Bocholt, 26. April 2002
Bocholter Stadtwacht nimmt Dienst auf
Ziel: Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung/Neben Prävention zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten
Bocholt (pd).
Im Oktober vergangenen Jahres beschloss der Rat der Stadt Bocholt die Einführung einer Stadtwacht. Ziel ist die Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Nun ist es soweit: Meryem Bakirci, Dieter Herber, Christian Schneiders, Yvonne Snethkamp und Annette Terhart nehmen ab kommender Woche ihren Streifendienst auf, nachdem sie bereits seit dem 2. April durch theoretische und praktische Schulungen auf die neue Aufgabe vorbereitet wurden. Bürgermeister Ehling: "Sicherheit trägt zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger Bocholts bei. Ferner ist Sicherheit heutzutage ein wichtiger wirtschaftlicher Standortfaktor."
Die Stadtwacht wird mit jeweils zwei Mitarbeitern in zwei Schichten täglich, außer sonntags, im gesamten Stadtgebiet Bocholt patrouillieren. Das schwerpunktmäßige Einsatgebiet ist die Innenstadt, aber auch Parks, Erholungsgebiete (z.B. Aasee, Bürgerpark Mosse usw.) und öffentliche Plätze (wie z.B. der Busbahnhof, Spielplätze usw.) gehören insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit zum Revier. Besonderes Augenmerk wird auf den nächtlichen Einsatz an Wochenenden gelegt, an denen die Schicht bis 4 Uhr morgens dauert. Einerseits soll die Stadtwacht durch Streifengänge Präsenz zeigen und so das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken, andererseits im Vorfeld mögliche Übeltäter abschrecken: "Die Leute sollen konkret sehen: Da ist jemand, der aufpasst", erläutert Johannes Kolks, Fachbereichsleiter für Öffentliche Ordnung.
Aber nicht nur Prävention, sprich Vorsorge durch bloße Anwesenheit, sondern auch die Möglichkeit, bei Missständen und Störungen konkrete Maßnahmen einzuleiten, ist Aufgabe der Stadtwacht. Dazu zählen u.a.
- Durchführung von Kontrollen (z. B. auch in Videotheken, Spielhallen usw.)
- Kontrollen im Bereich Verkehrsordnungswidrigkeiten
- Kontrolldienst nach der Landes-Hundeverordnung (Anleinpflicht/Maulkorbzwang)
- Kontrolldienste bei Tatbeständen wie: aggressives Betteln, öffentliches Urinieren, verbotenes Lagern, verbotener Alkoholgenuss/Trinkgelage, Verunreinigungen durch Hunde
- Unachtsames Wegwerfen von Gegenständen, wilde Abfallablagerung
- Sog. Wildes Plakatieren
- Sondereinsätze mit Kontrollfunktionen z.B. im Bereich Jugendschutz (Schützenfeste, Diskoveranstaltungen u.ä.)
- Verstärkte Kontrollen im Hinblick auf Graffittis, Wandschmierereien
- Prüfung von Berechtigungsscheinen
- Erteilen von Platzverweisungen
Zur Wahrnehmung dieser bespielhaft aufgeführten Sachverhalte ist es der Stadtwacht erlaubt, Befragungen durchführen und Identitätsfeststellungen vorzunehmen.
Die Stadtwacht soll bei ihrer Arbeit mit der hiesigen Polizei unter dem Stichwort "Ordnungspartnerschaft" kooperieren. Gedacht ist z.B. an gemeinsame Streifengänge oder die sogenannte "Vollzugshilfe", wenn eine Situation nicht alleine durch die Stadtwachtmitarbeiter gelöst werden kann. Bocholts Erster Stadtrat Bernd Hagmayer macht deutlich: "Die Stadtwacht kann und soll die Polizei nicht ersetzen, sondern im Bereich der Gefahrenabwehr unterstützen."
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwacht sind Ansprechpartner für alle Bocholter Bürgerinnen und Bürger, Gewerbe- und Handeltreibende. Unter Tel.: 02871 / 953 123 ist zu diesem Zweck ein Bürger- und Servicetelefon eingerichtet worden.
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Ehling (r.) und Hagmayer (l.) begrüßen die Mitarbeiter der Stadtwacht.