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Drillinge im Kreiskrankenhaus Leer

24. April 2003

Leer -Viel zu früh kündigte sich das Ende der Schwangerschaft an. Bereits in der 27. Schwangerschaftswoche drohte eine Frühgeburt, die jedoch im Kreiskrankenhaus Leer mit Medikamenten verhindert werden konnte. Sogar eine Entlassung nach Hause war möglich.

In der 32. Schwangerschaftswoche dann war es so weit: Samstag Nacht sprang die Fruchtblase und es setzten erste Wehen ein. Aber: im Krankenhaus stellte sich schnell heraus, dass das erste Kind unten quer lag. Ein Kaiserschnitt war unumgänglich. Die diensthabende Gynäkologin Oberärztin Dr. Anja Harms hielt Rücksprache mit den leitenden Ärzten der Frauenklinik und der Kinderklinik, Dr. Klaus Gössel und Dr. Michael Finke: Nach kurzer Zeit war klar, dass selbst am Wochenende alle logistischen Erfordernisse für die qualitative Versorgung der drei Kleinen gewährleistet war. "Der Kaiserschnitt an sich ist gleich, egal ob nur ein Kind oder mehrere geboren werden. Trotzdem stehen wir alle natürlich unter einer gewissen Anspannung, bis alle Kinder gesund geboren sind, egal ob durch einen Kaiserschnitt oder durch eine normale Geburt" so Dr. Harms. Besonders die Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern der Frühgeborenen - Station sind gefordert. "Bei diesen drei musste auf Grund der Frühgeburt mit ersten Anpassungsstörungen gerechnet werden" erklärt Dr. Finke. 2002 wurden im Leeraner Kreiskrankenhaus insgesamt 19 Zwillingspaare entbunden. Die letzte Drillings-Geburt war 1999.

Nur wenige Stunden blieben Zeit, um die Wirkung der so genannten Lungenreifungs–Spritzen abwarten zu können. Sonntag in den frühen Morgenstunden wurden die Wehen stärker und das OP- und Kinderteam informiert. Zusammen mit Dr. Hanna Kolodziej führte Dr. Anja Harms den völlig komplikationslosen Kaiserschnitt durch.

Dann war es endlich soweit: um 3:39 Uhr wurde Neele, noch in der selben Minute Celina und um 3:40 Uhr Nadja geboren und sofort den Kindärzten, nämlich Dr. Miachel Finke sowie den beidne Oberärzten Dr. Axel Teichmann und Dr. Marc Hertel übergeben. Insgesamt waren an der Operation direkt 13 Personen "beteiligt", ohne die Mutter und den 3 kleinen Mädchen.

"Alle 3 hatten erstaunlich wenig Schwierigkeiten mit der Umstellung auf das eigene Leben", so Dr. Teichmann. Bereits nach rund 4 Wochen konnten Neele, Celina und Nadja gesund und munter nach Hause entlassen werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Abteilungen des Kreiskrankenhauses freuen sich mit der Familie. Zum Start spendierte das Krankenhaus für jedes Kind einen Schlafsack sowie einen Einkaufsgutschein für Kinderkleidung. "Da wird der Bedarf schnell sehr groß werden" meint Dr. Harms. "Zu Hause wartet viel Arbeit, aber auch Freude auf uns, alle werden mithelfen" sagen die Eltern Christine und Arno de Groot.

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Zwillinge, Drillinge und mehr...

Von Dr. Anja Harms, Oberärztin in der Frauenklinik im Kreiskrankenhaus Leer

Auf 85 Schwangerschaften kommt statistisch gesehen eine Zwillingsschwangerschaft, Drillinge sind deutlich seltener mit 1 zu 7225, höhergradige Mehrlinge noch viel seltener. Probleme können selbst bei gesunden Mehrlingen besonders zum Ende der Schwangerschaft und unter der Geburt auftreten. Häufig sind Frühgeburten, und zwar um so häufiger je mehr Kinder sich den Platz im Bauch teilen müssen. Bei Zwillingen liegt dies bei rund 30 Prozent. Mit Komplikationen durch Unreife und Mangelgewicht ist bei etwa 40 Prozent der Frühgeborenen unter der 37. Schwangerschaftswoche zu rechnen. Daher sollten Zwillinge möglichst bis zur 37. Schwangerschaftwoche ausgetragen werden, nach der 38. Woche wird üblicherweise die Geburt angestrebt, da es nun häufiger zu Mangelversorgung durch den Mutterkuchen kommt.

Unter der normalen Geburt sind neben der frühgeburtlichen Unreife zahlreiche Komplikationen wie zum Beispiel die Fehleinstellung des vorangehenden kindlichen Körperteils, ein Nabelschnurvorfall, Probleme bei der Entwicklung des 2. Zwillings, vorzeitige Lösung des Mutterkuchens und damit eine mangelhafte Sauerstoffversorgung eines oder beider Kinder sowie verstärkte Blutungen nach der Geburt denkbar. Die Versorgung von Mutter und Neugeborenen ist daher eine Herausforderung und ein Prüfstein für alle an der Versorgung beteiligten Personen. Viele entscheiden sich daher sogar bei Zwillingen frühzeitig für eine Geburt durch einen Kaiserschnitt, um Geburtsrisiken für die Kinder möglichst gering zu halten. Bei Drillingen und höhergradigen Mehrlingen wird allgemein zu einem Kaiserschnitt geraten.

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Die Drillinge mit Eltern und dem "großen Bruder"


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