"Projekt Sprachkompetenz" zeigt erste Erfolge

27.02.2003 | Herten

Staatssekretär Dr. Meyer-Hesemann lobt die in Herten geleistete Arbeit

Die Sprachkompetenz fördern und dafür sorgen, dass jedes Kind bei der Einschulung soviel Deutsch spricht, dass es dem Unterricht folgen kann – diese Zielsetzung verfolgte die Stadt Herten auch schon vor Pisa-Studie. Am Mittwoch kamen im Stadtteiltreff Scherlebeck Fachleute zusammen, um erste Erfahrungen auszutauschen und Anregungen für die weitere Arbeit zu gewinnen.

Staatssekretär Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann lobte im Vorfeld der Veranstaltung die Arbeit, die in Herten geleistet wird: "Es hat uns sehr gefreut, dass man sich in Herten erfolgreich bemüht hat, die Kräfte zu bündeln." Die Fachleute von Stadt, Kindergärten und Grundschulen haben sich zusammengetan, um gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Kinder mit gutem sprachlichen Rüstzeug ausgestattet werden.

Erste Erfolge sind in Herten schon spürbar: "Seit vier Jahren nehmen die Grundschullehrer Einschätzungen der Erstklässler bezüglich ihrer Fähigkeit Deutsch zu sprechen vor. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir eine Verbesserung von fast 20 Prozent", berichtete Fachbereichsleiterin Elke Münich. Bürgermeister Klaus Bechtel erfreute diese Nachricht, doch "für mich gilt nur 100 Prozent. Das ist ein großes Ziel, aber wir werden das auch schaffen. Wir werden dies, trotz der großen Finanzmisere, als wesentlichen Beitrag zum Strukturwandel leisten. Wir wollen alle Kinder in unserer Stadt so weit bringen, dass sie später auch realistische Chancen auf einen ordentlichen Arbeitsplatz haben", so Bechtel.

"Bisher gibt es keine Verpflichtung, Kinder in den Kindergarten zu geben", erklärt Dr. Meyer-Hesemann. Allerdings ist geplant, dass Kinder künftig etwa ein Jahr vor der geplanten Einschulung beobachtet werden sollen. Wird dabei festgestellt, dass sie dem Unterricht aller Wahrscheinlichkeit nach nicht werden folgen können, soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Kinder dazu verpflichtet werden, an einem Sprachkurs teilzunehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass entsprechende Kurse auch angeboten werden. Die Arbeit in Herten, so der Staatssekretär, sei beispielhaft. "So etwas wie hier in Herten ist ein Modell. Die Aufgabe ist nun, die guten Erfahrungen ins Land hinaus zu bringen", sagte Dr. Meyer-Hesemann am Mittwoch.

An dem Gesamtprozess beteiligt ist auch die Projekt Ruhr GmbH, die viele Schritte dank ihrer Unterstützung erst möglich gemacht hat. Die dort zuständige Barbara König hob bei der Veranstaltung einen Aspekt hervor, der ihr besonders positiv aufgefallen ist: "In Herten sind nur vier der 30 Kindergärten in städtischer Trägerschaft. Trotzdem machen alle mit." Damit ist ein guter Grundstein gelegt, um das "Ziel 100%" tatsächlich zu erreichen. Vorausgesetzt natürlich, dass auch die Eltern mitarbeiten. "Wir dürfen bei allen guten Ansätzen nicht vergessen, dass es vor allem Aufgabe der Eltern ist, ihren Kindern Sprache zu vermitteln und dafür zu sorgen, dass die Kinder die Möglichkeit haben, dem Unterricht in deutscher Sprache zu folgen", erinnerte Klaus Bechtel an eine sehr wichtige Säule im System.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Sprachkompetenz - Klaus Bechtel (02.03)

Sprachkompetenz - Dr. Meyer-Hesemann (02.03)

Sprachkompetenz - Plenum (02.03)