Hochwasserscheitel erreicht heute Nacht die Landeshauptstadt Magdeburg
Magdeburg.
Erwartungsgemäß höher als noch vor zwei Tagen prognostiziert (5,75 Meter) passierte die Elbe heute morgen bei einem Stand von 5, 81 Metern die Landeshauptstadt Magdeburg.
Am Nachmittag zeigte der Pegel in Barby 6,34 Meter an, der Scheitelpunkt war hier erreicht. In der Nacht zum Freitag wird dieser Scheitel in Magdeburg mit 5,90 Metern erwartet.
Auch für den Samstag bleiben die Prognosen bei den 5,90 Metern stehen. Der langsame Abfluss resultiert aus dem nahezu gleichzeitigen Zusammentreffen der Hochwasserscheitel der Saale und der Elbe bei Barby. Damit sind die Deiche weiterhin einer hohen Belastung ausgesetzt.
"An den Deichen in der Landeshauptstadt Magdeburg ist die Lage stabil. Die Einsätze der Deichwachen verliefen bisher ohne Probleme. Das Scholleneis auf der Elbe treibt noch. Sollten hier Probleme auftauchen, steht uns die Bundeswehr mit ihren Sprengkräften zur Verfügung.", informiert der Leiter des Amtes für Brand und Katastrophenschutz und Chef der Feuerwehr, Helge Langenhan. "Dennoch wird der Stab für außergewöhnliche Ereignisse auch am Wochenende im Einsatz bleiben. Weitere Kräfte sind in Bereitschaft versetzt, so dass wir gut auf die erwartete Situation eingestellt sind. Immerhin bedeuten 5,90 Meter für Magdeburg nur wenige Zentimeter unter der Hochwasserwarnstufe IV. Deshalb muss die Lage ernst genommen werden.", so Helge Langenhan.
200 Einsatzkräfte sind derzeit im aktiven Einsatz. Dazu gehören neben der Magdeburger Berufsfeuerwehr auch die Freiwilligen Feuerwehren, das THW und die Polizei. Pumpen und Deichwachen arbeiten rund um die Uhr.
"Zur Zeit sind immer noch die beiden Pumpen an der Furtlake und in Heyrothsberge im Ehlegrund im Einsatz. An der Furtlake werden 20 Kubikmeter Wasser pro Stunde und im Ehlegrund 2,5 Kubikmeter pro Stunde abgepumpt." berichtet Helge Langenhan im Krisenstab. "Sandsäcke und Transportkapazitäten stehen für einen sofortigen Einsatz bereit, wenn dies nötig wird."
Das Betreten der Deiche ist weiterhin streng verboten. Das Ordnungsamt der Landeshauptstadt untersagt die Jagdtätigkeit. Damit ist auf Grund der angespannten Hochwasserlage und zur Gewährleistung der Sicherheit der Deichwachen das Jagen im Bereich der Deiche der Elbe und des Elbeumflutgrabens verboten. Verstöße können mit Bußgeldstrafen geahndet werden.
Ein Problem stellt der steigende Grundwasserspiegel dar, der zur Zeit bei 80 Zentimeter über Normalwert liegt und bis zum Frühjahr auf ca. 1,20 Meter auch in Gebieten, die nicht unmittelbar an der Elbe liegen, ansteigen kann.
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