Tolle Projekte begeistern die Gäste

27.05.2003 | Herten

5. Zukunftswerkstatt Schule gewährte viele Blicke hinter die Fassade

Eine reichhaltige Angebotspalette präsentierten die Hertener Schulen und schulfremde Einrichtungen beim Vormittagsprogramm der 5. Zukunftswerkstatt Schule - zum Beispiel geheime Wünsche in Kugeln verstecken und an die Leine hängen oder das Überwintern des Eichelhähers nachstellen.

Bereits um 8.30 Uhr tummelten sich im Bürgerhaus-Süd viele Grundschüler. Sie nutzten den Tag, um gemeinsam mit ihren Lehrerinnen das Angebot der Creativwerkstatt kennen zu lernen. Ob Luftballons bunt gestalten, mit Ton arbeiten oder geheime Wünsche in Kugeln verpacken und aufhängen - der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Die Schüler gingen mit viel Eifer ans Werk - und die Lehrerinnen freuten sich über viele gute Anregungen für den Berufsalltag.

Wenige Meter weiter an der Grundschule in der Feige herrschte ebenso reges Treiben. Zwei sechste Klassen der Achtenbeckschule ließen sich von KVR-Förster Matthias Klar, seinem freien Mitarbeiter Olaf Möllemann und weiteren Natur-Experten die Geheimnisse des Waldes erklären und schnupperten in die Möglichkeiten, die die KVR-Waldschule bietet. Natürlich ging es für die Schüler auch hinaus in den angrenzenden Schlosswald. "Der Eichelhäher versteckt Nahrung für den Winter. Er muss sich seine Verstecke gut merken, denn nur wenn er zehn wieder gefunden hat, überlebt er den Winter auch", erklärte Olaf Möllemann den Schülern. Was das bedeutet, lernten sie in einem kleinen Spiel. Zu zweit - als "Eichelhäherpärchen" - mussten sie Zahnstocher in einem Waldstück verstecken - und anschließend die geforderte Mindestanzahl von zehn finden, um "zu überleben".

"Unser Ziel ist, dass Klassen die Waldschule regelmäßig besuchen, damit wir die Waldpädagogik über das Spiel im Wald vermitteln können, aber den Schülern auch das Ökosystem näher bringen können", sagte Förster Matthias Klar. Dass dieses naturnahe Lernen den Schülern Freude bereitet, war jedenfalls nicht zu übersehen.

Im Inneren der Feigeschule stand schon das nächste Angebot für die Zukunftswerkstatt Schule bereit. Der AWO-Spaß(h)ort stellte sein Werk-Angebot vor. Mit Laubsägen ausgestattet und auch mit dem dazugehörigen Wissen präsentierten die Grundschüler die Gänse, an denen sie gerade arbeiten.

Ihr "Handwerkszeug" stellten auch die Schüler der Martin-Luther-Schule vor. Im B.A.U.M.-Haus und dessen Umfeld wird planerisch gearbeitet und anschließend das umgesetzt, was die Schüler entworfen haben. Zum Beispiel das Basketballfeld neben der Martin-Luther-Schule. Seit Mai ganz neu im Konzept ist der Bereich "Film". Einzelne Sequenzen müssen nachträglich vertont, Interviews geführt und entsprechend vorbereitet werden. Den Spracherwerb anders organisieren heißt die Maxime, die auch bei den Schülern gut ankommt - obwohl der Redeanteil des Einzelnen wesentlich höher ist.

Unterschiedliche berufliche Perspektiven kennen lernen heißt es auch seit einigen Jahren an der Gesamtschule. Oftmals fallen den Schülern in der achten Klasse - an dieser Stelle beginnt an der Schule die berufliche Orientierung - gerade mal zehn von rund 600 möglichen Ausbildungsberufen ein. Bis zur zehnten Klasse lernen die Schüler an der Gesamtschule, welcher Beruf zu ihren Neigungen passt, welche Qualifikationen sie dafür benötigen und auch, wie Bewerbungen aussehen sollten, Bewerbungsgespräche ablaufen und lernen Ausbildungsverträge kennen.

Für die Gesamtschüler, die statt der Ausbildung lieber das Abitur anstreben, wird derzeit von der Jahrgangsstufe 11 eine Hilfestellung erarbeitet. "Die Sekundarstufe II ist ganz anders als die Sekundarstufe I", erklärte Schülerin Gülay Karagülmez. "Man muss viel mehr lernen, weil die Anforderungen viel höher sind. Am Anfang denkt man oft, dass man lieber alles hinschmeißen würde, aber das legt sich mit der Zeit." Damit die nachfolgenden Jahrgänge nicht in so ein eisiges Wasser springen müssen, wollen die Oberstufenschüler Übungshefte anlegen, in denen die "Zehner" dann nachlesen können, worauf sie achten sollten und vor allem, was sie beim Sprung in die Oberstufe erwartet.

Von dieser Entscheidung noch weit entfernt waren die Schüler, die im Computerraum gerade einen Roboter entwarfen. Das "PC-Piloten-Training" lockte auch fachfremde Lehrer an, die sich von den jungen Schülern in die faszinierende Welt der Bits und Bytes entführen ließen. Entfernt von diesem Trubel ging in der Schulbibliothek die Sprachwerkstatt ihrer Arbeit nach. In Ordnern stöbern, das Arbeitsblatt aussuchen, das gerade gefällt, und nichts wie ran ans Werk hieß es für die Kleingruppe, der diese Art von Lernen sichtlich Spaß machte.

Spaß hatten auch die Viertklässler der Comeniusschule. Sie zeigten den Achtklässlern des Gymnasiums, was es in ihrer Verkehrsschule alles zu lernen gibt. Schnell lernten die Gymnasiasten, dass nicht alles, was leicht aussieht, auch leicht ist. Mit dem Fahrrad fahren und einen Becher mit Wasser transportieren, in eine Schüssel ausleeren und zurück zum Start fahren beispielsweise forderte manch Gymnasiasten mehr als die wendigen und geübten Viertklässler.

An vielen anderen Schulen und Einrichtungen gab es weitere Aktionen, die einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Hertener Angebote gewährten und einigen Fachleuten viele neue, gute Anregungen gab. Um 14 Uhr kamen die Experten schließlich zentral im Gymnasium zusammen, um zwei Fachvorträge zum Thema "offene Ganztagsschule" zu hören und anschließend in die Diskussion zu gehen.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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5. ZWS - Sprachförderung Gesamtschule (05.03)

5. ZWS - Sprachförderung Gessch/Arbeitsatmosphäre (05.03)

5. ZWS - PC-Piloten-Training (05.03)

5. ZWS - Sägen (05.03)

5. ZWS - Werk-Gruppe (05.03)

5. ZWS - KVR-Waldschule Schüler (05.03)

5. ZWS - KVR-Waldschule Eichelhäher (05.03)

5. ZWS - Creativwerkstatt 1 (05.03)

5. ZWS - Creativwerkstatt 2 (05.03)

5. ZWS - Creativwerkstatt 3 (05.03)

5. ZWS - Verkehrsschule 1 (05.03)

5. ZWS - Verkehrsschule 2 (05.03)

5. ZWS - Verkehrsschule 3 (05.03)

5. ZWS - Wechsel in die Oberstufe (05.03)