sei antwortete Engelkes: "Paris ist die Weltstadt mit Flair, dort pulsiert das Leben nicht nur tagsüber sondern auch nachts. Bocholt ist, was ich bis jetzt mitbekommen habe, eine Musterstadt für die Bewältigung der Vergangenheit, die Eroberung der Zukunft und es läßt sich sicherlich ganz toll in ihr leben".

Engelkes spannte einen Bogen von seinen Anfängen als Fernsehjournalist mit den deutsch-französischen Beziehungen angefangen mit Adenauer und de Gaulle, den er mit einem gewagten Sprung über die Absperrung auf dem Flughafen in Köln zu einem Interview vor laufenden Kameras bewegen konnte, über Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt sowie Mitterand und Kohl. Vierzig Jahre deutsch-französische Beziehungen mit Anekdoten und Begegnungen so spannend erzählt, dass sie Lust auf das Buch machen. Auch die ersten Kontakte Gerhard Schröders nach Paris noch als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen begleitete er und bei einem anschließenden Treffen an der Bar nur zwischen den beiden gab dann Schröder zu: "Man muss Wahlversprechen nicht halten". Schröder hatte, nachdem er dann Bundeskanzler geworden war, beim ersten offiziellen Treffen mit Jospin bei der schon traditionellen Frage einer Journalistin: Lieben Sie Frankreich? und der Antwort: Ich liebe meine Frau! die Lacher aber nicht unbedingt die Sympathie der Franzosen auf seiner Seite. Bewegende Momente seiner Journalismuskarriere waren nicht nur der Tod von Lady Di in Paris sondern auch ein Exclusivinterview das Francois Mitterand ihm am Ende dessen Karriere gab.

"Ein Satz prägt," so Engelkes, "die Beziehungen zwischen beiden Staaten: "Vergeben ja, aber nicht vergessen". Dies ließe sich vor allem auf französicher Seite immer wieder feststellen.

"Es war ein ganz besonders herausragendes Ereignis," so Heike Schoo abschließend, "ein Markenzeichen der Berichterstattung Heiko Engelkes war immer Sachlichkeit und Ausgewogenheit aber auch, dass sie von Sympathie für die Menschen geprägt ist. Ich danken Ihnen für einen unvergesslichen Abend".


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Heiko Engelkes 1
Heiko Engelkes trägt sich am 27.3.2000 im Goldenen Buch der Stadt Bocholt ein. Anlass ist ein Besuch im Rahmen des 25jährigen Jubiläums der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bocholt

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Die Unterschrift Heiko Engelkes im Goldenen Buch der Stadt Bocholt

Heiko Engelkes 3
Heiko Engelkes während seines Vortrages

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Heiko Engelkes während seines Vortrages