Bocholt, 17. Oktober 2001
Bocholter Feuerwehr sammelt für Kameraden aus New York
Kirmesstand mit Helmen und Kappen - Erlös geht an Terroropfer
Bocholt (pd).
Anlässlich der Terrorakte in den USA vom 11. September 2001, bei dem allein in New York 347 Feuerwehrleute (sog. "Firefighters") ums Leben kamen, errichtet die Bocholter Feuerwehr auf der Kirmes einen Spendenstand an der Seufzerbrücke. Dort werden Feuerwehrhelme für 5,- DM sowie Baseballkappen zum Preis von 10,- DM jeweils mit Emblem der New Yorker Feuerwehr verkauft. Der Erlös dieser Aktion kommt auf direktem Wege amerikanischen Feuerwehrleuten und deren Familien zugute, die durch die Anschläge in Not geraten sind. "Mit diesem Geld wollen wir schnell und unbürokratisch helfen", formuliert Dirk Stratmann von der Bocholter Feuerwehr stellvertretend für seine Kameraden die Zielrichtung der Aktion. Bocholts Bürgermeister Klaus Ehling unterstützt diese spontane Hilfe: "Die Bocholter Feuerwehrleute bekunden große Solidarität mit ihren amerikanischen Kameraden und deren Familien. Ich hoffe sehr, dass sich viele Kirmesbesucher diesem uneigennützigen Engagement mit einer Spende anschließen werden."
Die Bocholter Feuerwehr unterhält seit etwa 4 Jahren Kontakte zu einigen Kollegen aus den USA. Entstanden sind diese über sportliche Wettkämpfe, die die Berufsfeuerwehren in regelmäßigen Abständen absolvieren. So entwickelte sich ein reger Austausch mit Gegenbesuchen beider Parteien.
Die Katastrophe vom 11. September hat natürlich auch die Bocholter Feuerwehrleute beim Anblick der Fernsehbilder sehr mitgenommen. Viele Kollegen aus den USA haben beim Versuch, den Opfern in den brennenden Türmen des World-Trade-Centers Hilfe zu leisten, ihr Leben gelassen. "Von der Feuerwache in Harlem, wo wir die meisten Bekannten haben, hat - Gott sei Dank! – keiner sein Leben verloren", so Stratmann. Zwei der älteren Kameraden haben jedoch ihre Söhne (auch Feuerwehrmänner) verloren.
Stratmann steht seither in ständigem Kontakt mit den befreundeten NY-Firefighters und weiß, dass es einigen Familien finanziell gar nicht gut geht. Denn die soziale Absicherung ist in den Vereinigten Staaten längst nicht so gut wie die in Deutschland. Auch die psychische Verfassung bei den NY-Firefighters ist stark belastet. Täglich finden Beerdigungen von Kameraden statt.
"Während wir in Deutschland zum Alltag übergehen, wird es gerade in New York noch lange dauern, bis unsere amerikanischen Freunde wieder ein normales Leben führen können", sagt Stratmann, der auf die Unterstützung der Kirmesbesucher baut.
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Die Bocholter Feuerwehr verkauft auf der Kirmes Helme und Kappen.