Bocholt, 21. Dezember 2001
Ehling neuer Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e.V.
"Wollen die Freundschaft zwischen Bocholt und Wuxi ausbauen"
Bocholt (pd).
Es bedurfte nur eines kurzen Federstrichs – dann war der Wechsel an der Spitze der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e.V. (DCG) perfekt. Klaus Ehling frohlockte nach der Unterzeichnung der notariellen Beglaubigung am vergangenen Freitag im Beisein von Mitgliedern aus dem Vorstand der Gesellschaft: "Präsident wollte ich immer schon mal sein!" Ehling, zugleich Bocholter Bürgermeister, tritt damit die Nachfolge von Hans-Josef Dahlen an, der das Amt zuvor fünf Jahre lang ausgefüllt und sich zuletzt nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte.
Die DCG, gegründet im Oktober 1997 und derzeit rund 70 Mitglieder stark, verfolgt als Zweck die Festigung und Vertiefung deutsch-chinesischer Beziehungen in Bereichen wie Kultur, Wirtschaft, Sprache und Austausch. Vorträge, Kochkurse und Literaturbeschaffungen gehören beispielhaft ebenso dazu wie Besuche in die chinesische Millionenstadt Wuxi (ausgesprochen: Uschi), zu der ein besonderes Verhältnis besteht. Wuxi, nicht weit von Suzhou, ist eine Industriestadt im Osten Chinas und gleichzeitig Ferienort am Nordufer des Tai-Sees. Hauptanziehungspunkte sind die Gärten, Parkanlagen und Sanatorien am Seeufer, außerdem auch die Hui-Shan-Tonfigurenfabrik. Wuxi ist fast völlig vom Yangtse umschlossen.
Im vergangenen September war als sichtbares Symbol der mittlerweile langjährigen Freundschaft zwischen den Städten ein chinesischer Pavillon am Aasee errichtet und in einer Feierstunde, unter Anwesenheit des chinesischen Botschaftsrats Zhao Bin, eingeweiht worden. Der exotische Farbtupfer auf der Aaseeinsel ist ein Geschenk der Stadt Wuxi an die Bürger Bocholts. Ferner existiert eine Schulpartnerschaft samt Schüleraustausch zwischen der Wuxi High School Nr. 1 und dem Bocholter St.-Georg-Gymnasium. Neben zahlreichen privaten Austauschen und Freundschaften eröffnen sich auch der hiesigen Wirtschaft, insbesondere dem Mittelstand, Möglichkeiten, sogenannte "Joint Ventures" auszuloten und einen möglichen Markteinstieg nach China zu prüfen.
Die Wurzeln vom westfälischen Bocholt ins Reich der Mitte gehen weit in die 80er Jahre zurück. 1982 knüpfte Hans Joachim Becher, heute Ehrenmitglied der Gesellschaft, erste Kontakte zum chinesischen Militärattache Yu Gang. Becher hatte mit seiner Privatinitiative die Tür Richtung China sozusagen aufgestoßen, und im Laufe der Jahre wurden die Verflechtungen zwischen Bocholt und Wuxi auf kultureller, wirtschaftlicher und privater Ebene stetig verfeinert.
"Wir wollen uns in Zukunft weiter bemühen, diese Ansätze der Freundschaft zwischen Bocholt und Wuxi auszubauen und zu festigen", kündigte Ehling an. Der neue DCG-Präsident wird im nächsten Jahr auf Einladung aus Wuxi persönlich nach China reisen.
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DCG-Vorstand v.l. :Schlüsener, Möllmann, Ehling, Becher, Tekampe, Reitmann.