Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 02. August 2002

Jugendliche bauen neue Mauer am Casinowall

Erfolgreiches "JUMP"-Projekt von EWIBO, Arbeitsamt und Stadt Bocholt

Bocholt (pd).

Die neue Mauer aus Naturstein, die den Casinowall im Citybereich zum Aa-Ufer hin abgrenzt, ist fertig gestellt. Bekanntlich war das alte Sandsteinmauerwerk marode und musste aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Die Arbeiten wurden im Rahmen des staatlichen Jugendsofortprogramms "JUMP" von drei Jugendlichen, die arbeitslos sind und keine Ausbildung haben, unter Anleitung durch die Entwicklungs- und Wirtschaftsgesellschaft Bocholt (EWIBO) durchgeführt. Das Ergebnis und das dahinter steckende Projekt, an dem auch das Arbeitsamt und die Stadt Bocholt beteiligt sind, wurde jetzt präsentiert.

Am Beginn der rund viermonatigen Arbeiten musste zunächst das alte Fundament abgestemmt und anschließend 100 Kubikmeter Erdreich abgefahren werden. Danach konnte ein neues Fundament gelegt werden in 80 cm Tiefe, wobei der Grundwasserspiegel stets im Auge behalten werden musste. Dann konnte die neue, rund 38 Meter lange Mauer aus Naturstein gesetzt werden. Als Besonderheit weist sie einen Torzugang zur Aa auf. Egon Sprick als erfahrener Polier und Zimmerer betreute die Aktion vor Ort. Er ist stolz auf das Erreichte: "Diese Arbeiten, die selbst für Fachleute nicht einfach gewesen wären, haben wir mit ungelernten Kräfte geschafft." Die Promenade sei im Vergleich zum vorherigen Zustand auch wesentlich attraktiver, da breiter und sogar mit Sitzbänken ausgestattet, wie Horst Fischer vom städtischen Fachbereich für Stadtgrün anfügte.

Die Casinomauer ist nach der Sanierung der Klostermauer bereits das zweite gelungene "JUMP"-Bauprojekt, sagte die stellvertretende EWIBO-Leiterin Claudia Borgers. Im Vorfeld sei keinesfalls sicher gewesen, ob diese Maßnahme ein Erfolg werden würde. Die Zweifler wurden widerlegt – davon können sich jetzt die Bocholter Bürger bei einem Spaziergang an der Aa-Promenade selbst überzeugen.

Der sogenannte "JUMP-Pool" richtet sich an Jugendliche bis 25 Jahre, die ohne Arbeit und Ausbildung sind und, wie Michaele Tück vom Arbeitsamt erläuterte, darüber hinaus Orientierung suchen. Es gibt insgesamt sieben Beschäftigungsbereiche, unter anderem Bau- und Handwerksprojekte. Ziel der einjährigen Maßnahme sei es, so Borgers, die Teilnehmer für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. Neben der praktischen Arbeit gehört dazu auch ein Schulungsteil, u.a. mit Bewerbungstraining, Deutsch- und Mathematikunterricht. Die Jugendlichen machen also keine Beschäftigungstherapie, sondern sie werden konkret auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet, um so später ihren eigenen Lebensunterhalt sichern und ihr Leben eigenständig organisieren zu können. Wer vor Projektende einen Job findet, kann sofort aussteigen.

Die Maßnahme zeigt Erfolge: Borgers sagte, dass die Vermittlungsquote in diesem Bereich bei rund 50 Prozent liege.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Tück, Borgers, Schlütter, Fischer und Sprick (v.l.) begutachten die Mauer.