Nachdem EUA-Geschäftsführer Dr. Peter Leibenguth-Nordmann und Wilfried Kersting als Vertreter des Kreises Borken in die Tagungsthematik eingeführt hatten, berichtete Sven Ahrens (Stabsstelle des Kreises) anhand von Beispielen über die mit den Agenda-Zielen korrespondierenden Aktivitäten des Kreises. Angesichts der täglich 26 000 Berufsauspendler und 23 000 Einpendler in das Kreisgebiet hatte sich der Kreis im vergangenen Jahr für eine Beteiligung am landesweiten internetbasierten "Pendlerservice" entschieden. Seit September 2002 ermöglicht der Kreis so über seine Homepage allen Interessierten die Vermittlung von Fahrgemeinschaften. Mit einem Schmunzeln konnte Sven Ahrens die Tagungsteilnehmerinnen und –teilnehmer sogar mit einem besonderen Kaffee-Genuß überraschen. In der Kreisverwaltung gibt es seit Kurzem ausschließlich fair gehandelten Kaffee ﷓ ganz im Sinne des Agenda-Gedankens "soziale Gerechtigkeit".

Auch die kommunalen Vertreter konnten Erfreuliches über ihre Agenda-Aktivitäten berichten. Für Legden stellten Bürgermeister Friedhelm Kleweken und der Agenda-Mitwirkende Heinz Kroschner den aktuellen Stand der Gemeindeentwicklung vor. Der Bürgermeister stellte klar: "Zwar können wir in Legden mit Abfallvermeidung oder nachhaltiger Ortsentwicklung nicht die Weltprobleme lösen, aber den Zusammenhang von Ökonomie, Ökologie und sozialer Gerechtigkeit verankern wir immer mehr im Bewußtsein und Handeln."

Positives konnte auch Peter Goßmann aus Gronau vermelden: Für die örtliche Agenda-Arbeit sei die Trägerschaft durch das evangelische Sozialseminar von großem Nutzen. Die diesjährige Landesgartenschau (LAGA) sei für seine Stadt ein großer Glücksgriff, und das auch im Hinblick auf die "Lokale Agenda 21". Viele - gerade auch kleine, aber sehr wirkungsvolle - Ideen aus den örtlichen Agenda-Arbeitskreisen würden mit der LAGA verwirklicht. "Angelegt wurden beispielsweise ein besonderer Brunnen und thematische Gärten", so Goßmann.

Angela Theurich präsentierte in ihrem Bericht für die Stadt Bocholt die noch laufende Aktion "Altbau optimal". Im Rahmen dieses städtischen Programms können die Bocholter ihre Häuser mit einer Wärmebildkamera auf energetische Schwachstellen untersuchen lassen und dann eine individuelle Energie- und Sanierungsberatung in Anspruch nehmen. "Die bisherige Beteiligung hat die Erwartungen deutlich übertroffen", zog Theurich eine positive Zwischenbilanz. Letztlich leisten damit die Bocholter vor Ort einen Beitrag zum Agenda-Ziel des globalen Klimaschutzes, sparen Energiekosten und machen ihre Wohnungen behaglicher.