Emscher-Lippe-Region engagiert sich für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie

09.12.2002 | Herten

Europäische Kooperation mit Grenoble und Mailand

Das sechste Forschungsprogramm der Europäischen Union bildet den Rahmen für umfassende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, für welche die Kommission in den nächsten Jahren rund 800 Mio. € bereitstellt.

Im Rahmen eines sog. Integrated Projekts (IP) – einem Großprojekt im Umfang von ca. 65 Mio. € beteiligt sich das Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle NRW derzeit an der Vorbereitung eines europäischen Verbundvorhabens zum Aufbau von insgesamt drei europäischen Wasserstoffzentren. Eines dieser Zentren ist im Ruhrgebiet geplant, zwei weitere sollen nach Vorstellungen der Partner in der Metroregion Grenoble sowie rund um Mailand entstehen. In den einzelnen Regionen soll die sog. Wasserstoffkette demonstriert werden, d.h. angefangen von der Erzeugung von Wasserstoff über die Wasserstofflogistik (Speicherung, Verteilung, Transport usw.) bis hin zur Anwendung von Wasserstoff in Brennstoffzellen alle Stufen einer möglichen Wasserstoffwirtschaft entwickelt und erprobt werden.

Im Ruhrgebiet sind derzeit 26 Unternehmen und Institute, davon 20 aus der Emscher-Lippe-Region, in die Vorbereitung eingebunden und haben ihre Ideen in das Vorhaben eingebracht. Den Schwerpunkt im Bereich der Wasserstofferzeugung bildet dabei die Gewinnung von Wasserstoff aus den erneuerbaren Energieträgern Biomasse und Solarenergie. Im Bereich der Wasserstofflogistik nimmt das Ruhrgebiet durch die bestehende Wasserstoffpipeline AirLiquide eine Sonderstellung ein. Hinsichtlich möglicher Brennstoffzellenanwendungen wird derzeit eine breite Palette möglicher Optionen betrachtet. Eine Entscheidung über die finanzielle Unterstützung des Vorhabens durch die Kommission wird im nächsten Frühjahr erwartet. Im Falle eines positiven Votums soll das für einen Zeitraum von fünf Jahren angelegte Vorhaben im Herbst 2003 beginnen.

Parallel zu den Projektvorbereitungen entstehen derzeit interessante Kooperationen zwischen den Kommunen der beteiligten Regionen. Am vergangenen Freitag stellten im Hertener Rathaus die Städte Herten, Bottrop, Gladbeck und Marl, den mit der Grenobles Alpes Métropole unterzeichneten Kooperationsvertrag "Ruhr-Alpes-HYFCIP (Hydrogen-Fuel-Cell-Integrated-Project)" vor. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit der Region Mailand wird noch in diesem Jahr erfolgen.

Innerhalb des Entwicklungsprojektes Ruhr-Alpes – HYFCIP erklären die Partner im o.g. Sinne zusammenzuarbeiten mit dem Ziel, die Kooperationsbeziehungen im Rahmen der bestehenden Verpflichtungen zwischen den beteiligten Ländern auszubauen. Hierbei wirken die Partner zusammen, um die Machbarkeit und die Tragfähigkeit einer kompletten Wasserstoffkette in ihrem jeweiligen Ballungsgebiet zu demonstrieren. Der Wasserstoff ist hierbei der Energieträger für die Demonstrationsprojekte. Für die Energieumwandlung kommt die Technologie der Brennstoffzelle zum Einsatz. Das Projekt Ruhr-Alpes-HYFCIP wird innerhalb des 6. Rahmenprogramms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration der Europäischen Kommission geplant und durchgeführt. Die Partner verpflichten sich als Mitglieder eines Netzwerkes (auf örtlicher, regionaler und Landesebene) zu handeln, um die Erfolgschancen ihrer Projekte bei der Europäischen Kommission zu erhöhen.

Pressekontakt: Pressestelle, Norbert Johrendt, Telefon 02366-303551



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Ruhr-Alpes (12/02)