Lippstadt.
Leerstände und nicht optimal besetzte Geschäftslokale sind gerade in Mittelstädten ein zunehmendes Problem. Die Leerstandsquoten betragen in mit Lippstadt vergleichbaren Städten teilweise bis zu 20 %. Mit einem Anteil von unter 7 % bewegt sich die Leerstandsquote in Lippstadt zur Zeit allerdings noch unterhalb des kritischen Niveaus. Hierauf hat Herr Peter Berger von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) aus Köln in seinem Vortrag vor Immobilienbesitzern der Lippstädter Innenstadt hingewiesen. Herr Coprian von der Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH machte dabei deutlich, dass dieser Zustand dennoch nicht zufriedenstellend sei und dass das Problem in Zusammenarbeit mit den Immobilienbesitzern und mit Unterstützung der GMA angegangen werden soll. Ziel ist es, den Anfängen zu wehren und den allenthalben vorhandenen negativen Tendenzen im Innenstadthandel entgegenzuwirken. Hierfür gab es eine breite Zustimmung von Seiten der Hauseigentümer bei einem Gespräch am vergangenen Donnerstag in der Stadtsparkasse Lippstadt.
Aufgabe der WFL wird es sein, den Immobilienbesitzer im Falle einer Neuvermietung des Objektes dahingehend zu beraten, das hochwertige Angebot in der Innenstadt zu halten und nach Möglichkeit Angebotslücken gezielt auszufüllen. Dahinter steht das Modell der Einkaufszentren, deren Erfolg ganz wesentlich auch in einem optimalen Branchenmix begründet ist. Ebenso soll für die Leerstandsobjekte ein Maßnahmenkonzept entwickelt werden, um jeweils schnell eine sinnvolle Nachfolgenutzung zu erreichen. Herr Coprian weist darauf hin, dass für diese Vorgehensweise Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse, damit das Verantwortungsbewusstsein aller Akteure für die Entwicklung in der Innenstadt steigt. So könne der Erfolg des Einzelnen auch zu einem Erfolg für die Attraktivität der Einkaufsstadt Lippstadt werden. Denn ein weiterer Handy-Shop bringe für die Einkaufsattraktivität wenig, dagegen könne das Ausfüllen einer Angebotslücke Lippstadt wesentliche Pluspunkte bringen, auch wenn dies kurzfristig vielleicht mit einer niedrigeren Miete verbunden sei.
Nach den positiven Rückmeldungen der Hausbesitzer sollen durch die WFL nun die wesentlichen Informationen über alle vorhandenen Mietobjekte erfasst werden, um bei Anfragen schneller und gezielter reagieren zu können. Die Immobilienbesitzer sollen dazu mittels eines Fragebogens nach den spezifischen Eigenschaften der einzelnen Objekte befragt werden. Die bei der Informationsveranstaltung anwesenden Immobilienbesitzer haben sich den Vorschlägen der WFL angeschlossen und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert. Die WFL wird daher in Kürze noch einmal alle Hauseigentümer anschreiben und die geplante Vorgehensweise näher erläutern.
ALLGEMEINE ENTWICKLUNG IM EINZELHANDEL KRITISCH
Die Ausgangslage Lippstadts im Vergleich zu Städten mit ähnlichen Voraussetzungen ist im Grunde gut. Lippstadt hat ein vitales Zentrum mit einer gesunden Einzelhandelsstruktur, das von den Verbrauchern angenommen wird. Doch die allgemeinen Entwicklungen im Einzelhandel machen leider um Lippstadt keinen Bogen. Die Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH befindet sich daher mit der geplanten Zusammenarbeit mit den Immobilienbesitzern der Innenstadt auf dem richtigen Weg. Schon heute müssen gemeinsam Maßnahmen ergriffen werden, die die gute Stellung Lippstadts bewahren oder ausbauen und die negativen Tendenzen für den Handel in der Innenstadt abfedern.
Durch die Umsatzzahlen der ersten sechs Monate dieses Jahres haben viele Händler einen Eindruck dafür gewonnen, in welche Richtung die Entwicklung im Einzelhandel geht. Der Begriff "Kaufzurückhaltung" ist in aller Munde. Als Gründe werden vor allem die Einführung des Euro und die Konjunkturunsicherheit genannt. Dazu kommt der langfristige Trend zugunsten großer Einkaufszentren, die ein breites Sortiment unter einem Dach anbieten und gerade junge und ausgabefreudige Konsumenten anziehen. Die Aussichten für die traditionellen Fachgeschäfte in den Innenstädten scheinen deshalb wenig zuversichtlich.
Doch das muss nicht zwangsläufig so sein. Information, Kommunikation und vor allem Kooperation lauten auch in diesem Bereich die Zauberwörter, die die Risiken der zukünftigen Entwicklung in Chancen umwandeln können. Dazu müssen alle Akteure – die Stadt und andere öffentliche Einrichtungen, die Beteiligten am Stadtmarketing sowie private Investoren, engagierte Bürger und die verschiedenen Interessenvertreter – ihr Vorgehen gemeinsam auf die Zukunft des Einzelhandelsstandorts Lippstadt ausrichten. Nur so können allgemeine Tendenzen und negative Entwicklungen gemindert und für Lippstadt neue Chancen im interkommunalen Wettbewerb um die Gunst der Kunden eröffnet werden.
Pressekontakt: Herr Holger Gebauer, Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH, info@wfl-lipppstadt.de, Tel.:02941/270101
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