Leer -Wie können hör- und sprachbehinderte Menschen im Notfall Hilfe herbeirufen? Auf diese Frage wurde im Landkreis Leer nun mit dem "Notfall-Fax" eine Antwort gegeben. Das in enger Zusammenarbeit zwischen der Rettungsleitstelle im Kreishaus in Leer, der Beratungsstelle für Hörgeschädigte und dem Behindertenbeauftragten des Landkreises eingerichtete "Notfall-Fax" wurde am vergangenen Freitag einer Gruppe hörgeschädigter Menschen vorgestellt.

Das aus anderen Städten teilweise bekannte Angebot gab es in Ostfriesland bisher noch nicht. Es sei den Beteiligten im Landkreis Leer darum ein wichtiges Anliegen gewesen, die Möglichkeit eines "stummen Notrufs" per Telefax bei der Rettungsleitstelle zu organisieren, so die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung.

Im Notfall kann jetzt ein vorbereiteter Vordruck im Ankreuzverfahren ausgefüllt und an die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Leer gefaxt werden. Die Notfall-Faxverbindung wird über eine eigene Rufnummer hergestellt, die nur für diesen Zweck bestimmt ist. Sobald das Fax eingeht, wird je nach Bedarf der Rettungsdienst, die Feuerwehr oder die Polizei mobilisiert. Damit der Faxabsender die Gewissheit hat, dass sein Hilferuf auch angekommen ist, wird von Einsatzleitstelle ein Antwortfax zurückgeschickt.

"Der Vordruck wurde in Anlehnung an eine Vorlage des Deutschen Schwerhörigenbundes (DBS) entwickelt", erläutert Hans-Hinrich Vervoort, Behindertenbeauftragter des Landkreises Leer. Dieser Bogen habe sich an vielen Orten bereits bewährt. Behinderte Menschen, die an dem Vordruck interessiert sind, können ihn unter der Faxnummer (04 91) 9 26 11 40 anfordern. Telefonisch ist der Behindertenbeauftragte unter der Nummer (04 91) 9 26 - 11 19 zu erreichen.

Pressekontakt: Landkreis Leer, Pressestelle: Dieter Backer